Schlosshotel Kronenberg

Schlosshotel Kronenberg

Schlosshotel Kronenberg

 

60 Jahre Schlosshotel Kronberg

Keiner, der die grandiosen Hallen des Schlosshotels Kronberg betritt, kann sich der Aura der ganz im Original erhaltenen hochherrschaftlichen Räume entziehen. Genau genommen nächtigt man in einem Grandhotel im ehemaligen Schloss Friedrichshof, das sich Victoria Kaiserin Friedrich als Witwensitz erbauen ließ, nachdem ihr Gatte Friedrich III. nur 99 Tage die Geschicke des deutschen Reiches bestimmt hatte, bevor er seinem schweren Leiden erlag und sein Sohn Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, 1888 den Thron bestieg. Als Reminiszenz an ihre britische Heimat, Victoria war die älteste Tochter von Queen Victoria, ließ sie ihr Schloss mit Anklängen an den englischen Tudorstil bauen, den Portikus nach dem von Schloss Windsor gestalten. Die Princess Royale war hoch gebildet, von ihrem Vater Albert, der ihre Talente erkannte, vielfältig gefördert. Überall im Schloss sind die erstaunlichen Kunstwerke zu sehen, die sie schuf. Interessiert an neuester Technik, ließ sie eine Zentralheizung einbauen, auch für die Räumlichkeiten der Bediensteten. Sie war unabhängig, aufgeschlossen und liberal, wie auch ihr Gatte Friedrich. Kronberg nahm Aufschwung, bis heute profitiert die Taunusgemeinde mit ihrer hübschen Altstadt, den Treppengassen und den schmucken Häusern vom Entschluss Victorias, sich möglichst fern der Hauptstadt Berlin niederzulassen.

Direktor Franz Zimmermann gelingt es mit einer gehörigen Portion Salzburger Charme, das ehrwürdige Haus mit Leben zu füllen, das die Erben Victorias, die Landgrafen von Hessen, genau vor 60 Jahren als Hotel eröffnen ließen und das heute zum Besitz der Hessischen Hausstiftung gehört. Ob in der Halle vor dem lodernden Kaminfeuer, im Blauen Salon oder dem Roten Salon mit seiner eindrucksvollen Renaissance-Kassettendecke – überall trifft sich ein internationaler Gästekreis. Es werden glanzvolle Feste und rauschende Hochzeiten gefeiert, gerne zieht sich die Hochfinanz hinter die verschlossenen Kassettentüren zurück, um ihre Meetings abseits der Vorstandsetagen abzuhalten. Heiß begehrt ist während der Wintermonate der stilechte Afternoon-Tea in der Bibliothek, die Victoria selbst mit 5.000 kostbaren Bänden bestückte. Von einigen Zimmern und der traumhaften Sonnenterrasse schaut man auf die Mainebene und den unter Denkmalschutz stehenden Victoriapark, einen 18-Loch-Golfplatz, der mit seinen mächtigen seltenen Bäumen, kleinen Bachläufen und starken Neigungen zu den schönsten Golfanlagen Europas zählt.

Im Restaurant setzt Jörg Lawerenz neue Akzente. Der Küchenchef, der Souschef bei Nils Henkel im Drei-Sterne-Restaurant Schloss Lerbach war, darf seit dem 1. Juli in der wohl modernsten Schloss-Restaurant-Küche mit Blick in den Park wirken. Der Service agiert auf eine unangestrengte Weise liebenswürdig, was in diesen grandiosen, erhabenen Räumen nicht selbstverständlich ist. Ein sommerliches Vergnügen und very British ist das Picknick im Park, wie es schon Kaiserin Friedrich liebte. Ausgestattet mit Picknickkorb und -decke sucht man sich ein lauschiges Plätzchen im Park und genießt die kulinarischen Köstlichkeiten. Im Schlosshotel nächtigen bedeutet, sich auf eine Zeitreise zu begeben an einen Ort, an dem Geschichte geschrieben wurde – ohne auf zeitgemäßen Komfort verzichten zu müssen. Gerade abgeschlossen wurde die umfangreiche Neugestaltung sämtlicher 62 Zimmer und Suiten durch die britische Design-Ikone Nina Campbell, die den Charakter der historischen Räumlichkeiten vorbildlich bewahrt. Das gelingt mit den kostbaren Stoffen und Tapeten in fünf unterschiedlichen Farbskalen, den Himmelbetten und wertvollen Antiquitäten. Subtile Anspielungen auf die große Geschichte lassen sich in den Stoffmustern entdecken, wie die Rose der Tudors, die Victoria auf Türknäufe schnitzen ließ. Besonders angenehm sind die modernen hellen Bäder, denen englische Armaturen und Waschbecken einen nostalgischen Touch verleihen.

Vom Zimmer Nr. 312 schaut man auf die Ruine Falkenstein und die Burg Kronberg, die sich stolz über die Taunusgemeinde erhebt. Die machte Wilhelm II. seiner Mutter, zu der er im Übrigen ein eher distanziertes Verhältnis pflegte, zum Weihnachtsgeschenk. Victoria ließ die Burgruine, die über kunsthistorische Schätze wie eine der wenigen erhaltenen gotischen Küchen verfügt, akribisch restaurieren. Eine als Stiftung organisierte Initiative engagierter Kronberger Bürger pflegt seit 20 Jahren das Erbe, ist verantwortlich für die Führungen und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm. Wem der Sinn nach noch mehr Hochkultur steht, der erreicht vom Schlosshotel in 15 Autominuten die Frankfurter Oper oder das Städel Museum mit seinen hochkarätigen Ausstellungen.

 

www.schlosshotel-kronberg.de