Tracking Namibia - Namibia

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Die Namibier sagen: „Wenn sich die namibische Sonne einmal in Dein Herz eingebrannt hat, kommst Du sicher wieder zurück!“ In Namibia mit seinen unterschiedlichsten Facetten der Wüste ist für Naturfans, Langeweile fehl am Platz. Unsere Tracks führen vom tierreichen Etosha National Park, zur absoluten Einsamkeit an der Skeleton Coast über das von Vulkanen geprägte und wilde Damaraland sowie Swakopmund zu den weltbekannten roten Dünen von Namibia.

Angekommen in Namibia fahren wir direkt zur Übergabe unseres wichtigsten Wegbegleiters für die kommenden zwei Wochen, unserem Jeep Wrangler. In Tarngrün und wie neu macht er einen mächtigen Eindruck auf uns, auf dem Dach zwei große Benzinkanister, ein weiteres Ersatzrad und ein 40 Liter Wassertank. „So kann eigentlich nichts mehr schief gehen“ – sagt der nette deutschsprachige junge Mann der sich bei uns freundlich vorstellt und eine ordentliche Einweisung macht. Ein Navigationsgerät liegt schon im Fahrzeug und beruhigt mich schon fürs erste. Wir bekommen alle wichtigen Tipps und Tricks für das Fahren im Gelände. 2.2 bar für geteerte Straßen die werden wir selten brauchen, 1.8 bar für Schotter und 1.5 bar im Sand – klingt logisch! Hauptsache der Kompressor für das Aufpumpen der Reifen funktioniert dann nach der Fahrt im Sand. Es kann losgehen!

 

Crossing Namiba: Windhoek – Ongava Reserve / 420km 4,5 Std.


Km 1 – unser Jeep Wrangler besteht den letzen Check und erweckt einen wirklich professionellen Eindruck. Wir biegen auf die große Teerstraße Richtung Norden ab. Nach wenigen Kilometern und der vor mir sich auftuenden unendlichen Weite zwingen mich plötzliche Gedanken zur Vollbremsung: Sind die Wassertanks auch gefüllt, sind alle Ersatzreifen an Bord? Natürlich hat die Vermietstation zuverlässige Vorarbeit geleistet, aber sicher ist sicher! Nach einem letzten endgültigen Check rollen wir in einem gemütlichen Tempo sanft über den namibischen Highway. Keine Ampeln, keine Geschwindigkeitskontrollen und vor allen Dingen kein Stau lassen uns schnell mit der Straße, der Landschaft und dem Land eins werden. Zeit scheint keine Rolle mehr zu spielen und die vorbeifliegenden, trockenen Büschen fangen an mich förmlich zu hypnotisieren. Links und rechts nichts als Steppe in Sicht und die Straße gehört uns fast alleine, bis nach km 415 vor uns das große Andersson Gate erscheint – das Tor zum Etosha Nationalpark. Wir biegen jedoch scharf links vor dem Gate ab und folgen den Wegweisern zu unseren ersten Highlight: Die Ongava Lodge. Nach wenigen Metern kreuzen die ersten Springböcke unseren Weg – jetzt sind wir wirklich in der Wildnis angekommen! Kaum haben wir dem Diesel in unserem Jeep Wrangler für heute frei gegeben, schon werden wir mit kühlen Erfrischungstüchern und einem Begrüßungsdrink empfangen. Ich kann die Freude über die wundervolle, romantische Lodge nicht verbergen und jeder Winkel und Holzpfad von Ongava entlockt mir unweigerlich ein „Whow“, bis mein Blick auf der Veranda langsam über die gold gefärbte Weite des uns zu Füßen liegenden Parks schweift und selbst mir die Sprache verschlägt – Ich bin im Paradies gelandet.

 

Gut gebrüllt Löwe!: Ongava Reserve


Die ersten namibischen Sonnenstrahlen streicheln mein Gesicht und bevor ich richtig wach werde erschüttert ein gewaltiges Löwengebrüll das ganze Bett und ich begreife blitzartig wo wir sind – mitten in Afrika. Gut ausgerüstet mit Sonnencreme, Fernglas, Safari-Montur und Kamera geht es bestens gelaunt zum Frühstück und die erste Bekanntschaft auf dem Holzpfad ist ein quietschfideles Erdmännchen. Unsere zweite Bekanntschaft wird von längerer Dauer, denn es ist unser Guide Abner. Er erläutert uns kurz das Tagesprogramm: Vormittags Etosha Park inklusive einiger gut besuchten Wasserstellen und am Nachmittag soll der Game-Drive im etwas wilderen privaten Ongava Reserve stattfinden. Gesagt, getan und wir stehen am Eingangstor des, mit fast 23.000 Quadratkilometer, größten Naturschutzgebiet Namibias. Abner steuert zielstrebig durch den Park, biegt links ab, nochmal links, dreht dann den Zündschlüssel um und lässt den Wagen langsam so nah wie möglich zum Wasserloch rollen – alles ist still. Denn was sich vor uns wie in einem Amphitheater aufgestellt hat hätten wir in der Zusammenstellung nie vermutet. Elefanten, Giraffen, Zebras, Impalas, Gnus und mittendrin ein ebenfalls durstiger Löwe sammeln sich am Wasserloch. Alle Köpfe der „Pflanzenfresser“ – mit Ausnahme der Elefanten - gehen in Richtung Löwe, denn der hat nicht nur Durst, sondern sieht auch noch hungrig aus. Wir sehen uns dieses Schauspiel bestimmt eine Stunde an bis wir noch den Rest des Parks erkunden. Nach dem Lunch entspannt es sich am besten auf der privaten Terrasse im Schatten oder am Pool, bis es um 15.30 Uhr bei Kaffee und Kuchen dann wieder heißt: Lieblingsplätze im Jeep sichern und los geht’s ins wilde Ongava Reserve! Abner muss sich im dichten Buschwerk, ganz und gar auf sein Gespür und seine Erfahrung verlassen. Schon nach wenigen Minuten stehen wir, mit abgestellten Motor, ganz dicht vor zwei jungen Löwen – es liegen höchstens 5 Meter zwischen uns und dem Löwen. Aber die lassen sich ganz und gar nicht aus der Ruhe bringen und schmusen, putzen oder relaxen unter ihrem Schattenbaum. Für uns geht es weiter über die staubige Piste und Abner folgt der Fährte eines Nashorns, das ganz in der Nähe sein muss. Und nach einigen Kehren durchs enge Gestrüpp steht der kolossale Dickhäuter vor uns und scharrt mit seiner Hinterkufe im Sand – es ist ein „weißes“ Nashorn und krönt unseren erfolgreichen Tag. Pünktlich zum Sonnenuntergang packt Abner an einem sicheren Platz seine rollende Bar aus und serviert den „verdienten“ Sundowner – Well Done Abner!

 

„Kunst“flug: Ongava Reserve – Skeleton Coast Fly-In


Heute bekommen wir einen persönlichen Wake-Up Call – knock, knock good morning – klopft es an der Türe. Das frühe Aufstehen fällt überhaupt nicht schwer, denn es gibt in Afrika nichts schlimmer als den Tag zu verpassen. Spätestens nach der einmaligen Outdoor-Dusche ist man hell wach und der neue Tag in Afrika kann beginnen. Auch heute bekommt unser Jeep frei, denn es geht per Cessna in den für private Fahrzeuge gesperrte Skeleton Coast National Park. Angekommen am „Airstrip“ verabschieden wir uns von Abner und steigen in die laut ratternde Propellermaschine. Der junge Pilot macht die nötigen Sicherheitschecks und begrüßt uns als seine einzigen Passagiere natürlich mit Handschlag. Zwei Zwischenstopps braucht es um von dem kleinen Flugplatz in Ongava bis zur Sand-Landbahn des Skeleton Coast Camps zu kommen. Fliegen über die Wüste Namibias ist ein einziger Höhepunkt und der Blick auf Atlantik und die Skelett-Küste gleicht dem auf ein Kunstwerk aus mehreren tausend Metern! Sanft gelandet im Sand begrüßt uns mit einem schüchternen Lächeln Elaine und fährt uns entschlossen mit Ihrem „Baby“ hinunter zum Camp, das für maximal 12 Gäste ausgelegt ist. Und spätestens nachdem ich erfahren habe, dass fließend Wasser hier erst mit einem LKW 80km über die Sanddünen geholt werden muss – begreife ich, wie „exklusiv“ wir in der Wüste logieren. Deshalb heißt hier das Motto „One short shower a day - maximum!“. Die Skeleton Coast ist DAS Wüstenerlebnis schlechthin – weit und breit keine Menschenseele – Sandüne rauf, Sanddüne runter. Und „so“ fährt uns Elaine mit sehr viel Schwung für den Abend an einen der höchsten Punkte des Parks, wo zu einem surrealen Blick in eine rot gefärbte Marslandschaft Gin Tonic oder ein kühles Bier. Gereicht werden. Mir hat ein Bier noch nie besser geschmeckt.... welche Marke? Egal!

 

Zeitreise... Skeleton Coast


8 Uhr es ist frisch – sehr frisch. Es stimmt also, dass die Nächte in der Wüste im Gegensatz zu den Tagestemperaturen sehr kalt sind. Der Frühstücksraum ist wohlig warm geheizt und die Einheimischen am Tisch erzählen aufgeregt davon, dass heute Nacht ein Esel in unmittelbarer Nähe des Himba-Dorfes von Löwen gerissenen wurde und unsere heutige Tagestour soll durch das Hoarusib Flussbett genau zu diesem Dorf gehen. Elaine unsere „taffe“ Fahrerin und Spurenleserin aus Winhoek ist mit Herzblut dabei. Langsam aber sicher kämpft sich am Vormittag die wärmende Sonne durch und Elaine fährt uns über viele, in unterschiedlichsten Farben leuchtenden Dünen, bis wir das relativ grüne Hoarusib Flussbett erreichen. Hier sollen sich die seltenen Wüstenelefanten oft an den letzten Wasserreserven aufhalten. Nach dreieinhalb Stunden dramatischer Spurensuche findet Elaine tatsächlich den mächtigen „Police Man“ wie Ihn die Einheimischen nennen ein wenig entfernt von seinen beiden Damen und den vier jungen Dickhäutern – Endlich. Und so gibt es weiter flussaufwärts erstmal Picknick für alle. Elaine zaubert viele afrikanische Leckereien aus Ihrer Kühlbox und außer den sechs Giraffen, ungefähr 30 Meter von uns entfernt - gibt es in diesem Restaurant keine weiteren Gäste! Gestärkt geht es weiter zu einem Himba-Dorf mitten im Skeleton Park. Es ist eine Zeitreise der Menschheit für Jahrhunderte zurück. Die Himbas leben mit einfachsten Mitteln und anfangs fast bedrückt von dieser „Urzivilisation“ wird man doch letztendlich von dem Frohmut, der Gastfreundschaft und dem Charisma der Himbas gefangen und genießet jede Sekunde im Dorf.....zurück in die Zukunft kann warten!

 

Elaine Day: Skeleton Coast


Schon am Frühstückstisch verrät uns Elaine, dass heute ihre Lieblingstour zur Küste auf dem Programm steht und drängt daher zur Abfahrt. Gleich am erste Stopp bietet sich uns ein einmaliger Blick: Ein unendliche weites Schachbrett aus weißen und schwarzen Dünen liegt uns zu Füßen und in diesem Moment habe ich entschieden, es ist für mich einer der romantischsten Plätze dieser Welt. Gewaltsam trennt mich Elaine von diesem Ort und der Weg führt weiter über anmutige Sanddünen zum Cape Fria – rund 100km nördlich des Camps. Eine gigantische Fahrt mit dem Logenplatz auf den Top-Seats des Jeepdachs. Hier oben macht das Sanddünen-Surfing den allergrößten Spaß – nach einer schwungvollen Fahrt auf den Scheitelpunkt der Sanddüne, kommt die geräuschvolle achterbahnähnliche Rutschfahrt nach unten – ein Wahnsinnserlebnis! Nach dem vielen auf und ab kommt langsam aber sicher das Meer näher und schon bald höre und spüre ich zum ersten mal die heftige Brandung. An der insgesamt 500km langen, Natur belassenen Skeleton Coast tummeln sich nicht endenden schwarzen Massen an Robben, denen wir Barfuss entgegenlaufen. Irgendwie sind einem die Seebären gleich sympathisch und nur wenn sie sich in ihrem komaartigen Schlaf befinden kommt man ganz nah an die Tiere ran ansonsten „robben“ sie schnell ins Wasser. Wir machen unsere Erfahrung mit den sympathischen und lustigen Kameraden bis es wieder zum Camp zurück geht. Nach der insgesamt achtstündigen Tour, kann ich „hungrig“ neu definieren und freuen mich um so mehr über das Überraschungsbarbecue im Camp. Nach dem Essen beamt einen der Planetarium artige Sternenhimmel dann in ganz andere Sphären! What a day –Elaine Day!

 

Hautnah: Skeleton Coast – Ongava Reserve Fly-Out


Schwerenherzens nur verlassen wir unser Zelt Nummer 6, das zwar den weitesten Weg zum Hauptzelt hat aber dafür am schönsten gelegen ist.. Bis die Cessna mit den neuen Gästen landet ist noch Zeit für einen letzten Walk entlang dem Chumib Flussbett in dem das Camp liegt und Elaine – unermüdlich - möchte uns noch die Details der Wüste näher bringen. Unter anderem zeigt sie die perfekt getarnte Tagesherberge der Dancing White Lady – einer riesigen, giftigen weißen Spinne – natürlich als Bushfrau mit den bloßen Händen. Die Wüste lebt! Vollgepackt mit wehmütigen aber dennoch sehr glücklichen Gästen und zwei Staff-Members verlässt die Cessna nach drei spektakulären Tagen den Skeleton Coast National Park wieder zurück in Richtung Etosha. Unsere Pilotin fliegt sehr tief, sodass wir diesmal fast das Gefühl haben die Tafelberge streicheln zu können. Angekommen für eine weitere Nacht im Little Ongava steht Abner schon mit einem Lächeln bereit und führt uns zu einem Wasserloch unterhalb der Lodge, das wir in einem kleinen Holzverschlag observieren. Ganz leise pirschen wir uns in die geschützte Hütte. Wow - so ist man wirklich hautnah am Geschehen. Schon einige Minuten später kommt eine Spitzmaulnashorn-Kuh mit ihrem Jungen an die Tränke. Sie ist sehr, sehr wachsam und macht einen unruhigen Eindruck, denn Sie riecht schon die im Bush auf Ihr Junges lauernden Löwen und wir fühlen uns wie ein National Geographic Team.

 

On the road again: Ongava Reserve – Palmwag 330km, 5 Std.


Gut gerüstet mit einem liebevoll vorbereiteten Lunchpaket geht es nach dem Frühstück los Richtung Westen. Wir nehmen kleine Schotterstraßen die unterhalb des Etosha Parks entlang bis nach Palmwag führen und genießen die Zweisamkeit denn außer uns sind hier nur ein paar Esel-Karren unterwegs. An der Palmwag Lodge stellen wir den Jeep Wrangler für 2 Tage ab und Ignatius einer der Manager des Desert Rhino Camps bringt uns von dort in durch das abgesperrtes Wildreservat zum Camp. Unser Abend klingt hier im friedvollen Damaraland zusammen mit den Rangern und anderen Gästen am funkelnden und knisternden Lagerfeuer aus.

 

Mission Rhino: Desert Rhino Camp


Ziel des Tages: Sighting eines wilden Rhinos um jeden Preis – wenn es sein muss zu Fuss! Die Ranger und die Tierschützer von „Save the Rhino Trust“, einer Schutzorganisation für Nashörner im Damaraland, stehen lange vor den Gästen auf und starten die Suche nach den wilden Nashörnern. Zum Schutze derer ist nur ein Sighting pro Tag und Person erlaubt. Unsere sehr holperige Fahrt über die großen Lavasteinbrocken beginnt und währenddessen hält Iganatius ständig Funkkontakt mit den Rangern für einen garantierten Erfolg der Mission. Und plötzlich: „Sighting, Sighting“, erstönt es aus dem Funkgerät. Jetzt heißt es Vollgas. Wie bei einer Verfolgungsjagd schanzt unser Jeep förmlich zu dem Punkt an dem das Nashorn gesichtet wurde – und dann: „Rhino mobile, mobile“, der weiße Riese bleibt nicht so einfach stehen und geht gemächlich weiter durch die Savanne – und nur von weitem kann es aufgrund seiner Scheu auf Motorgeräusche vom Jeep aus beobachtet werden. Also gehen die Motoren aus. „Let´s go“ ruft uns Ignatius zu und verlässt den Wagen. Zusammen gehen wir (ich mit zittrigen Beinen) mit den Rangern zu Fuss in die Richtung Flussbett, wo sich das Nashorn versteckt hat. Jeder sucht sich oberhalb des Flussbetts einen guten Platz mit bestmöglicher Aussicht und hält Ausschau nach einer Bewegung zwischen den Büschen. Wie aus dem Nichts stürmt es plötzlich aus dem Gebüsch und es ist mächtig. Die Tierschützer halten sehr genau die Hand darauf, wie lange das Nashorn in seiner natürlichen Umgebung gestört werden darf und nach gut einer Stunde geht es für uns leise und vorsichtig zurück. Ciao Rhino...

 

Desert Drive: Palmwag – Swakopmund 430km, 11 Std.


Weckruf 5:00! Denn heute ist unser fahrintensivster Tag mit richtigen 4x4 Gefühlen! Ein Spaß auf den wir uns schon seit Tagen freuen. Zuerst führt uns eine kleine Straße nach Twyfelfontein, ein Tal im Damara Bergland, wo die von der UNESCO geschützten Felsgravuren und Felsmalereien zu sehen sind. Hier beginnt nun die wahre Offroad-Piste in Richtung Burnt Mountain und Doros Krater. Unser Jeep Wrangler meistert das 4x4 Abenteuer soverän, so dass wir jede Sekunde genießen. Wir befinden uns im ausgetrockneten Ugab Flussbett, das von Kilometer zu Kilometer immer enger wird, sodass unser wuchtiger Jeep kaum noch Platz findet – eine fahrerische Herausforderung. Auf dem Hochplateau angekommen öffnet sich vor uns eine gewaltiges endlos scheinendes Sandplateau. Nur die Spuren im Sand verraten uns, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind. Die festgefahrene Sandpiste ist extrem hart und wellig, sodass wir wie in einem Mixer durchgeschüttelt werden. Wir brauchen lange für die wenigen Kilometer. Zur Orientierung haben wir den mächtigen Brandberg links vor uns und das Navigationssystem zeigt uns, dass wir unseren Kurs halten. Nach viereinhalb Stunden querfeldein erscheint vor uns eine Schranke wie eine Fata Morgana. Blitzschnell kommt ein kleiner Junge mit einem dicken Buch zu uns ans Auto. Er erklärt uns auf Afrikaans, dass wir uns mit Datum, Name und Kennzeichen hier eintragen sollen und ich sehe, dass zum letzten Mal vorgestern jemand diese Route gefahren ist. Irgendwie ein schönes Gefühl. Auf der nun wieder offiziellen Straße fühlen wir uns nach dieser Geländefahrt trotz Schotterstraße wie auf einem Luftkissen und zurück in der Zivilisation. Schnurstracks geht es jetzt entlang der Küste bis Swakopmund links der raue Atlantik rechts sanfte Wüste. Nach über 10 Stunden Autofahrt fallen wir in einen tiefen Schlaf.

 

Alles easy: Swakopmund


Wir haben die Nacht in der Villa Margherita - einem reizenden kleinen Hotel mitten in Swakopmund verbracht. Unserem Jeep Wrangler haben wir heute frei gegeben. Zu Fuss geht es zum Woermann Turm von wo man einen guten Überblick über Swakopmund und Umgebung bekommt. Direkt hinter der Stadt fangen schon die rötlich gefärbten Dünen des Namib-Naukluft Nationalparks an und die für Ihre Pelikane und Flamingos bekannte Walvis Bay ist auch in Sicht. Dorthin führt unser Weg am Nachmittag denn neben den Seevögeln sieht man hier mit ein wenig Glück auch Delphine und Wale. Für diejenigen die vom Fahren im Gelände noch nicht genug haben führt eine nur mit Allradfahrzeugen befahrbare und 48km lange sehr schwere Piste zum Sandwich Harbour – diese Tour ist „For experts only“. Einen chilligen Tagesausklang erlebt man in der Tiger Reef Bar in Swakopmund mit einem kühlen Windhoek Lager und deren legendären French Fries als Vorspeise, bis es danach entweder ins The Tug oder ins The Lighthouse zum Abendessen geht.

 

Die große „Freiheit“: Swakopmund – Gaub Canyon 200km, 6 Std.


Die Sehnsucht nach weiteren 4x4 Abenteuern treibt uns voran. Schon 80 km hinter der Stadt – biegen wir links auf einen 4x4 Trail Richtung Blutkuppe ab. Die anspruchsvolle Offroad-Piste verlangt wieder nach voller Konzentration und so ist die sich vor uns aufbauende spektakuläre Felsformation der Blutkuppe ein willkommener Break für einen Aufstieg zu Fuss. Mein Ziel ist der große Felsbrocken am Gipfel, der aussieht als könnte man ihn mit nur einem kleinen Schubs hinunterrollen. Der Aufstieg ist und gelungen aber den Felsen konnten wir nicht von seinem Thron stoßen. Hoch motiviert setzen wir unsere Etappe fort. Straßen dienen uns heute nur zum Überqueren. Im Gegensatz zu vorgestern sind wir heute nicht alleine: Warzenschweine, Sträuße, Springböcke, Zebras, Gnus und Giraffen laufen mit unserem Jeep um die Wette. Wir bleiben oft stehen und genießen die “Freiheit“ der wild lebenden Tiere. Auf dem Kuiseb Pass, dem höchsten Punkt des Tages blicken wir erneut auf eines dieser kunstvollen, einzigartigen und nicht von dieser Erde scheinenden Landschaften: Die Berge gleichen einer tief rotbraunen Mondlandschaft mit endlosen sanften Hügeln und tiefen Tälern als wäre das Gebirge implodiert. Die tief stehende Sonne bringt das „kunstvolle“ Gemälde zum glühen – ich schmelze dahin. Noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Gaub Canyon und biegen ab zu unserem Nachtquartier, dem Rostock Ritz wo uns das Haus-Zebra begrüßt.

 

Die Wüste brennt: Gaub Canyon – Sossusvlei Little Kulala 160 km, 3 Std.


Vor uns liegt ein Naturspektakel: Sossusvlei, die weltberühmten, kunstvoll modellierten roten Dünen von Namibia. Wir tanken ein letztes Mal in Solitaire und gönnen uns ein Stück von dem ebenfalls berühmten Apfelkuchen von der namenlosen Bäckerei. Wir fahren auf immer sandiger werdenden Straßen, die Staubwolke in unserem Rückspiegel wird immer gewaltiger und der Sand verändert seine Farbe wie ein Kamellion vom leuchtenden Weiß bis hin zum dunkler werdenden Rot. Als wir auf die liebevoll mit vielen Steinen begrenzten Weg zum Little Kulala abbiegen liegen sie wie eine Feuerwalze vor uns – die roten Dünen von Namibia. Die Leuchtkraft der Sanddünen ist überwältigend – genauso wie die Little Kulala Lodge. Die offen gestaltete Lodge ist bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet und bildet mit dem extremen Weiß im roten Sand einen wundervollen Kontrast aber trotzdem eine überwältigende Einheit mit der Natur. Die riesige Terrasse ist gespickt mit einer Vielzahl an wundervollen, ideenreichen und gemütlichen Sitzskulpturen. Hier verliert man sich in den kulinarischen Genuss der Lodgeküche und ergibt sich erbarmungslos in die süchtig machenden Blicke auf Namibias Wüste. Wer sich von der Lodge losreisen kann verbringt den Sonnenuntergang an Düne Nr. 45. Der Aufstieg ist anstrengend aber belohnt mit einem unvergesslichen Erlebnis. Am liebsten würde man gleich hier oben übernachten aber auf dem Dach unseres Bungalows ist es nicht weniger romantisch und lassen uns unter Namibias Sternenhimmel von den Sternschnuppen in den Schlaf wiegen.

 

Abgehoben: Ballonfahrt Sossusvlei


Die Sonne hält sich noch hinter den Hügeln am Horizont versteckt und so sieht man schon von weitem die Stichflamme die den Ballon in der Morgendämmerung mit heißer Luft speist. Während wir dem Ballon immer näher kommen baut sich dieser wie ein gewaltiger Koloss vor der nun sich zeigenden Sonne auf. Die tosenden Flammen sind das einzige Geräusch in der morgendlichen Stille und ohne dass wir es merken hebt der Ballon in Zeitlupe ab. Langsam und ruhig gewinnt der Ballon an Höhe und gleitet über Sossusvlei. Der Ballon bewegt sich den Dünen entgegen die sich im Morgenlicht in einer unbeschreiblichen Farbintensität präsentieren. Alle schweigen und versuchen diesen nicht fassbaren Moment zu begreifen und gleichzeitig zu genießen. Ich befinde mich in einem Traum und werde erst wieder durch das sanfte aufstetzen des Ballonkorbs geweckt. Eric der Ballonfahrer und seine Frau wissen genau dass uns allen nun zum Feiern zu Mute ist und überraschen uns mit einem grandiosen Champganer-Frühstück an Düne Nr.1. Prost Namibia! Unvergleichliche Abenteuer, Lodgen zum Verlieben und 2561km Wüstenfahrt!

 

 

 

Reiseinfo:

Wilderness Safaris – Safari Lodges
Ongava Lodge, Little Ongava, Skeleton Coast Camp, Desert Rhino Camp, Little Kulala /

www.wilderness-safaris.com

 

Ballonfahrt Sossusvlei / www.namibsky.com

Villa Margherita – Hotel Swakopmund  / www.villamargherita.com.na

Rostock Ritz Desert Lodge – Unterkunft nahe Gaub Canyon / www.rostock-ritz-desert-lodge.com

ASCO CAR HIRE – 4x4 Mietwagen ab Windhoek
Jeep Wrangler Rubicon oder viele andere SUVs und Allradfahr- zeuge mit 40 Liter Wassertank, 2 Benzinkanister, 2 Ersatzräder, Kühlschrank, Navigationsgerät, Satellitentelefon, auf Wunsch auch verfügbar mit komplettem Campingequipment inklusive Dachzelt. Notrufnummer bei Problemen 24 Stunden zuverlässig erreichbar und deutschsprachige Beratung. / info@ascocarhire.com

www.ascocarhire.com