Seychellen

Seychellen

Seychellen

 

So stellt man sich das Inselparadies vor: kleine palmengesäumte Buchten eingerahmt von runden Granitblöcken, Sand so weiß und fein wie Mehl, ein Meer, das in Türkis, Grün und Blau leuchtet. Dahinter ragen dschungelbewachsene Hügel in den Himmel und Palmen wiegen sich im Wind. Das sind die Seychellen. Und sofort denkt man an exklusive Traumstrände für Luxushotels, an Strandbäder mit horrenden Eintrittspreisen. Aber so etwas gibt es auf den Seychellen nicht. Laut Gesetz müssen alle Strände öffentlich zugänglich sein – für jedermann. Die angenehmen Folgen: keine Zäune oder Absperrungen, keine Liegestuhlreihen, keine Eintrittsgebühren und Strandverkäufer. Noch besser: Viele Strände sind nicht direkt mit dem Auto erreichbar. Wer also das pure, naturbelassene Strandvergnügen sucht, sollte sich schnellstens zu den Stränden der Seychellen aufmachen, die man bereits aus unzähligen Werbespots kennt – bevor auch dort der Massentourismus Einzug hält.

Die Republik Seychellen besteht aus etwa 115 Inseln, davon 42 Granitinseln und 73 Koralleninseln. Je nach Lage unterscheidet man die Inner Islands von den Outer Islands, wobei in der Regel nur drei der Hauptinseln der Inner Islands bereist werden: MAHÉ, PRASLIN und LA DIGUE. Viele der kleineren Inseln wie NORTH ISLAND, FRÉGATE oder COUSIN ISLAND sind den dortigen Resorts und deren Gästen vorbehalten. Mahé, mit der Hauptstadt Victoria und den meisten Hotels auf den Seychellen, bildet den Ausgangspunkt für fast alle Seychellen-Reisende. Von hier erreicht man die zweitgrößte Insel Praslin in 20 Minuten per Flug oder in einer Stunde per Schnellfähre. Auch von La Digue ist das rund 37 Quadratkilometer große Praslin in 20 bis 25 Minuten mit der Fähre erreichbar. Circa zwölf Kilometer lang und fünf Kilometer breit, bietet die etwas eigenwillig geformte Insel einige der schönsten Strände der Seychellen (wenn nicht sogar der Welt) und etliche hochkarätige Hotelanlagen. Die dritte im Bunde der bewohnten großen Seychelleninseln ist La Digue. Auf La Digue scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Hauptfortbewegungsmittel ist das Fahrrad, für Touristen auch gerne noch der Ochsenkarren aus alten Zeiten. Autos kann man an zwei Händen abzählen, benötigen eine spezielle Genehmigung und dienen hauptsächlich als Taxi für die Unterkünfte. Ansonsten sind sie überflüssig. Schließlich gibt es nur wenige befestigte Straßen und alles ist mit dem Fahrrad erreichbar. Es gibt einen größeren Supermarkt und ein paar kleinere Läden, die das Wichtigste im Sortiment führen. Fisch gibt es fangfrisch bei den Fischern, die meistens nachmittags zurückkommen. Frisches Obst und Gemüse erhält man natürlich im Supermarkt, l i e - ber aber an den kleinen Ständen am Straßenrand. La Digue ist mit 9,81 Quadratkilometern und knapp 2.500 Einwohnern zwar klein, bietet aber unglaublich viel zu entdecken und weckt den Erkunderinstinkt. Man beginnt gerne bei den traumhaften Stränden mit ihrem puderweichen Sand und der wohl größten Attraktion auf La Digue, den bizarren Felsformationen am Strand Anse Source d’Argent (eines der berühmtesten Fotomotive). Von dort landet man schnell in La Digues üppiger Natur mit wunderschönen, rankenden und duftenden Vanillepflanzen, Orchideen, Kokospalmen, Takamaka Bäumen. Nun erweitern viele ihren Erkundungsradius und genießen das Insel-Hopping zu umliegenden Inseln wie Coco oder Sister Island. Das besondere Flair und der ganze Charme von La Digue erschließen sich jedoch erst, wenn man das Gespräch mit den ausnehmend freundlichen Seychellois sucht. Jeder grü.t hier, gefolgt vom obligatorischen „How are you?“, oft ist Zeit für einen kurzen oder auch längeren Plausch, worauf man sich gerne einlässt. Man redet über Gott und die Welt, Zeit wird unwichtig, der richtige Rhythmus stellt sich ein.

 

 

Die schönsten Strände

 

Anse Lazio – Praslin

 Der bekannteste und beliebteste Strand der Insel Praslin (vielleicht sogar der Seychellen) bietet alles, was man sich von einem Traumstrand erhofft: Kristall- klares Wasser in satten Türki s tö- nen, tolle Schnorchelmöglichkeiten, feinster weißer Sand und eine üppige Vegetation, die für den nötigen Schatt e n sorgt. Baden, Erholen und Sonne genießen sind hier angesagt. Ein wunderbares Strandrestaurant, versteckt im Schatten der Palmen und Takamaka Bäume bietet leckere Gerichte und erfrischende Getränke und rundet einen sensationellen Strandtag ab. Aufgrund der Beliebtheit von Anse Lazio kann es auch durchaus voller sein als an anderen Stränden.

 

Anse Georgette – Praslin  

Der Geheimtipp unter den Traumstränden der Seychellen ist eindeutig Anse Georgette. Eine leicht geschwungene Bucht, eingerahmt von zahlreichen glatt geschliffenen Granitfelsen und Schatten spendenden Bäumen. Keine Kioske, keine Dosenautomaten, keine dröhnenden Boxen, lediglich ein paar verstreute Strandbesucher tummeln sich in dieser himmlischen Ruhe. Wer sie genießen möchte, muss entweder auf dem Wasserweg kommen oder durch das Gelände des Lemuria Resorts. Das ist aber kein Problem: Einfach vorher kurz anrufen und Bescheid geben, Ihr Name kommt auf eine Liste und Sie werden an der Einfahrt hineingelassen. Unbedingt an die komplette Schnorchelausrüstung denken, denn an den Felsen unter Wasser gibt es viel zu entdecken.

 

Grand Anse – La Digue

 Wer sie einmal gesehen hat, wird sich vermutlich genauso verlieben wie ich. Dieser wilde Strand ist die große Schwester des Nachbarstrands Petite Anse. Beide lassen sich sehr gut mit einem Tagesausflug verbinden. Dazu schwingt man sich am besten auf das Fahrrad und fährt von La Passe die einzige Straße Richtung Osten. Der Weg ist anstrengend, aber belohnt wird man mit den schönsten Stränden auf La Digue: Grand Anse, Petite Anse und Anse Cocos.

 

Anse Source d’Argent – La Digue

 Die traumhafte Anse Source d’Argent auf La Digue und ist einer der meistfotografierten Strände weltweit. Kein Wunder, dass sie bereits für diverse Filmaufnahmen wie Crusoe, Castaway oder die berühmte Bacardi-Werbung genutzt wurde. Leider macht sie genau das auch zu einem absoluten Besuchermagnet. Wer hier etwas Einsamkeit genießen möchte, der sollte vor 10 Uhr morgens oder nach 16 Uhr nachmittags kommen, dann verschwinden die Tagesausflügler wieder. Mein Highlight ist die Sonnenuntergangsstimmung an der Anse Source d’Argent. Wenn die Sonne langsam am Horizont untergeht, färbt sie die Granitfelsen in einen schimmernden Goldton. Das muss jeder mal erlebt haben!

 

Anse Intendance – Mahé

 Wunderschön und idyllisch, aber auch wild und unberechenbar – so gegensätzlich präsentiert sich die Bucht Anse Intendance auf Mahé. Der lange und breite Strand, umsäumt von tropischer Vegetation, macht die Bucht zu einer der schönsten der Insel. Allerdings ist ihr kein Riff vorgelagert, sodass die Wellen ungehindert auf den Strand zurollen. Schwimmen und Surfen machen hier großen Spaß, Schnorcheln ist meist unmöglich. In der Zeit von Juni bis Oktober ist zudem das Schwimmen aus Sicherheitsgründen verboten. Aber selbst dann lässt sich die Bucht bei Sonnenschein und einem kühlen Drink wunderbar genießen.

 

Wetter im Paradies

Die Temperatur ist das Einzige, das ganzjährig weitestgehend konstant bleibt, denn es ist immer um 30 Grad warm. Was sich ändert sind die Windverhältnisse, die Badebedingungen, die Sonnenscheindauer, die Niederschlagsmenge und sogar die Strandbreite! Aber egal, in welchem Monat man reist, es wird mit Sicherheit auch mehrere Regengüsse geben. Denn es regnet zu jeder Jahreszeit auf den Seychellen – und das ist auch gut so, denn sonst wären die Inseln nicht so üppig grün bewachsen. Februar, März und April sind sicher die Monate, in denen das Meer am ruhigsten ist und damit die Strandabschnitte auch breiter. Das ist vor allem für Familien mit kleinen Kindern von Vorteil, die bei hohem Wellengang einfach keinen Badespaß haben.

 

Wohnen im Paradies

 Die Seychellen gehören wohl zu den exklusivsten Reisezielen der Welt. Traumhafte Luxusresorts, wie North Island oder Fregate Island bieten gleich die ganze Insel für ihre wenigen Gäste und gehören zu den schönsten Resorts überhaupt – allerdings nur für wirklich wohlhabende Urlauber. Auf Mahé und Praslin gibt es einige Luxushotels, die zwar auch nicht gerade günstig sind, dafür aber für Top Qualität bürgen. Viele Mittelklassehotels verlangen immer noch gehörige Raten, fallen aber im Vergleich zum internationalen Standard derartig ab, dass man als erfahrener Urlauber doch sehr enttäuscht ist. Da bietet sich doch eher eines der vielen Guesthouses an, die es sowohl auf Mahé, Praslin als auch auf La Digue gibt.