Der Garden Eden
Um es gleich vorweg zu sagen: Es fiel mir sehr schwer, den „Krater“ in meine Reiseroute aufzunehmen. Auf der einen Seite stellt er ein einzigartiges Naturwunder dar, auf der anderen Seite sind die vielen Jeeps, die sich den Krater hinabwälzen und sich teilweise um Löwen oder Nashörner aufbauen, nicht nur grenzwertig sondern schon abstoßend. Aber letztendlich – ich kenne den Ngorongoro Krater ja schon – habe ich mich entschieden, das Asilia Lodge dort zu besuchen, um herauszufinden, ob es nicht doch Möglichkeiten gibt, den Krater ohne „wenn und aber“ zu genießen. Erst mal zum Ngorongoro Krater selbst: Man bezeichnet ihn nicht umsonst als Garten Eden, hat man hier doch Schädel, Knochen und Fußspuren gefunden, die Millionen von Jahren alt sind. Und solche Gedanken sind unausweichlich beim Blick vom Rand des Ngorongoro-Kraters hinab zur Savanne, wo Tausende Zebras, Gnus und Büffel grasen, zum Akazienwald, zum Flamingosee. Professor Bernhard Grzimek, der Schützer der Serengeti, dessen Urne hier begraben ist, nannte den Krater das achte Weltwunder. Weltnaturerbe ist das Schutzgebiet schon seit 1979, nun trägt es auch noch den Titel Weltkulturerbe. Na klar, das will jeder sehen, der nach Tansania kommt, also wird dieses Fleckchen Erde überrannt.
Um an den Krater zu gelangen muss man auch eine schon eher aufwendige Fahrt in Kauf nehmen. Dort oben in den Bergen gibt es keine einzige Landebahn, also muss man zum Lake Manyara fliegen und von dort mit dem Jeep ca. drei Stunden ins Hochland fahren, der Kraterrand liegt auf stolzen 2.300 Metern. Folglich ist es hier auch deutlich kühler, Aktivitäten wie Wanderungen oder Safaris in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden können teilweise empfindlich kalt sein. Die Gegend hier mit ihren Vulkanbergen, üppigen Urwäldern, Wasserfällen und tiefen Schluchten erinnert bisweilen an die grünen Highlands von Schottland. Asilia Africa hat sein erst 2016 eröffnetes Camp hier schlicht „Highlands“ genannt. Es ist das höchstgelegene Camp im Ngorongoro-Schutzgebiet und fällt mit seiner einzigartigen Kuppelarchitektur völlig aus der Reihe gewohnter afrikanischer Camp-Architektur. Entsprechend bin ich zunächst etwas sprachlos, als ich das Camp zum ersten Mal betrete. Dies ist sicherlich nicht die Art von Safari Camp, wie es Oma und Opa vielleicht kennen oder sich vorstellen. Man traut seinen Augen kaum, wenn man die über den Berggrat verteilten acht geodätischen Iglus sieht, dessen bauchige Kuppeln mit Plexiglasfenstern bestückt sind, die einen grandiosen Blick auf die Hochebene erlauben. Dieses außerirdisch anmutende Design ist gewagt, aber letztendlich überragend gelungen. Die Frage, ob sich das Camp hier in die Natur einfügt erübrigt sich. Es tut es. Umso mehr, wenn man erfährt, dass diese Architektur für Asilia Africa kein bloßer Design-Stunt war, sondern eher einen pragmatischen Hintergrund hat. Die gewölbte Form ist ideal, um die Wärme über die Nacht hinweg zu speichern, da man auf 10.000 Fuß über dem Meeresspiegel für die Gäste jedes Stückchen Wärme retten möchte, um die Gebäude auch bei den nächtlichen Temperaturen gemütlich zu halten. Und diese bauchige Form kombiniert mit gemütlichem Bett, Korbsessel, Holzofen und Teppichen aus Rinderfell auf den
Böden verleihen dem Inneren einen unglaublichen Wohlfühlcharakter. Die holzgetäfelten en-suite Badezimmer erinnern an eine skandinavische Sauna – ziemlich ungewöhnlich für ein Safari Camp! Drei Gemeinschaftszelte – ein Loungebereich, eine Bar und ein Speiseraum – sind auf verschiedenen Ebenen angeordnet und durch Holzstege miteinander verbunden. Diese sind in der Struktur ähnlich (betörend). Wohliges Zentrum der Lounge, welche die größte Kuppel darstellt, bildet ein Holzofen, der von einem kreisrunden Holzsofa umgeben ist. Ein weiteres Highlight ist das holzgetäfelte Barzelt, in dem eine Auswahl an stilvollen Sitzgelegenheiten zu finden ist. Alles in allem immer mit einem Prädikat ausgezeichnet: Sehr gemütlich! Eigentlich möchte man das Camp gar nicht verlassen, wenn man auf der Frühstücksveranda sitzt und diese Aussicht in sich aufsaugt. Aber es gibt Einiges zu entdecken und dann ist da ja noch der Krater. Wir machen uns sehr(!) früh auf den Weg in Richtung Ngorongoro Krater, denn das lohnt sich wirklich. Man möchte kaum glauben, wie wenige Fahrzeuge in den frühen Morgenstunden da sind. Jede Sekunde genießt man nun dieses Weltkulturerbe, bis sich der Krater doch allmählich füllt und so manche Tierbeobachtung eher an ein Geländewagen-Treffen erinnert. Aber so ist es eben mit vielen schönen Flecken auf dieser Erde: Man teilt sie mit vielen. Kritikpunkt bleibt aber, dass die Regeln doch verschärft werden sollten, um den Tieren mehr Abstand zu gewähren. Der Krater ist nicht übermäßig groß und nach dem Lunch machen wir uns wieder auf die Rückfahrt, denn es gibt noch viele andere Dinge hier zu erleben. So besuchen wir am Nachmittag ein Massai Dorf ganz in der Nähe des Camps. Hier geht es nicht so touristisch zu wie beispielsweise in der Masai Mara (liegt wahrscheinlich an der weitaus geringeren Besucherzahl). So empfangen uns gar keine Männer, die gleich das Geschäftliche regeln wollen und das übliche touristische Schauspiel mit Tanz und traditionellen Sprüngen abhalten. Wir sind einfach nur Gast im Dorf.
Die ganze Natur um das Highland Camp ist ein Eldorado für Naturfreunde und Wanderer. Ein Beispiel ist der Aufstieg zum Olmoti Krater beginnend beim Ranger Posten welcher etwa 30 Minuten Fahrt vom Camp entfernt liegt. Ein alter Massai Kuhpfad führt langsam aufsteigend durch den Wald zu einem Punkt, wo eine wunderschöne Aussicht für alle Mühen entlohnt. Der Aufstieg dauert nur etwa 30 Minuten. Oben angekommen kann man weitere zehn Minuten zu einem kleinen Wasserfall absteigen. Absolutes Highlight für mich ist aber der weniger bekannte Empakaai Krater. Die Fahrt zum Empakaai führt durch die Bulbul Senke und dauert etwa 1 Stunde. Vom Kraterrand erkennt man in der Ferne den Ol Doinyo Lengai, Tansanias aktivsten Vulkan. Nun beginnt zusammen mit dem Ranger ein toller Abstieg zum Kraterboden durch dichten Wald bis zum Kratersee, wo mit etwas Glück sehr, sehr viele Flamingos zu sehen sind.
Mein Resümee: Ich bin im Nachhinein doch froh, den Ngorongoro Krater in die Reise integriert zu haben. Der Krater ist immer wieder ein erhabener Anblick und die vielen Leute muss man eben in Kauf nehmen. Die Highlands Lodge alleine ist den Besuch hier wert und die Wanderungen (besonders zum Empakaai Krater) genießt man dann völlig abseits vom Trubel.
Fact sheets
Lage
Fernab von anderen Camps und dem Trubel am Krater liegt das The Highlands Camp am Rande der Bergwälder des Olmoti-Vulkans, 40km nördlich des berühmten Ngorongoro-Kraters in Tansania. Der Blick vom Camp reicht von Ost nach West, was Ihnen spektakuläre Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge beschert. Im Nordwesten liegen die Gol-Berge, im Osten der Empakaai-Krater und der Olmoti-Krater im Süden. Das Camp ist von einer abwechslungsreichen Landschaft aus dichten Bergwäldern, Savanne, offene Graslandschaften und Sumpfgebieten umgeben. Die Fahrt zum Krater für Safari dauert zwar etwas, dafür liegt das Camp an weiteren Attraktionen wie dem Empakaai-Krater und der Olmoti-Krater. Mit ein paar Minuten zu Fuß erreicht man ein nahegelegenes Massai Dorf.
Energie & Nachhaltigkeit
Das The Highlands Camp verwendet modernste Technologien, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Das Camp verfügt über eine Solar- sowie eine Biogasanlage. Das dadurch erzeugte Methan wird zum Kochen verwendet. Wasser aus den Regenwassertanks wird mit Hilfe einer Umkehrosmose-Anlage zu Trinkwasser umgewandelt, wodurch der Verbrauch von Plastikflaschen vermindert wird.
Asilia Africa ist der zweitgrößter Mitwirkende an dem Projekt „Carbon Tansanaia“. Carbon Tansania hilft Gemeinden und Kommunalverwaltungen, Wert aus der nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer natürlichen Ressourcen zu ziehen. Die Projekte generieren nachgewiesene Wald-CO2-Kompensationen, die auf dem freiwilligen Markt verkauft werden. Die Einnahmen werden direkt an die Gemeinden für Entwicklungs- und Lebensunterhaltsbedürfnisse gezahlt. Diese Gemeinschaften haben Autonomie darüber, wie die Einnahmen ausgegeben werden. Die meisten Gemeinden geben Einnahmen für Bedürfnisse wie den Zugang zu Gesundheitsdiensten und die Zahlung von Schulgebühren oder Weiterbildungsbedarf aus.
Klima und beste Reisezeit
Generell kann man die Highlands das ganze Jahr über besuchen. Am besten eignen sich die trockenen Monate von Juni bis September. Allerdings kann es wegen der hohen Lage am Abend und Morgen sehr kalt sein. Die Highland Villen sind alle mit Feueröfen ausgestattet.
Kinder
Kinder ab 5 Jahren sind erlaubt. Das Camp ist gut für Familiensafaris geeignet und verfügt über ein extra Familienzelt. Es gibt großes Angebot an Aktivitäten, an dem auch Kinder teilnehmen können.
How to stay
Lodge
Asilia Africa hat sein erst 2016 eröffnetes Camp hier schlicht „Highlands“ genannt. Es ist das höchstgelegene Camp im Ngorongoro-Schutzgebiet und fällt mit seiner einzigartigen Kuppelarchitektur völlig aus der Reihe gewohnter afrikanischer Camp-Architektur. Entsprechend bin ich zunächst etwas sprachlos, als ich das Camp zum ersten Mal betrete. Dies ist sicherlich nicht die Art von Safari Camp, wie es Oma und Opa vielleicht kennen oder sich vorstellen. Man traut seinen Augen kaum, wenn man die über den Berggrat verteilten acht geodätischen Iglus sieht, dessen bauchige Kuppeln mit Plexiglasfenstern bestückt sind, die einen grandiosen Blick auf die Hochebene erlauben. Dieses außerirdisch anmutende Design ist gewagt, aber letztendlich überragend gelungen. Die Frage, ob sich das Camp hier in die Natur einfügt erübrigt sich. Es tut es. Umso mehr, wenn man erfährt, dass diese Architektur für Asilia Africa kein bloßer Design-Stunt war, sondern eher einen pragmatischen Hintergrund hat. Die gewölbte Form ist ideal, um die Wärme über die Nacht hinweg zu speichern, da man auf 10.000 Fuß über dem Meeresspiegel für die Gäste jedes Stückchen Wärme retten möchte, um die Gebäude auch bei den nächtlichen Temperaturen gemütlich zu halten. Und diese bauchige Form kombiniert mit gemütlichem Bett, Korbsessel, Holzofen und Teppichen aus Rinderfell auf den Böden verleihen dem Inneren einen unglaublichen Wohlfühlcharakter. Die holzgetäfelten en-suite Badezimmer erinnern an eine skandinavische Sauna – ziemlich ungewöhnlich für ein Safari Camp! Drei Gemeinschaftszelte – ein Loungebereich, eine Bar und ein Speiseraum – sind auf verschiedenen Ebenen angeordnet und durch Holzstege miteinander verbunden. Diese sind in der Struktur ähnlich (betörend). Wohliges Zentrum der Lounge, welche die größte Kuppel darstellt, bildet ein Holzofen, der von einem kreisrunden Holzsofa umgeben ist. Ein weiteres Highlight ist das holzgetäfelte Barzelt, in dem eine Auswahl an stilvollen Sitzgelegenheiten zu finden ist. Alles in allem immer mit einem Prädikat ausgezeichnet: Sehr gemütlich!
Zelte
Nur 8 Zelte bieten 18 Gästen Platz. Davon ist eines ein Famileinzelt und eines ein Honeymoon-Zelt. Die acht elegante Kuppelsuiten bieten Kingsize-Betten mit raumhohen Erkerfenstern mit spektakulärem Blick, ein eigenes Bad mit fließend heißem Wasser, Duschen und Spültoiletten sowie Holzöfen für die kalten Winterabende. Wirklich ganz besondere Zelte(!). Cooles Design mit dazu noch praktischem und energetischem Hintergrund und unglaubliches Wohlfühlambiente.
Food
Herzhafte Gourmetgerichte werden aus frischen, biologischen Zutaten aus der Karatu-Gegend außerhalb von Ngorongoro frisch zubereitet (Gemeinden in der NCA dürfen keine Pflanzen anbauen, da dies ein Schutzgebiet ist). Das Frühstück kann auf der Terrasse mit tollem Ausblick genossen werden oder für Frühaufsteher kann es auch mit Picknick-Box im Krater serviert werden. Gerne nimmt man Rücksicht auf spezielle Ernährungswünsche und die Küchenchefs passen die Mahlzeiten perfekt auf den Gast zu.
Das Essen im Camp ist auf Top Niveau und ist früh, mittags und abends in Highlight in den Highlands.
Why to stay
Hat man den Nogorongoro Krater noch nicht gesehen und möchte den unbedingt auf seiner Reiseliste haben, dann ist das Asilia Africa Highlands Camp zur ersten Wahl. Einzigartiges Design, pure Gemütlichkeit und betörender Service machen den Aufenthalt unvergesslich. Dazu gibt es mehr schöne Aktivitäten die sich wirklich lohnen, als nur den völlig überlaufenen Nogorongoro Krater und Grund dafür sind mehr als nur eine Nacht zu bleiben. Denn nur eine Nacht ist für dieses Camp ein Frevel.
What happens
Ngorongoro-Krater
Auf der einen Seite stellt er ein einzigartiges Naturwunder dar, auf der anderen Seite sind die vielen Jeeps, die sich den Krater hinabwälzen und sich teilweise um Löwen oder Nashörner aufbauen, nicht nur grenzwertig sondern schon abstoßend. Aber letztendlich bezeichnet ihn nicht umsonst als Garten Eden, wo Tausende Zebras, Gnus und Büffel grasen. Professor Bernhard Grzimek, der Schützer der Serengeti, dessen Urne hier begraben ist, nannte den Krater das achte Weltwunder. Weltnaturerbe ist das Schutzgebiet schon seit 1979, nun trägt es auch noch den Titel Weltkulturerbe. Na klar, das will jeder sehen, der nach Tansania kommt, also wird dieses Fleckchen Erde überrannt.
Empakaai Krater
In Begleitung eines NCA-Waldläufers kann man den Empakaai-Krater hinabsteigen und erreicht am Ende den glitzernden Sodasee auf dem Kraterboden. Hier versammeln sich rosa Flamingos an seinen Ufern. Aufgrund der Nähe des Camps zu Empakaai ist es das einzige Hotel, das Ihnen die Möglichkeit bietet, einen halbtägigen Ausflug zu machen.
Olmoti Trekking
Der Olmoti-Aufstieg beginnt direkt am Camp und folgt einem alten Massai-Viehweg durch Bergwälder, Grasland und Felsvorsprünge. Man hat auf dem Weg viele Vogelbeobachtungsmöglichkeiten und kann einige Schmetterlingsarten sehen. Oben angekommen wird man mit einem herrlichen Blick auf den Krater belohnt.
Massai Dorf & Schulbesuch
Man kann sehr gemütlich am Nachmittag eines der Massai Nachbardörfer besuchen, um mehr über die traditionelle Lebensweise zu erfahren, die diese Ecke Afrikas seit Jahrhunderten definiert. Schulbesuche können je nach Jahreszeit möglich sein.
Booking
Abendsonne Afrika ist einer der größten Spezialveranstalter für Reisen ins südliche und östliche Afrika. Bestandteil der Firmenphilosophie ist Nachhaltigkeit, die auch gelebt wird, und somit beteiligt sich Abendsonne Afrika tatkräftig und finanziell an Naturschutz und sozialen Projekten in Afrika.
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