Gleich zwei italienische Star-Architekten konnten in diesem Museum, einem eindrucksvollen Palazzo, der bis Mitte des 19.Jahrhunderts Wohnhaus einer einflussreichen Familie war, ihre Handschrift hinterlassen. Carlo Scarpa, der in Italien als Genie verehrt wird, schuf neue Ausstellungsräume und einen Meditationsgarten, bei dem der Einfluss Japans, das er oft bereiste, unübersehbar ist, er seiner Vorstellung von vollkommener Harmonie Gestalt gab. Subtil verband er Bestehendes mit Neuem, viele Details will er als eine Verbeugung vor der venezianischen Handwerkskunst verstanden wissen. Mosaike, goldene Bänder an den Wänden, Arbeiten aus Travertin. In den 90er Jahren wurde Mario Botta mit der Erweiterung der Museumsräume für temporäre Ausstellungen beauftragt. Botta arbeitete stark mit Kontrasten, was die Materialien wie auch die Farben betrifft. Stein und Metall, schwarz und weiß, grau und rot.
Immer zur Biennale werden Künstler eingeladen, sich im Museum inspirieren zu lassen und das, was sie im Museum wahrnehmen, in ihre Sichtweise zu transformieren, berichtet Marta Savaris, die als Co-Kuratorin fungiert. Obwohl sie schon viele Jahre im Museum arbeite, entdecke sie täglich neue Details, fühle sie sich immer wieder von der speziellen Atmosphäre umfangen. Die Fondazione beherbergt neben den im Original erhaltenen prachtvollen Wohnräumen der Familie zugleich eine bedeutende wissenschaftliche Bibliothek mit den wohl schönsten Arbeitsplätzen für Studenten.