Vielleicht haben sich die Salzburger mit ihrem Museum der Moderne nicht gerade angefreundet, gewöhnt aber haben sie sich an den geradlinigen Bau auf dem Mönchsberg, der mit seiner kompromisslosen Architektur einen entschiedenen Kontrapunkt zur Festung setzt. Die großzügigen Räume mit ihren bodentiefen Verglasungen schaffen den passenden Rahmen für die anspruchsvollen internationalen Ausstellungen, die auf drei Ebenen gezeigt werden. Die Fassade wurde mit Marmor aus dem Untersberg verkleidet. Ihre vertikale Rhythmisierung, die ein Computerprogramm errechnet hat, bildet Arien aus Mozarts Don Giovanni ab. Also auch hier eine tiefe Verbeugung vor dem großen Sohn der Stadt. Auf viel Resonanz stoßen die engagierten Kunstvermittlungsprogramme des Museums, die einen unverkrampften Zugang zur zeitgenössischen Kunst ermöglichen. Gerade restauriert wird der verspielte Wasserturm gleich nebenan, der ebenfalls für die museumsdidaktischen Programme genutzt werden soll. Noch bis zum 27. Oktober wird Hubert Scheibls Ausstellung „Plants & Murders“ gezeigt. Großformatige Gemälde, die sich mit der Ambivalenz der Natur und der menschlichen Existenz darin befassen.