Mariano Fortuny y Madrazo, 1871 in Grenada in eine spanische Künstlerfamilie geboren, war ein Universalkünstler und eine schillernde Persönlichkeit. Er war Modedesigner, Maler, Bildhauer, Architekt und Erfinder. 1892 erwarb er den Palast am Campo San Beneto, der heute unter dem Namen Palazzo Fortuny firmiert und ein Museum ist. Wie eine theatralische Inszenierung wirkt die Ausstellung im Piano Nobile im ersten Stock, ein Raum, der sich über die gesamte Gebäudefläche mehr als 43 Meter ausdehnt. Gezeigt werden all die Exponate aus dem reichen Schaffen des Künstlers und seiner französischen Frau Henriette Negrin. Fortuny experimentierte mit Bühnenbeleuchtung, schuf aus Muranoglas fantastische Lampen, lies sich von der Stoffsammlung seiner Mutter, die reich geschmückte Brokate, Satin, Seiden, Samt und Taft aus Venedig wie auch aus dem Orient zusammengetragen hatte, zu seinen Entwürfen inspirieren. Berühmt wurde seine Plissee-Technik und sein von der Antike beeinflusstes Delphos-Kleid, das die großen Stars seiner Zeit, Eleonora Duse oder Martha Graham trugen.