the soulful hotel
Und wenn man mal alles anders machte? Nicht das Thema Regionalität bespielt, wie es überall geschieht, sondern ganz weit nach Ostasien schaut? Im Silena im Südtiroler Vals, auf einem Sonnenplateau oberhalb von Brixen hat man sich getraut. Ostasien mit seiner Spiritualität lieferte die Folie für die Neueröffnung des Hauses, das die Familie Mair über Generationen als Moarhof betrieb. Sobald man sich dem Hotel nähert, das ein wenig außerhalb des Ortes leicht erhöht an einem Wiesenhang liegt, wird klar, dass einen etwas Ungewöhnliches erwartet. Eine eigenwillige Aluminiumkonstruktion überrankt das lehmfarbene Gebäude, das die Form eines geöffneten U zeigt. Lässt es mit der Landschaft verschmelzen und verbindet den Neubau mit dem bestehenden, aber gänzlich umgebauten Hoteltrakt. In Anklängen an das Hochmoor, das sich direkt hinter dem Hotel erstreckt, soll das Gebäude wie ein bewachsener Moorhügel wirken, die Fassadenelemente wie sich im Wind wiegende Moorgräser.
Ein Generationenwechsel ermöglichte den radikalen Neubeginn. Im letzten Jahr übernahmen die Geschwister Magdalena und Simon den Betrieb von den Eltern, die immer noch stark involviert sind. Geplant wurde mehr als vier Jahre zusammen mit den Architekten von NOA, den Shooting-Stars Südtirols. „Wir wussten von Beginn an, was wir wollten – und auch, was wir nicht wollten“, sagt Magdalena. Und das bedeute in erster Linie, „wir wollen anders sein.“ Die tiefe Verbundenheit mit Asien sollte sich widerspiegeln in der Architektur, die Elemente des Feng Shui aufgriff, wie auch im speziellen Servicegedanken, vor allem aber in der Atmosphäre, was der Beiname, „the soulful hotel“ ausdrückt.
Große Fensterflächen, dunkle heimische Hölzer, eine Wandtapete, die mit dem Thema Moor spielt und zugleich ein wenig asiatisch anmutet, zeichnen die 29 neuen „Soulful“-Zimmer aus. 20 weitere Zimmer wurden komplett renoviert. In der Soulful Rooftop Suite kann man unterm Sternenhimmel schlafen, auf einer ausladenden Dachterrasse oder vorm Kaminfeuer relaxen, nachdem man in seiner Privatsauna ordentlich geschwitzt hat.
Das Lesen ist Magdalena ein besonderes Anliegen, in den beiden Soulful Literature Junior Suiten, die mit 150 Büchern bestückt sind, ermöglichen Sofa-Leselandschaften endloses Schmöker-Vergnügen. Allen Gästen zugänglich ist die mit ausgesuchten Bildbänden und anspruchsvollen Titeln ausgestattete Bibliothek im lichtduchfluteten Loungebereich. Japanische Tees und Tatami-Matten sorgen äußerlich für asiatische Anklänge. Wichtiger ist Magdalena dabei, einen Ort zu schaffen für Spirituelles und innere Einkehr, wie sie es selbst auf ihren Asienreisen erleben konnte.
Die eigenen Wurzeln wollte man nicht kappen, immer wird die Verbindung zu Südtirol gesucht. In der hervorragenden Küche arbeitet der junge Küchenchef Alex Hackhofer mit lokalen Produkten, die für manche Gerichte mit asiatischen Zutaten und Garmethoden bereichert werden. Ein Großteil des Gemüses stammt vom Onkel der Familie; Bachkresse, Frauenmantel, Schafgarbe und Spitzwegerich werden gleich hinterm Haus gepflückt. Heimische Heilkräuter dürfen auch bei den Spaprodukten eine Hauptrolle spielen. Sie werden mit asiatischen Ingredienzien wie Grünem Tee und Zitronengras in einer hoteleigenen Produktlinie verarbeitet. SILENA PURE ist frei von Silikonen, Paraffinen und Gentechnik.
Der ganz in warmen Erd- und Lehmtönen gehaltene Spa ist zweigeteilt. Ebenerdig liegen Biokräutersauna, ein Waldduft-Dampfbad, Indoor – und Outdoorpool. Dazu verschiedene großzügige Ruhebereiche. In den vier Treatmenträumen werden Behandlungen verabreicht, die auf das Thema Moor anspielen. Mit angewärmten Moorstempeln, sanft auf Rücken und Nacken gedrückt, werden Verspannungen gelöst. Ein Spa-Aufzug führt aufs Dach zum Sky Spa. Allein der Rundumblick auf die umliegende Bergwelt beruhigt. Den genießt man auch aus der weiträumigen finnischen Sauna.