Hotel Goldene Rose - Berg und Tal

Von der Bergstation der Schnalstaler Gletscherbahn führt der Weg 410 Meter über einen Grat durch sieben Tore, die die Eiszeiten symbolisieren, zur 2020 errichteten Kunstinstallation von Ólafur Elíasson. Wer nicht schwindelfrei ist, dem seien Wanderstöcke empfohlen. Ein aus verzinktem Stahl und 700 blauen Glasplättchen geformter transparenter Ring, sechs, sieben Meter im Durchmesser, mit dem der dänisch-isländische Künstler, von dem auch die spektakuläre Lichtinstallation im Foyer des Münchner Lenbachhauses stammt, auf den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Gletscher aufmerksam machen will. Das Himmelsgerät ist im Grunde eine überdimensionierte Sonnenuhr und verfehlt seine Wirkung nicht. Schärft den Blick, verändert die Perspektive. Der 360 Grad-Blick auf die umgebene Gletscherwelt lässt die Betrachter ganz still werden. Ein Kunstwerk dieser Dimension zu errichten, sagt viel über seine Initiatoren aus dem Schnalstal. Ein Tal, so abgelegen, dass sich im 15. Jahrhundert die Kartäuser Mönche entschlossen, dort ein Schweigekloster zu errichten. Das Kloster mit seinem schönen schlichten Kreuzgang prägt bis heute den Ort und seine Atmosphäre. 

Zu den Initiatoren der Kunstinstallation gehört maßgeblich die Familie Grüner, die seit drei Generationen die Goldene Rose in Karthaus besitzt. Stefania Grüner führt das am kleinen, hübschen Dorfplatz gelegene Vier-Sterne-Superior-Hotel auf eine sehr persönliche Art. Umsichtig und voller Ideen, an denen sie ihre Gäste teilhaben lässt. Die Goldene Rose nimmt das Thema Kartäuserkloster auf, will für ihre Gäste ein Ort der Stille sein. Die Ursprünge des Hauses reichen zurück ins 13. Jahrhundert, als es fürs Gesinde des Klosters als Wirtshaus diente. Auf eine feine Weise schafft es Stefania Grüner, der angenehmen Bodenständigkeit des Hauses einen modernen Twist zu verschaffen. Durch die vielfarbigen mundgeblasenen Gläser und Accessoires von Zafferano, die modernen Lampen in den Restaurantstuben, die schönen wertigen Stoffe in unter-schiedlichen Texturen in den neu renovierten hellen Zimmern, die behaglich sind ohne die bräsige Gediegenheit, wie sie sich viel zu oft noch findet. 

Zum Wellnessbereich führt ein aus Holz gezimmerter langer Weg, der sich oberhalb der Straße, die das Tal erschließt, an den Felsen schmiegt. Er ist angelehnt an den Kreuzgang des Klosters, stimmt auf die entspannenden Behandlungen mit der hauseigenen Gletscherwasser-Kosmetiklinie Glacisse ein oder ein Saunaritual im Karthauser Bad. „Die Natur auf dem Teller“ lautet das Motto der hervorragenden Küche, die möglichst Produkte aus dem Schnalstal verwendet. Mehr als eine Versuchung wert sind die Köstlichkeiten des jungen Südtiroler Patissiers. Zu seinen Favoriten gehört eine himmlisch zarte Biskuitrolle mit Matchacreme-Füllung. Wer im Schnalstal nächtigt, an dessen Eingang Reinhold Messner sein Schloss Juvenal bewohnt, kommt zum Wandern. Zur Schutzhütte Schöne

Aussicht, die rustikale Schwester der Goldenen Rose, die dieses Jahr ihr 125jähriges Jubiläum feiert, nicht weit von der Fundstelle von Ötzi. Das ist Paul Grüners Reich. Die Schöne Aussicht ist eine Hütte wie aus dem Bilderbuch. Rotkarierte Bettwäsche in den hölzernen Kammern, ein top gepflegter Sanitärbereich und die höchstgelegene Sauna Europas. Berühmt ist die Hütte wegen ihres Knödelmenüs, auch so eine Grüner-Idee. Zu den Klassikern Speck-, Kas- und Spinatknödel gesellen sich Brennesselknödel mit Gorgonzola oder ein Buchweizenknödel. Kalorienzählen ist nicht. Wer aus dem Tal hochgestiegen ist, steckt das nicht enden wollende Knödelmenü locker weg.

www.hotel-goldene-rose.at/de/