Heiter und anmutig sind die historischen Räume der Porzellanmanufaktur am nördlichen Schlossrondell. Die Zimmerfluchten mit den Flügeltüren und den alten Sprossenfenstern bilden den idealen Rahmen für die Kostbarkeiten, die man hier anschauen – und auch kaufen kann. Seit 1761 wird in den historischen Räumen und den dazugehörenden Werkstätten die geschmeidige Porzellanmasse aus Kaolin, Feldspat und Quarz gemischt, die Teller gedreht, die Dekore frei Hand ohne Schablone gemalt. Nachhaltig war die Produktion schon, als noch keiner dieses Modewort kannte. Ausschließlich Wasserkraft aus dem abgezweigten Würmkanal treibt die Turbinen und die Drehscheiben der Porzellanmacher an.
Nur durch Handarbeit gelingt es, dass die Tassenwände hauchdünn gefertigt werden können, was die Farben leuchten lässt. Rund drei Wochen dauert es, bis ein Porzellanmaler einen einzigen Teller mit dem Dekor Cumberland bemalt hat, das als aufwendigstes Blumendekor der Welt gilt. Alte Techniken werden bewahrt, Kooperationen mit zeitgenössischen Künstlern und Designern wie Konstantin Grcic, Jenny Holzner oder Vivienne Westwood schlagen die Brücke in die Moderne.