Wer sich an einem Sommertag durch die Getreidegasse schiebt, glaubt nicht, dass sich auf der früheren Marktgasse, die mit ihren schmiedeeisernen Zunftschildern ein Wahrzeichen Salzburgs ist, noch eine Schirmmanufaktur befindet. Seit 110 Jahren werden hochwertigste Schirme bei Kirchtag von Hand gefertigt – unter anderem für Porsche. Drei- bis vier Arbeitsstunden dauert es, bis ein echter Kirchtagschirm fertig ist. Die Stöcke aus Palisander, Eben- oder Rosenholz werden von Hand über Dampf gebogen. Sie werden nicht lackiert, sondern mit Leinöl eingelassen und müssen anschließend sechs Monate lagern, bevor sie geschliffen werden. Und je länger man schleift, desto schöner kommt die Maserung des Holzes heraus und je mehr werden sie zu Handschmeichlern, die man auch dann nicht aus der Hand legen mag, wenn der Salzburger Schnürlregen mal nicht den Himmel trübt. Die Stoffe kommen aus Mailand. Mancher Kunde lässt sich den Schirm passend zur Krawatte fertigen.