Great Migration - Serengeti

Great Migration - Serengeti

Great Migration - Serengeti

 

Dank der hervorragenden Arbeit von Prof. Dr. Grzimek und seinem Sohn („Serengeti darf nicht sterben“) haben wir noch heute das große Glück, die größte Überlandmigration der Welt in der Serengeti in Tansania und der Masai Mara in Keniaerleben zu können.Die Große Migration zählt mit etwa 1,5 – 2 Millionen Gnus, Zebras, Gazellen und andere Tieren zu einem der größten Naturschauspiele der Erde. 

Auf der Suche nach guten und nährstoffreichen Weidemöglichkeiten werden die Herden von ihrem inneren Kompass geleitet, der sie, basierend auf Regenfälle, mehr als 800 km im Uhrzeigersinn durch die Ökosysteme leitet. Größtenteils wandern sie im Serengeti Nationalpark, doch auch die Weideflächen der umliegenden Schutzgebiete, wie z.B. das Grumeti Game Reserve und die kenianische Masai Mara ziehen die Tiere auf ihrer Reise an. Trotz der überall lauernden Gefahren folgen sie auf ihrer wohl nie endenden Wanderung fleißig ihrem inneren Kompass. Für jährlich rund 250.000 Gnus und 30.000 Zebras endet die Große Migration jedoch aufgrund von Erschöpfung, Ertrinken, Verdursten sowie Verhungern vorzeitig – ein gefundenes Fressen für die Raubtiere und Aasfresser.

Viele sind der Meinung, dass die Große Migration nur zu einer bestimmten Zeit stattfindet. Doch so ist es nicht. Die Große Migration ist das ganze Jahr über zu erleben, allerdings immer an verschiedenen Orten. Der nicht endende Kreislauf kann aufgrund der Wetterabhängigkeit nicht genau datiert werden. Da sich das Wetter und die Natur bekanntlich nicht vorhersagen lassen, stützen wir uns auf Erfahrungswerte, die in den letzten Jahren gesammelt wurden. 

 

Die Great Migration über jeden Monat des Jahres:

 

Januar
Trotz Trockenzeit sind die ausgedehnten Grasflächen im Süden der Serengeti dank der vergangenen Regenzeit noch grün und saftig. Hier, in den südlichen Ebenen ist die Kinderstube der Savannentiere, und die Gnus und Zebras versammeln sich, um dann im Februar ihre Jungen zu bekommen.

Obwohl hohes Gras der Tierbeobachtung im Allgemeinen hinderlich ist, entschädigt der einmalige Blick in die Kinderstube – wer etwas genauer hinschaut, kann neugeborene Gnus und Zebras beobachten und nimmt Eindrücke für das ganze Leben mit nach Hause.

Februar
Die großen Gnu- und Zebraherden halten sich immer noch in den Gras-Ebenen der südlichen Serengeti auf: in der Region Ndutu, im Südosten von Seronera und nördlich der Ngorongoro Conservation Area. Jetzt, werden die meisten Gnu-Kälber geboren – etwa 500.00 in einem Zeitraum von nur zwei bis drei Wochen. Die Tiere werden sich noch etwa bis März in den Ebenen aufhalten, solange das Gras grün und saftig ist.

März
Der März markiert i. A. den Beginn der großen Regenzeit – gerade rechtzeitig, denn die südlichen Ebenen sind jetzt so gut wie abgegrast. Auch die Jungen sind jetzt bereits sicher auf den Beinen und stark genug, um die große Reise anzutreten.Sobald es genug Wasser gibt (normalerweise etwa Ende des Monats), beginnen die Tiere  langsam ihre Wanderung in Richtung Norden.

April
Im April herrscht normalerweise kein Mangel an Wasser, denn die Regenzeit ist auf ihrem Höhepunkt und es regnet an etwa 15 Tagen des Monats. Die zentrale Savanne der Serengeti hat sich in ein grünes Paradies verwandelt und den Gnus, Zebras und Gazellen steht somit genügend Nahrung zur Verfügung. Wenn sich die Herden noch nicht Ende März in Bewegung gesetzt haben, beginnen sie ihre Reise nach Norden jetzt.

Mai
Die Great Migration ist jetzt in vollem Gange und die Tiere durchwandern den Western Corridor der Serengeti, wobei sie Weideland in der Region der Moru Kopjes und westlich von Seronera finden. Im Laufe des Monats endet der Regen und die Herden verlassen die Seronera-Ebenen und stoßen in die Region am Grumeti River vor.

Juni
Der Beginn der Trockenzeit bringt mit viel Sonne und klarem Himmel beste Safari-Bedingungen, spätestens in der zweiten Monatshälfte. Die Migration bleibt bis etwa Ende Juni in der Grumeti-Region, und macht sich (je nach Wasserstand) noch im Juni oder erst im Juli an die Überquerung des Flusses, wo sie sich trotz der sie bereits erwartenden Krokodile in die Fluten stürzen. Die Dichte an Gnus kann extrem hoch werden, bevor sie schließlich die Überquerung wagen – macht ein Tier den ersten Schritt, gibt es dann kein Halten mehr.

Juli
Spätestens jetzt ist die Region um Seronera und südlich des Grumeti abgegrast und der Wasserstand des Grumeti durch die Trockenzeit niedrig genug für eine Überquerung. Wenn diese noch nicht im Juni stattgefunden hat ist es jetzt so weit. Die Überquerung des Grumeti ist die erste von zwei Flussüberquerungen bei denen sich die Tiere vollgepumpt mit Adrenalin ins Wasser stürzen, um an den Krokodilen vorbei ans andere Ufer zu gelangen. Nach erfolgreicher Überquerung geht die Wanderung weiter in nordwärts.

August
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit ist alles Grün wieder aus der zentralen Serengeti verschwunden und die verbleibenden Wasserlöcher sind jetzt von enormer Wichtigkeit. Je nachdem, wieviel Wasser vorhanden ist, so weit ist die Reise nach Norden fortgeschritten. Während die Herde manchmal bereits Ende August Kenia erreicht, ist sie in extrem trockenen Jahren gezwungen sich in weit verstreute Gruppen in Tansania aufzuteilen, so dass man statt der riesigen viele kleinere Herden findet, teilweise in den Regionen um den Grumeti und in Ikorongo, andere hingegen schon viel weiter Norden in Richtung Masai Mara.

September
Die Gnus und Zebras sind spätestens jetzt in der nördlichen Serengeti angekommen, wo sie auf ihr größtes Hindernis auf ihrem Weg von Tansania nach Kenia in die Masai Mara treffen, den Mara River. Die Überquerung dieses Flusses gilt als noch spektakulärer als die des Grumeti und wieder warten die Krokodile schon auf Beute. An etwa zehn „Überquerungspunkten“ kann dieses spannende und beeindruckende Ereignis beobachtet werden.Nach dieser letzten überstandenen Gefahr hat die Great Migration die Weideflächen der Masai Mara erreicht, wo die Tiere bis zum Ende der Trockenzeit bleiben.

Oktober
Beginnt die Regenzeit planmäßig, gibt es im Oktober die ersten Schauer, so dass die Tiere meist gegen Ende des Monats die Wanderung zurück in den Süden antreten können. Der genaue Zeitpunkt ist jedoch nicht voraussagbar: die zweite Überquerung des Mara River kann sehr früh, im September, oder recht spät, sogar erst Anfang November erfolgen. Es ist aber alles andere als ungewöhnlich, wenn nur einige Tage zwischen den beiden Überquerungen liegen.Nach der Rückkehr der Tiere nach Tansania geht die Migration über Loliondo und Lobo zurück in die südliche Serengeti, die im November, pünktlich zum ersten frischen Gras wieder erreicht wird.

November
Je nach Jahresverlauf sind die Gnus und Zebras noch bei ihrer zweiten Überquerung des Mara River, bereits auf ihrem Weg nach Süden, oder sie haben die Gras-Ebenen der südlichen Serengeti bereits wieder erreicht.

Dezember
Die große Herde ist wieder im Süden oder kommt spätestens jetzt dort an. Jetzt haben die Tiere genügend Zeit und ausreichend Nahrung, bevor der Zyklus im nächsten Jahr im Februar mit der Geburt der Jungen von vorne beginnt.