Das machtvolle Gebäude, ein ehemaliges Hospital, das durch den Stararchitekten Jean Nouvel einen Anbau erhielt, wirkt mit seinen gläsernen Aufzügen an der Fassade selbst wie ein Objekt. Auf dem weiten Platz davor treffen sich in den Abendstunden die Skater. Seit 1991 beherbergt das Museum Picassos ‚Guernica’ von 1937, das wohl ikonografischste Gemälde des 20. Jahrhunderts. Das Leid der Kriegsopfer auf eine Leinwand von 7,7 Meter mal 3,5 Meter gebannt. Dem universalen Antikriegsgemälde, das die Zerstörung der baskischen Stadt durch die deutsche Legion Condor thematisiert, widmet das Museum zum 80. Jahrestag eine Sonderausstellung.
„Piedad y terror en Picasso“ zeigt die bislang wenig bekannte Entstehungsgeschichte des Werkes. Die Ausstellung stützt sich auf die Forschungsergebnisse des britischen Kunsthistorikers Timothy James Clark, der auch als Kurator fungierte. Man sollte sich von den langen Warteschlangen, die den weitläufigen Platz füllen, nicht abhalten lassen, die Madrilenen sind ausgesprochen disziplinierte Wartende.