Isarauen

Isarauen

Isarauen

 

Die Münchner haben ihre ungezähmte Isar zurückbekommen und damit ein Stück Wildnis mitten in der Stadt. Ein ehrgeiziges Renaturierungsprojekt, gemeinsam vom Land Bayern und der Stadt München finanziert, hat die Isar aus ihrem Betonkorsett befreit und eine einzigartige Flusslandschaft entstehen lassen. Die „Reißende“ darf nun wieder selbst ihren Lauf bestimmen, Kiesbänke aufwerfen, neu entstandene Inseln umfließen, Gumpen bilden, in die man für eine schnelle Abkühlung eintauchen kann. Und der wilde Gebirgsfluss macht, was er will. Bringt so viel Kies und Geröll aus den Alpen mit, dass es mittlerweile für den weltweit längsten Strand in einer Großstadt reicht, wie der Projektleiter Stephan Kirner vom Wasserwirtschaftsamt München schmunzelnd anmerkt. Die Renaturierung ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Da muss man nur an einem warmen Sommernachmittag von der Reichenbachbrücke das Treiben beobachten. Es wird sich gesonnt, gebadet, gepicknickt. Kinder bauen kleine Dämme, Hunde und Jogger rennen um die Wette. Überall wird gefeiert und wenn der Getränkevorrat sich neigt, weil der Abend so lau und der Durst so groß ist, besorgt man beim Reichenbachkiosk, der fast rund um die Uhr geöffnet ist, Nachschub. Denn auf eine Kommerzialisierung der Uferflächen mit gastronomischen Betrieben wurde bewusst verzichtet, obwohl die Bewerber Schlange standen.