Die Serengeti lebt – und wie
Massensafari hin oder her: wer nach Tansania aufbricht und den weltgrößten Kraterkessel, den berühmten Ngorongoro Krater noch nie gesehen hat, der sollte einen Tag dafür einplanen. Etwa 25.000 Tiere haben hier ihre Heimat gefunden, darunter Löwen, Elefanten, Nashörner. Um den im Zentrum liegenden Lake Magadi, dessen weiß schimmerndes alkalisches Wasser durch Ablagerungen von Vulkanasche entstanden ist, tummeln sich unzählige Wasservögel, unter anderem wunderschön anmutige pinkfarbene Flamingos. Blenden Sie die anderen Geländewagen aus, genießen Sie dieses, 1979 mit vollem Recht zum Weltnaturerbe erhobene Naturschauspiel, und ziehen Sie dann weiter zur riesigen Serengeti, wo sich Ihnen ganz andere Möglichkeiten bieten, den Massen zu entfliehen. So zum Beispiel ein mobiles Zeltcamp sowie ein im weniger frequentierten Norden der Serengeti liegendes Camp, beide von Nomad Safaris. Den einprägsamen Namen Serengeti Safari Camp für eines der ersten mobilen Camps hat die ausschließlich in Tansania operierende Safarigesellschaft durchaus bewusst gewählt. Schließlich leitet sich der Name Serengeti von dem aus der Sprache der Massai stammenden Begriff „Siringitu“ ab: „das endlose Land / die endlose Ebene“. Bis zum Horizont reichende flache Grassteppen im Süden, leicht hügelige, gering bewaldete Ebenen im Norden, die zentrale Savanne annähernd baumlos. Im Südosten dann das vom Vulkanismus geprägte Ngorongoro-Schutzgebiet, die höchsten Berge bis zu 1850 Höhenmeter, die Niederungen der Savanne bei 920 Meter über dem Meeresspiegel – dies sind die Eckdaten der Serengeti. Berühmt geworden ist sie hierzulande nicht zuletzt durch den oscarprämierten Dokumentarfilm aus den Sechzigern „Die Serengeti darf nicht sterben“ der deutschen Brüder Michael und Dr. Bernhard Grzimek. Letzterer war einflussreichster Naturschützer seiner Zeit und erforschte als bedeutender Wissenschaftler die "Great Migration" in der Serengeti und Masai Mara. Über eine Million Gnus sind jährlich vom selben uralten Rhythmus des Lebenskreislaufes getrieben. Auf drei Wochen wilder Gebietskämpfe und stürmischer Paarung folgt der Kampf ums Überleben, wenn sich bis zu 40 km lange Züge auf der alljährlichen Wanderung nach Norden durch Flüsse kämpfen, an deren Ufern bereits unerbittliche Krokodile und Löwen lauern. Schließlich der nur kurze Zeit dauernde Wiederaufbau der Spezies durch mehr als 8.000 Kälbergeburten täglich, bevor die 1.000 km lange Pilgerschaft erneut beginnt. Begleitet werden die Gnus von mehr als 200.000 Zebras und 300.000 Thomson Gazellen, die sich dem Zug der Gnus nach frischen Weidegründen anschließen. Die wie von unsichtbarer Hand gesteuerte Wanderung dieser unfassbaren Menge an Grasfressern, wie sie in keinem anderen afrikanischen Nationalpark zu finden ist, mit dem immer wiederkehrenden Kampf auf Leben und Tod zwischen Raubtier und Beutetier macht die Great Migration zu einem manchmal grausamen, immer faszinierenden jährlichen Spektakel.
Die unsichtbare Hand, welche die Migration bestimmt, ist letztlich das Wetter, weshalb die Wanderung jedes Jahr etwas anders verläuft: unterschiedlicher Beginn, andere Routen, neue Stellen für die gefährlichen Flussüberquerungen. Womit auch die Idee eines mobilen Zeltcamps, wie des Serengeti Safari Camp sofort einleuchtet. Relativ kurzfristig kann man sich der Migration anpassen, mit den Gästen dieses Schauspiel unmittelbar begleiten. Als ich in der Serengeti war hat – wie auch anderswo – das Wetter ziemlich verrückt gespielt, waren die Gnus mit ihren Begleitern bereits von der Massai Mara aufgebrochen und hatten den Mara River längst überquert, als die „Short Rains“ vermehrt im Norden niedergingen und die Tiere sogar gezwungen waren, wegen der frischen grünen Weideebenen wieder in die Masai Mara zurückzukehren. So hatte das Camp seine eigentlich südlicher bestimmte Position wieder aufgegeben und war den Herden auf deren „Rückzug“ in den Norden gefolgt, was mir mehrmals den spannenden Thriller der „Crossings“ bescherte. Anfangs benötigt man unendlich viel Geduld, folgt für Stunden den Gnus, die sich allmählich am Fluss zu immer größer werdenden Herden sammeln. Hier tasten sich die Herdenführer der Vierbeiner immer näher an das Wasser heran an Stellen, die schon seit Jahren von den Gnus zum Queren benutzt werden, an denen das Wasser seichter ist. Dieses Zweifeln und Abwägen kann Stunden, manchmal Tage dauern, es kann aber auch sehr schnell gehen. Den Startschuss gibt schließlich einer der Herdenführer, der plötzlich ins Wasser springt und wild entschlossen Richtung anderes Ufer schwimmt. Und wie ein Platzregen zur Monsunzeit bricht sich nun eine urwüchsige Dynamik Bahn, wie man sie wohl nur einmal erlebt. Tier um Tier springt ohne zu zögern ins Ungewisse, hunderte, tausende Gnus und Zebras folgen den Führungstieren in blindem Vertrauen, bringen das Wasser des Mara zum Kochen. Die Krokodile hatten sich längst in Position gebracht, wollen nun ebenfalls für das lange Warten belohnt werden. Das Getöse dieser Masse an Tieren, springend oder schwimmend, durchdringt die sonst so einmalige Stille der Serengeti, lässt die Luft erzittern. Doch sobald das letzte Tier das andere Ufer erklommen hat, kehrt schlagartig wieder Ruhe ein, zieht die Heerschar gemächlich weiter als wäre nichts gewesen, in Richtung der ersehnten grünen Weideflächen. Die Zurückgebliebenen wurden von den Krokodilen entweder sofort verspeist oder in deren Vorratskammern gebracht. Satt und zufrieden legen sich die Krokodile in die Sonne, die Herde wird vom Duft der nach dem Regen sprießenden Grashalme unaufhaltsam weiter getrieben, für Trauer bleibt keine Zeit, der Kreislauf der Natur beginnt von Neuem. Der Beobachter ist nach diesem Erlebnis immer noch wie gebannt, die Glücksgefühle der Eindrücke wirken lange nach. Man beginnt zu begreifen, dass man zu einem auserwählten Kreis gehört, der dieses Abenteuer genießen durfte, weit weg von den Reifenabdrücken der meisten anderen Geländewägen. Es gibt im Norden eben nicht so viele Camps wie in anderen Gebieten der Serengeti, zudem sind exklusive Veranstalter offensichtlich doch in der Lage, mit ihren guten Guides herausragende Safaris abseits des Trubels zu bieten. Doch die Serengeti „lebt“ nicht nur von ihrer Migration, ihre zauberhafte Landschaft alleine ist schon einen Besuch wert. Besonders der nördliche Teil mit seinen kleinen Felsmassiven ist ein afrikanisches Märchen. Die in warmen Brauntönen kartoffelähnlich geformten Felsbrocken formieren sich in der endlosen Ebene zu inselartigen Gebilden, dekoriert mit markanten Bäumen und Sträuchern. Nicht selten thront an deren höchster Stelle der König der Steppe, die Mähne golden in der Sonne schimmernd, den Blick über die Weite seines Reichs schweifend. Anlegen, anvisieren, kurz arrangieren und abdrücken: posterwürdig.
Fact sheets
Lage
Das mobile Camp befindet sich an wechselnden Standorten in vier Regionen der Serengeti in Tansania:
- Dezember bis April: Ndutu Area, im Süden der Serengeti
- Mai, Juni und November: Moru Kopjes zwischen der zentralen und westlichen Serengeti
- Juni und Juli: Western Corridor, nahe Grumeti River
- Juli bis November: Mara River im Norden der Serengeti
Es gibt keine festen Plätze, sondern es wird je nach Verlauf der Migration der bestmögliche Standort ausgesucht.
Safaris & Aktivitäten
Die Great Migration, die sich über Tansania und Kenia erstreckt, ist (seit der Ausrottung der amerikanischen Bisons) die größte Tierwanderung unseres Planeten und eines der beeindruckendsten Naturereignisse überhaupt – eine absolute „once in a lifetime“-Erfahrung! Allerdings kann man das nicht zu 100% planen. Wann und wohin die Tiere ziehen hängt vom täglichen Wetter (Regenfällen) ab. Man sollte sich also darauf nicht zu sehr fixieren. Es gibt immer extrem viel zu sehen in der Serengeti.
Tiere
Hier kommt man zur Great Migration. Die jährliche Wanderung von Millionen von Gnus und Abertausenden von Zebras quer durch die Serengeti. Dieses Ereignis zieht natürlich auch viele Fleischfresser an und sorgt so für die höchste Raubtierkonzentration nicht nur in Tansania, sondern in ganz Afrika.
Kinder
Kinder ab 8 Jahre.
How to stay
Camp
6 moskitogeschützte Meru-Zelte, davon 1 Familienzelt für 4 Personen, mit ausreichend Abstand voneinander angelegt. Schlafbereich mit Doppel- oder Einzelbetten, geräumige Ankleide, Bad en suite (Safaridusche, ökologische Spültoilette, Waschbecken mit kaltem Wasser, heißes Wasser auf Bestellung), Gepäckregal, Schreibtisch, Beistelltisch, Taschenlampe. Wäscheservice inkl.
2 Hauptzelte, eines davon das Speisezelt, das andere die Lounge mit kleiner Bücherei und Bar im Zentrum des Camps, davor die zentrale Feuerstelle. Aufgrund der Flexibilität einfach, aber für ein Bush Camp sehr komfortabel. Schwankender Mobilfunkempfang, kein Internet.
Why to stay
Das Nomad Serengeti Safari Camp war eines der allerersten mobilen Camps, das geschaffen wurde, um der jährlichen Migration der Zebras und Gnus an vier verschiedenen Standorten in der Serengeti zu folgen, und somit stets die bestmögliche Erfahrung dieses einzigartigen Naturschauspiels zu ermöglichen. An vier Standorten in der Serengeti, im Süden, im zentralen Teil, im Westen und Norden ermöglicht es stets die bestmögliche Erfahrung der Migration seinen Gästen zu präsentieren. Wer also schon mal in Tansania Safari gemacht hat und nur wegen der Migration in die Serengeti kommt ist hier genau richtig. Und soweit ich weiß ist es immer noch das einzige Camp was in der Lage ist der Migration vollständig zu folgen. Das mobile Camp entbehrt aber keinerlei Luxus und hat in seiner Einfachheit einen gewissen „Out of Africa“ Charme. Das große Speisezelt mit der Feuerstelle gleich davor ist der ideale Ort sich mit Mitbewohnern im Camp auszutauschen und Freundschaften zu schließen. Alles in allem ein Camp für das große Abenteuer Migration mit einem sehr guten Team und erfahrenen Guides.
Natürlich ist die Migration unvergesslich. Und diese ist nicht nur auf die so berühmten Crossings zu reduzieren. Wenn sich so viele Tiere in der weiten Ebene und Graslandschaft der Serengeti versammeln ist auch an Land unglaublich viele geboten. Man ist den ganzen Tag unterwegs und verbringt sowieso wenig Zeit in der Lodge. Zu diesem einmaligen Erlebnis versteht es das Camp Team bezaubernde Bush Breakfast und Bush Dinner aufzubauen und die gehören für mich immer wieder zu den Highlights einer Safari: Irgendwo unter einem Baum, auf einer kleinen Anhöhe, in einem Flussbett oder wo auch immer. Man ist völlig alleine und genießt den Moment genau hier ein Picknick zu haben. Ganz großes Kino!
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Abendsonne Afrika ist einer der größten Spezialveranstalter für Reisen ins südliche und östliche Afrika. Bestandteil der Firmenphilosophie ist Nachhaltigkeit, die auch gelebt wird, und somit beteiligt sich Abendsonne Afrika tatkräftig und finanziell an Naturschutz und sozialen Projekten in Afrika.
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