Manche entdeckt man im Vorbeischlendern, andere muss man suchen: die zwölf modernen Kunstwerke der Salzburg Foundation, die erfrischende, ironische, manchmal auch verstörende Akzente ins barocke Stadtbild setzen. Seit 2011 Jahr ist das ehrgeizige Kunstprojekt der privaten Stiftungsinitiative abgeschlossen. Entstanden ist ein aufregender Skulpturenpark, der eingeschliffene Sichtweisen aufbricht, wenn man sich auf die Begegnung einlässt. Seit 2002 wurden international renommierte Künstler aufgefordert, sich einen Ort zu wählen und ein Kunstwerk im öffentlichen Raum Salzburgs zu gestalten. Es begann mit Anselm Kiefer und seinem Werk „A.E.I.O.U.“, ein begehbares Kunstwerk mitten im Furtwänglerpark. Markus Lüpertz knapp drei Meter hohe Mozart-Statue am Ursulinenplatz sorgte 2005 für helle Empörung, denn unverkennbar sind die weiblichen Rundungen des Torsos, dem die Büste des Komponisten mit dem charakteristischem Zopf aufgesetzt ist. Große Zuneigung erfährt Stephan Balkenhols „Sphaera“, die zu einem der beliebtesten Fotomotive geworden ist. Seine neun Meter hohe Plastik auf dem Kapitelplatz zeigt eine männliche Figur, die auf einer Goldkugel steht und gelassen in die Welt hinaus schaut, das Gegenstück, die „Frau im Fels“, die in einer Felswand platziert ist, muss man wirklich suchen. Christian Boltanskis „Vanitas“ führt an einen ganz besonderen Ort, in die eindrucksvolle Chorkrypta des Salzburger Doms, die bislang der Öffentlichkeit verschlossen war. Ein als Schatten fliegender Todesengel und zwölf filigrane Figürchen, die im flackernden Kerzenlicht bewegliche Schatten an die Wand werfen, dazu eine immergleiche Zeitansage machen die Installation zu einem modernen Totentanz, dessen Wirkung sich niemand entziehen kann. Ein Stück Himmel erlebbar macht James Turrells „Sky-Space“ auf dem Mönchsberg. Der begehbare elliptische Zylinder ist oben offen. Man nimmt das Spiel der Farben, die Wolken, das sich ständig verändernde Licht wie ein Kunstwerk wahr. Erwin Wurms Gurken, die aus dem Asphalt herauszuwachsen scheinen, setzten 2011 einen skurrilen, hintergründig-humorvollen Schlusspunkt.