Lenbachhaus

Lenbachhaus

Lenbachhaus

 

Seit der Wiedereröffnung im Mai 2013 ist das Lenbachhaus ein absoluter Besuchermagnet. Der goldenfarbene Anbau von Sir Norman Forster gilt als großer Wurf, hat den Münchnern neben einem neuen Museumserlebnis auch einen Platz geschenkt, indem sich der Bau zu den Propyläen öffnet. Die im Renaissance-Stil errichtete Villa des Malerfürsten mit ihrem bezaubernden Garten wurde so in den Neubau integriert, dass sie selbst zum Ausstellungsobjekt wird.

Matthias Mühling, der das Lenbachhaus seit Anfang des Jahres leitet, äußert sich begeistert über die Resonanz: „Die Sympathie, die uns entgegenschlägt, trägt das Haus.“ Idealtypisch ist ein Museum ein Ort, an dem sich Menschen begegnen, die sich sonst nicht begegnen würden, über alle Schichten und kulturellen Grenzen hinweg. Das spiegelt die Architektur wider, erläutert Mühling. Gebaut wurde barrierefrei und hierarchiefrei, ohne repräsentativen Treppenaufgang. Der starre Rundgang wurde aufgebrochen, Sammelgebiete, für die man sich besonders interessiert, können direkt angesteuert werden, wie die Werke des Blauen Reiters, die in ihrer Zeit revolutionär waren, oder die Räume, die Joseph Beuys‘ Environment „Zeige deine Wunde“ gewidmet sind.

Kinder dürfen durch die Zimmerfluchten laufen, es darf laut sein. Ehrfurchtsvolle Stille, respektvolle Kontemplation? Eher nicht. Dafür allenthalben lebendiger fröhlicher Kunstgenuss, der schon im Foyer beginnt mit der spektakulären von der Decke hängenden Installation, für die Ólafur Elíasson 450 bunte Glasscheiben zu einer Spirale drehte. Interessant sei die Reaktion auf den Raum mit den Sexschaukeln. „Was traut man sich im Museum zu tun unter der Beobachtung anderer Besucher?“ Den „Kampf gegen die Exklusivität“, haben Mühling und seine Mitarbeiter gewonnen. „Die Museen gehören den Menschen“, lautet sein Credo. Ohnehin ist das Lenbachhaus qua Geschichte ein Bürgermuseum und am stärksten mit der Stadt verbunden. Das Museum als Ort der Begegnung ist dabei ganz wörtlich zu verstehen: Liest man im Gästebuch manche Einträge der Besucher und Besucherinnen ist es auch ein perfekter Flirtort. Verlässt man die Ausstellungsräume, wartet die Sonnenterrasse des Restaurants Ella oder man setzt sich einfach auf die Stufe vorm Eingang und genießt ein leckeres Eis vom neuen Bartu-Kiosk.

 

www.lenbachhaus.de