Anfang der 50er-Jahre, als sich Deutschland im Wiederaufbau befand, brach Bernhard Grzimek nach Afrika auf. 1951 ging die erste Reise an die Elfenbeinküste – und Sohn Michael Grzimek, damals gerade 16 Jahre alt, war mit von der Partie. Als Direktor des Frankfurter Zoos wollte Bernhard Grzimek Tiere für den im Krieg stark zerstörten Zoo holen. Und er wollte die Lebensweise der Tiere in freier Wildbahn studieren und filmen, um so ihre Haltungsbedingungen im Zoo zu verbessern. Aus diesen Aktivitäten wurde innerhalb weniger Jahre ein einzigartiges Engagement für die Tierwelt Afrikas. Bernhard und Michael legten mit ihren Tierzählungen aus dem Flugzeug die Grundlage für die moderne Naturschutzarbeit im Serengeti Nationalpark und für das heutige weltweite Naturschutzprogramm der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, deren Präsident Bernhard Grzimek bis zu seinem Tode 1987 war.
Vater und Sohn Grzimek waren ein außergewöhnliches Gespann mit einer sehr engen Beziehung. Mit ihrem gemeinsamen Film "Serengeti darf nicht sterben" landeten die beiden einen Welterfolg. 1960 erhielt Bernhard Grzimek dafür in Hollywood den begehrten Academy Award. Es war der erste deutsche Oscar und bis heute der einzge für einen Tierfilm. Sohn Michael war diese Ehre nicht mehr vergönnt. Er kam noch vor Abschluss der Dreharbeiten 1959 beim Absturz seiner zebragestreiften Dornier ums Leben.
Bernhard Grzimek brachte Afrika in jedes deutsche Wohnzimmer, gewann einen Oscar und sammelte Riesensummen für den Naturschutz. Mit seiner Fernsehsendung "Ein Platz für Tiere" brachte er seit den 1950er Jahren drei Jahrzehnte lang wilde Tiere in Nahaufnahme in deutsche Wohnzimmer. Viele erinnern sich noch heute an die näselnde Begrüßung: "Guten Abend, meine lieben Freunde" – und dann waren alle gespannt, welches Tier aus dem Frankfurter Zoo ihn dieses Mal ins Studio begleitete.
Bei einem Zirkusbesuch brach Grzimek in Frankfurt am 13. März 1987 im Alter von 77 Jahren tot zusammen. Seinem Wunsch gemäß wurde die Urne mit seiner Asche neben dem Grab seines Sohnes Michael im Ngorongoro-Krater in Tansania beigesetzt.