Der Reis bestimmt das alltägliche Lebe auf Bali, der Reisanbau präft die Landschaft. Kunstvoll modulierte Reisterrassen ziehen sich die vulkanischen Hänge hoch, selbst in schwer zugänglichem Gelände findet sich ein Zipfelchen, an dem der Reisanbau lohnt. Die Terrassen schaffen eine harmonische Kulturlandschaft, deren Bild sich ständig verändert. Wenn die Felder gewässert werden, erscheinen sie wie ein Mosaik aus Spiegeln, die das Wolkenspiel reflektieren. Zartes Grün schimmert in den Parzellen, sobald die Pflänzchen zu wachsen anfangen. Das weicht schließlich einem satten Goldocker, wenn die Ernte be- ginnt.
Es heißt, Balinesen widmen den Reispflänzchen dieselbe Aufmerksamkeit wie ihren abgöttisch geliebten Kindern. Tag für Tag werden von den Frauen liebevoll fabrizierte Opferga-
ben zu den heiligen Schreinen gebracht, die jede Feldparzelle schmücken, um die Götter freundlich zu stimmen oder die Dämonen zu beschwichtigen. Religiöse Feste und zahllose magische Rituale ranken sich rund um das Gedeihen der Reispflanzen von der Aussaat bis zur Ernte.
Dass Balinesen bis heute als die effizientesten Reisanbauer des indonesischen Archipels gelten, verdanken sie ihrem Subak-System. Kooperativen, die sich schon im 11. Jahrhundert gebildet haben und bis heute nach denselben Grundsätzen arbeiten. Der Zusammenschluss der Dorfgemeinschaften war nötig, um die aufwendige Bewässerung der Felder zu gewährleisten. Das Wasser wird nach einem ausgeklügelten System von Kanälen, Dämmen, Bambusrohren und durch den Felsen geschlagenen Tunnels aus den Bergen überall dort hin geleitet,wo Reis angbaut wird und die Felder geflutet werden können. Die Subaks sind zuständig, die Wasserwege zu bauen, zu unterhalten, die Arbeiten zu verteilen und die gerechte Verteilung des Wassers zu kontrollieren. Agrarökonomen bestätigen, dass der Ertrag auch durch modernste Anbaumethoden nicht gesteigert werden könnte.
Auf der von den ALILA HOTELS angebotenen „Journey – All about Rice“ erfährt man alles über den Reisanbau. Die Exkursion startet mit dem Besuch des Subak-Museums in Tabanan. Im Dorf Tunjuk zeigen Frauen, wie sie mit einer unglaublichen Kunstfertigkeit aus Kokosblättern und Schilf Körbe für die Opfergaben flechten. Beim Gang ins nahe Reisfeld ist tatkräftiger Einsatz gefragt. Bis zu den Waden im weichen Schlamm stehend kann man sich selbst als Reisbauer betätigen. Ganz Mutige wagen, mit einem Ochsengespann durchs gewässerte Feld zu pflügen. Dann hat man sich wirklich den köstlichen balinesischen Lunch verdient, der im stimmungsvollen Gartenrestaurant Taman Sari Buwanas serviert wird. Eine farbenfrohe Auswahl balinesischer Gerichte, die appetitlich im Bambusblatt serviert werden.