Ein Hauch von Hatari -Tansania

Ein Hauch von Hatari -Tansania

Ein Hauch von Hatari -Tansania

 

 

Nach einigen Ausgaben von Gate To Travel und vor allem nach dem Erfolg der letzten Zambia- und Zimbabwe-Safari war es nur konsequent, dass wir bald wieder eine Strecke über eines der Wunder dieses mannigfaltigen Kontinents  bringen würden. Zudem hat sich GTT auf diesem Gebiet inzwischen einen Namen gemacht, weshalb einige interessante Angebote an uns direkt herangetragen wurden. Besonders offen für unsere Ideen zeigte sich Herr Merbeck von Abendsonne Afrika, der bei einem Telefongespräch direkt nach unserer geplanten Agenda fragte. Unser GTT-Team hatte auch umgehend einige vielversprechende Ziele parat, mit denen wir Ihnen weitere Facetten des schwarzen Kontinents näher bringen wollen, an vorderster Stelle die Schimpansen in den Mahale Mountains. „Kein Problem“, entgegnete der erfahrene Afrika-Veranstalter. „Das kann man sicher schnell organisieren.“ Und so vergingen die nächsten Tage wie im Fieber mit der Organisation einer gewaltigen Tansania-Rundreise: von der Serengeti zum Katavi Nationalpark, dem Selous Game Reserve und zu den Chimps der Mahale Mountains, dem Höhepunkt. Wo 1962 der Hollywoodstreifen Hatari mit Hardy Krüger und John Wayne gedreht wurde, kann man seine Sehnsucht nach dem Abenteuer Afrika vollkommen stillen. Dabei hatten die location scouts des damaligen Regisseurs Howard Hawks einen der schönsten Plätze der Welt noch übersehen, den wir eingeplant haben…

Die meisten Standardreisen in den ostafrikanischen Staat scheinen auf eine relativ vorhersehbare Route festgelegt zu sein: Besuch der berühmten Serengeti, weiter über den Ngorongoro Krater zum Lake Manyara, vielleicht noch den Tarangire Nationalpark, dann ab zum Baden nach Sansibar. Auch ich habe vor über zehn Jahren Tansania auf genau diesen Pfaden bereist, war begeistert von der wundervollen, mit unvergleichlichem Tierbestand bevölkerten Serengeti, war beeindruckt vom Naturwunder Ngorongoro Krater und dem märchenhaft anmutenden Tarangire Nationalpark – und musste dabei doch feststellen, dass der Genuss oft stark getrübt wird. In diesen berühmten und dadurch tendenziell überfüllten Parks kann es durchaus vorkommen, dass eine Löwenfamilie von einer Vielzahl von Jeeps umzingelt wird, wenn auch mit gebührendem Abstand. Besonders im kleinen Gebiet des Ngorongoro Kraters fühlt man sich bisweilen wie beim Treffen eines Geländewagen-Clubs. Dies führte dazu, dass wir von Gate to Travel von Anfang an unseren Fokus auf die weniger bekannten Kleinode im Westen und Süden Tansanias legten: Katavi Nationalpark, Mahale Mountains Nationalpark und dem Selous Game Reserve. Daher nun für Sie: pures Safarierlebnis – off the beaten tracks…

 

Die Serengeti lebt – und wie

Massensafari hin oder her: wer nach Tansania aufbricht und den weltgrößten Kraterkessel, den berühmten Ngorongoro Krater noch nie gesehen hat, der sollte einen Tag dafür einplanen. Etwa 25.000 Tiere haben hier ihre Heimat gefunden, darunter Löwen, Elefanten, Nashörner. Um den im Zentrum liegenden Lake Magadi, dessen weiß schimmerndes alkalisches Wasser durch Ablagerungen von Vulkanasche entstanden ist, tummeln sich unzählige Wasservögel, unter anderem wunderschön anmutige pinkfarbene Flamingos. Blenden Sie die anderen Geländewagen aus, genießen Sie dieses, 1979 mit vollem Recht zum Weltnaturerbe erhobene Naturschauspiel, und ziehen Sie dann weiter zur riesigen Serengeti, wo sich Ihnen ganz andere Möglichkeiten bieten, den Massen zu entfliehen. So zum Beispiel ein mobiles Zeltcamp sowie ein im weniger frequentierten Norden der Serengeti liegendes Camp, beide von Nomad Safaris. Den einprägsamen Namen Serengeti Safari Camp für eines der ersten mobilen Camps hat die ausschließlich in Tansania operierende Safarigesellschaft durchaus bewusst gewählt. Schließlich leitet sich der Name Serengeti von dem aus der Sprache der Massai stammenden Begriff „Siringitu“ ab: „das endlose Land / die endlose Ebene“. Bis zum Horizont reichende flache Grassteppen im Süden, leicht hügelige, gering bewaldete Ebenen im Norden, die zentrale Savanne annähernd baumlos. Im Südosten dann das vom Vulkanismus geprägte Ngorongoro-Schutzgebiet, die höchsten Berge bis zu 1850 Höhenmeter, die Niederungen der Savanne bei 920 Meter über dem Meeresspiegel – dies sind die Eckdaten der Serengeti. Berühmt geworden ist sie hierzulande nicht zuletzt durch den oscarprämierten Dokumentarfilm aus den Sechzigern „Die Serengeti darf nicht sterben“ der deutschen Brüder Michael und Dr. Bernhard Grzimek. Letzterer war einflussreichster Naturschützer seiner Zeit und erforschte als bedeutender Wissenschaftler die "Great Migration" in der Serengeti und Masai Mara. Über eine Million Gnus sind jährlich vom selben uralten Rhythmus des Lebenskreislaufes getrieben. Auf drei Wochen wilder Gebietskämpfe und stürmischer Paarung folgt der Kampf ums Überleben, wenn sich bis zu 40 km lange Züge auf der alljährlichen Wanderung nach Norden durch Flüsse kämpfen, an deren Ufern bereits unerbittliche Krokodile und Löwen lauern. Schließlich der nur kurze Zeit dauernde Wiederaufbau der Spezies durch mehr als 8.000 Kälbergeburten täglich, bevor die 1.000 km lange Pilgerschaft erneut beginnt. Begleitet werden die Gnus von mehr als 200.000 Zebras und 300.000 Thomson Gazellen, die sich dem Zug der Gnus nach frischen Weidegründen anschließen. Die wie von unsichtbarer Hand gesteuerte Wanderung dieser unfassbaren Menge an Grasfressern, wie sie in keinem anderen afrikanischen Nationalpark zu finden ist, mit dem immer wiederkehrenden Kampf auf Leben und Tod zwischen Raubtier und Beutetier macht die Great Migration zu einem manchmal grausamen, immer faszinierenden jährlichen Spektakel.

Die unsichtbare Hand, welche die Migration bestimmt, ist letztlich das Wetter, weshalb die Wanderung jedes Jahr etwas anders verläuft: unterschiedlicher Beginn, andere Routen, neue Stellen für die gefährlichen Flussüberquerungen. Womit auch die Idee eines mobilen Zeltcamps, wie des Serengeti Safari Camp sofort einleuchtet. Relativ kurzfristig kann man sich der Migration anpassen, mit den Gästen dieses Schauspiel unmittelbar begleiten. Als ich in der Serengeti war hat – wie auch anderswo – das Wetter ziemlich verrückt gespielt, waren die Gnus mit ihren Begleitern bereits von der Massai Mara aufgebrochen und hatten den Mara River längst überquert, als die „Short Rains“ vermehrt im Norden niedergingen und die Tiere sogar gezwungen waren, wegen der frischen grünen Weideebenen wieder in die Masai Mara zurückzukehren. So hatte das Camp seine eigentlich südlicher bestimmte Position wieder aufgegeben und war den Herden auf deren „Rückzug“ in den Norden gefolgt, was mir mehrmals den spannenden Thriller der „Crossings“ bescherte. Anfangs benötigt man unendlich viel Geduld, folgt für Stunden den Gnus, die sich allmählich am Fluss zu immer größer werdenden Herden sammeln. Hier tasten sich die Herdenführer der Vierbeiner immer näher an das Wasser heran an Stellen, die schon seit Jahren von den Gnus zum Queren benutzt werden, an denen das Wasser seichter ist. Dieses Zweifeln und Abwägen kann Stunden, manchmal Tage dauern, es kann aber auch sehr schnell gehen. Den Startschuss gibt schließlich einer der Herdenführer, der plötzlich ins Wasser springt und wild entschlossen Richtung anderes Ufer schwimmt. Und wie ein Platzregen zur Monsunzeit bricht sich nun eine urwüchsige Dynamik Bahn, wie man sie wohl nur einmal erlebt. Tier um Tier springt ohne zu zögern ins Ungewisse, hunderte, tausende Gnus und Zebras folgen den Führungstieren in blindem Vertrauen, bringen das Wasser des Mara zum Kochen. Die Krokodile hatten sich längst in Position gebracht, wollen nun ebenfalls für das lange Warten belohnt werden. Das Getöse dieser Masse an Tieren, springend oder schwimmend, durchdringt die sonst so einmalige Stille der Serengeti, lässt die Luft erzittern. Doch sobald das letzte Tier das andere Ufer erklommen hat, kehrt schlagartig wieder Ruhe ein, zieht die Heerschar gemächlich weiter als wäre nichts gewesen, in Richtung der ersehnten grünen Weideflächen. Die Zurückgebliebenen wurden von den Krokodilen entweder sofort verspeist oder in deren Vorratskammern gebracht. Satt und zufrieden legen sich die Krokodile in die Sonne, die Herde wird vom Duft der nach dem Regen sprießenden Grashalme unaufhaltsam weiter getrieben, für Trauer bleibt keine Zeit, der Kreislauf der Natur beginnt von Neuem. Der Beobachter ist nach diesem Erlebnis immer noch wie gebannt, die Glücksgefühle der Eindrücke wirken lange nach. Man beginnt zu begreifen, dass man zu einem auserwählten Kreis gehört, der dieses Abenteuer genießen durfte, weit weg von den Reifenabdrücken der meisten anderen Geländewägen. Es gibt im Norden eben nicht so viele Camps wie in anderen Gebieten der Serengeti, zudem sind exklusive Veranstalter offensichtlich doch in der Lage, mit ihren guten Guides herausragende Safaris abseits des Trubels zu bieten. Doch die Serengeti „lebt“ nicht nur von ihrer Migration, ihre zauberhafte Landschaft alleine ist schon einen Besuch wert. Besonders der nördliche Teil mit seinen kleinen Felsmassiven ist ein afrikanisches Märchen. Die in warmen Brauntönen kartoffelähnlich geformten Felsbrocken formieren sich in der endlosen Ebene zu inselartigen Gebilden, dekoriert mit markanten Bäumen und Sträuchern. Nicht selten thront an deren höchster Stelle der König der Steppe, die Mähne golden in der Sonne schimmernd, den Blick über die Weite seines Reichs schweifend. Anlegen, anvisieren, kurz arrangieren und abdrücken: posterwürdig.

Meine zweite Station ist das Lamai Serengeti Camp, ein weiteres Nomad Safari Camp, welches in der nördlichen Serengeti an den bekannten Kogakuria Kopjes liegt. Von dieser Felsgruppe blickt man weit über die Serengeti Ebenen, das Mara River Valley und die so genannte Lamai Wedge Region in der nordwestlichen Serengeti bis zur Grenze nach Kenia. Als "Hüter des Kopje" wurden alle Elemente des Camps um die vorhandenen Strukturen herum errichtet und diese mit einbezogen, so dass die Zeltchalets organisch mit der umliegenden Vegetation verschmelzen. Die zwölf Zeltchalets teilen sich in zwei Bereiche: das Hauptcamp umfasst acht Zeltchalets und ein offenes Hauptgebäude, vier weitere Chalets sind als separates privates Camp konzipiert. Jedes Zeltchalet ist großzügig in offener Bauweise mit vielen Naturmaterialien in hellen Farben gestaltet und verfügt über Dusche und WC sowie eine Terrasse mit wunderbarer Aussicht und Swimmingpool.

Egal zu welcher Jahreszeit, man kann nie sagen, was einen in der Nordserengeti erwartet, fest steht nur, dass man etwas erleben wird. Die einzigartige Lage in der Nähe des Mara Flusses bietet unvergessliche Safariausflüge in fantastischer Landschaft, beeindruckt mit riesigen Krokodilen, garantiert beste Chancen, zwischen Juli und Oktober die berühmten Flussüberquerungen der riesigen Gnuherden zu erleben. Aber was mir am meisten imponiert hat sind die Pirschfahrten zwischen den  bereits beschriebenen Serengeti-Felsinseln. Im Morgengrauen, in der Mittagsglut oder im Abendrot: Immer betören die Felsen mit ihren schimmernden Brauntönen und kunstvollen Formationen, häufig verbirgt sich eine Überraschung hinter der nächsten Kurve. Als unsere Aufmerksamkeit kurz vor Mittag allmählich schwindet, die Erwartungen auf weiteres game viewing der Aussicht auf ein Lunch weichen, werden wir unvermittelt Zeuge einer packenden Jagdszene. Wie aus dem Nichts sprinten urplötzlich zwei Geparden los, bringen nach kurzer Zeit ein junges Gnu zur Strecke und verschanzen sich clever mit ihrer Beute zwischen den Felsen, um dort ungestört zu genießen. Gebannt von dieser Szene verbringen wir beinahe eine Stunde mit den edlen und stolzen Jägern, ohne einen weiteren Gedanken an unser eigenes Lunch, ebenfalls ungestört. Kurz vor Sonnenuntergang, prächtig und würdevoll erstrahlt die Serengeti in der Abendsonne, manche Felsen scheinen Feuer gefangen zu haben, der Himmel kleidet sich in Farben, die man nur aus Gemälden kennt. Die Stimmung ist feierlich, es scheint Ruhe einzukehren – doch in der Natur ist es nur die Zeit kurz vor der Wachablösung, vor der Nachtschicht. Dies weiß auch unser Guide, der bereits seit Stunden die Felsen umrundet, immer auf der Suche nach verräterischen Spuren eines scheuen Zeitgenossen: dem Leopard. Der Guide kennt jeden möglichen Winkel, er weiß jedes Anzeichen, jedes kleinste Geräusch zu deuten, das auf die gefleckte Raubkatze hinweisen könnte. Nicht mehr lange und das warme Abendlicht für gute Aufnahmen wird Horizont erlöschen…, doch dann bedeutet uns das Lächeln des Guides, dass er fündig geworden ist. Noch dazu handelt es sich um eine Leopardenmutter mit ihren beiden, wenige Monate alten Jungen. Stolz sitzt sie oben auf einer Felskuppe, genießt den Sonnenuntergang, während der Nachwuchs mit Spieleinlagen großes Kino liefert. Das Kindchenschema verfehlt seine Wirkung nicht, wir sind hingerissen von den kleinen Leopardenbabys. Wieder ist es ein exklusives Schauspiel für uns, wieder können wir exklusive Schnappschüsse im letzten Abendlicht machen, die nur wenigen vergönnt sind. Schließlich bricht die Dunkelheit herein, die Leopardenmutter bringt ihre Kinder in Sicherheit, bereitet sich auf ihre nächtlichen Pflichten vor: die Nachtschicht beginnt, die Jagd. Als der nächste Morgen anbricht sind wir etwas früher unterwegs als die anderen Gäste. Es ist genau 05.00 Uhr morgens, die Sonne wirft bereits ihr mächtiges Licht auf die weite Ebene und wir fahren in gemächlichen Schlangenlinien zwischen den Felsbrocken von der Bergkuppe des Lamai Camp hinab. Kaum haben wir die Ebene erreicht, müssen sich alle noch einmal kräftig die kleinen Morgen-Augen reiben, um das sich bietende Bild richtig einzuordnen. Auf einem im Gras liegenden Baumstamm tummeln sich gleich mehrere Löwenbabys. Wir haben erst Mühe, die goldgelben Wollknäuel auseinander zu halten, zählen schließlich sechs kleine Löwen, die uns in bester Morgenlaune verzücken. Sie zeigen, was sie als kleine Großkatzen bereits auszeichnet, ihre enorme Kletterfähigkeit. Ihr unermüdlicher Spieltrieb, das Kämpfen lernen mit ihren Geschwistern, ihre  tollpatschige Art und ihre Liebkosungen mit den erwachsenen Genossen sind das absolute Highlight einer Safari. Für uns wird es noch veredelt durch das fantastische Morgenlicht und die beinahe unverschämte Exklusivität des Augenblicks. So bleibt uns nur, Bernhard und Michael Grzimek zu zitieren: Die Serengeti darf nicht sterben. "Aber wenn ein Löwe im rötlichen Morgenlicht aus dem Gebüsch tritt und dröhnend brüllt, dann wird auch Menschen in fünfzig Jahren das Herz weit werden. Ganz gleich, ob diese Menschen dann Bolschewisten oder Demokraten sind, ob sie Englisch oder Russisch, Suaheli oder Deutsch sprechen. Und sie werden stumm dastehen und ihren Nachbarn an der Hand fassen, wenn sie zum ersten Male in ihrem Leben zwanzigtausend Tigerpferde über die endlose Steppe ziehen sehen." (Bernhard und Michael Grzimek – Die Serengeti darf nicht sterben).

 

Katavi – Vier Freunde

Nun geht es in Regionen Tansanias, die selten besucht werden, wie der Katavi-Nationalpark. Eine ursprüngliche Wildnis, welche die wenigen Unerschrockenen, die sich dorthin vorwagen, mit dem erhebenden Gefühl belohnt, wie es bei frühen Afrikareisenden vor einem Jahrhundert geherrscht haben muss. Tansanias drittgrößter Nationalpark liegt im abgelegenen Südwesten des Landes, in einem abgeschnittenen Rift-Valley-Arm, der in der seichten, düsteren Ausdehnung des Rukwa-Sees endet. Während der Regenzeit gibt es die saisonalen Seen Katavi und Chada und die Ebenen um den Katuma-Fluss sind völlig überschwemmt, so dass eine Safari in dem sumpfigen Gebiet von November bis Mai unmöglich ist. Am eindrücklichsten ist Katavi während der Trockenzeit von Juni bis Oktober, wenn das Wasser zurückweicht. Dann öffnet das kleine Chada Katavi Camp seine Pforten und hat den riesigen Nationalpark quasi für sich und seine Gäste gepachtet. Zudem bleibt die Zahl der Gäste immer überschaubar, da es nicht mehr als sechs traditionelle ostafrikanische Safarizelte gibt. Gleichermaßen geräumig wie romantisch verfügen die Zelte über große Fenster mit Netzgewebe, im angrenzenden kleineren Zelt befindet sich das Badezimmer mit einer klassischen Buschdusche 'Bucket Shower'.

Für Unempfindliche – und die kommen ja nach Katavi – ist eine „Bucket Shower“ kein Problem, eher eine willkommene Abwechslung. Meistens ist der Service mit der perfekt temperierten Wasser-Füllung prompter, als das warme Wasser in vielen Hotels seinen Weg zur Dusche findet.  Meine Frau und ich haben uns in dem netten intimen Camp sofort wohl gefühlt und sind in bester Laune zum abendlichen Gamedrive aufgebrochen, zusammen mit zwei weiteren Neuankömmlingen. Gwen und Christian, zwei Chirurgen aus Wien, sichtlich angeschlagen, war doch ihr vorheriges Camp anscheinend wesentlich luxuriöser und von den Temperaturen her erträglicher. Zudem scheinen Chirurgen wohl schon durch berufsbedingten Argwohn in punkto Hygiene mit einer „Bucket-Shower“ auf Kriegsfuß zu stehen. Die beiden nahmen es mit dem berühmten Wiener Humor, der sich auch unmittelbar auf unseren Geländewagen ausbreitete, zumal wir bereits nach wenigen Minuten zwei Leoparden zu Gesicht bekommen haben. Ein Beginn, den man sich kaum schöner wünschen kann. Trotz der Trockenheit ist die Landschaft in Katavi vielfältig und abwechslungsreich. Unser Jeep schlängelt sich an dem zu einem seichten, schmutzigen Rinnsal verkommenen Katuma entlang, der zur einzigen Trinkwasserquelle weit und breit geworden ist. Die Bezeichnung Wasser erscheint oft sogar unangebracht, denn Krokodile, Flusspferde tummeln sich in einem einzig aus Schlamm und Morast bestehenden Brei, der die letzten Tropfen Wasser beherbergt. Spektakulär, aber auch ein wenig bizarr sind die Massen an Flusspferden, die sich in den letzten Flusstümpeln sammeln, gegen Ende der Trockenzeit können es bis zu 200 Tiere an solchen Stellen sein. Und je mehr Flusspferde an einem Ort zusammen kommen, desto hitziger wird die Rivalität zwischen den männlichen Tieren – blutige Revierkämpfe werden alltäglich. An allen bisherigen Flüssen Afrikas habe ich oft vergeblich auf einen Schnappschuss eines Hippos mit offenem Maul gewartet, hier kann man diese reihenweise ohne große Objektive, wenn man möchte sogar mit dem Smartphone schießen. Katavi ist eigentlich was man sich am meisten wünscht: anders! Auch Gwen und Christian finden mehr und mehr Gefallen an diesem Fleckchen Erde – trotz „Bucket-Shower“. Und meine Frau und ich wissen nun auch, dass wir am Ende der Welt medizinisch bestens versorgt wären, verrät doch ein Blick in Gwens Arztkoffer, dass ein Arzt offensichtlich niemals einem anderen Arzt vertraut, lieber selber für alle Eventualitäten vorsorgt. Wir haben auf jeden Fall richtig Spaß auf unseren gemeinsamen Ausflügen und genießen auch die Gespräche mit unserem Guide Samuel beim Bushbreakfast oder Sundowner, die uns tiefe Einblicke in seine Kultur ermöglichen. Als Massai musste er sich in seiner Familie zunächst durchsetzen, etwas anderes zu sein als „nur“ Massai. Er ging zur Schule, ist Guide geworden, ein extrem guter noch dazu. Die Schulden für diese Ausbildung hat er seinem Vater stolz bis auf die letzte Ziege zurückgezahlt. Seine Lebensgeschichte(n) sind äußerst kurzweilig, machen uns bisweilen auch etwas betroffen, wenn wir wieder daran erinnert werden, wo wir uns eigentlich befinden: örtlich in Afrika, zeitlich gefühlte zweihundert Jahre zurück. Dennoch ist Samuel Beweis dafür, was wir von den Massai lernen können: Demut, Dankbarkeit, Zufriedenheit. Wir huldigen jeder Ziege, die Samuels Ausbildung ermöglicht hat, denn unser Guide bringt uns nicht nur an die schönsten Picknick-Plätze, sondern findet bei Tag wie Nacht die Löwenjungen beim Spielen im Flussbett oder die ausgewachsenen Raubkatzen in der Dunkelheit beim Jagen. So können wir sie beim Nightdrive  über mehrere Stunden auf ihrem Beutezug begleiten und hautnah erleben, wie einige der Löwen sogar auf Nilpferde Jagd machen, diese anspringen, nur um festzustellen, dass sie doch eine Nummer zu groß sind. Wir fühlen uns im wahrsten Sinne wie bei der „Night of the Proms“, wären wir nicht fast verhungert, würden wir wahrscheinlich jetzt noch im Jeep sitzen.

Nach drei Tagen hatten wir uns richtig eingelebt in unserem kleinen Camp und auf unserem Jeep. Gwen spricht für unsere Ohren perfekt Suaheli mit Samuel, Christian  strahlt die Ruhe selbst aus (man würde sich sofort operieren lassen), die „Bucket-Shower“ ist beliebter als jeder Luxus-Spa, die Abende im Dinnerzelt oder am Lagerfeuer sind lustig und stimmungsvoll. Rundum nur Natur, Flusspferde, Löwen, Leoparden, Elefanten und eine gefühlte Million anderer Tiere, mittendrin vier Menschen, die der Afrika-Virus gepackt hat – und Samuel, der stolze Massai.

 

Greystoke – Wonderful World

Zeit für eine kurze Positionsbestimmung. Wir befinden uns im Katavi Nationalpark, 3,5 Flugstunden südwestlich von unserem Ausgangspunkt Serengeti. Weiter geht es wieder mit einem Charterflugzeug von Nomad Safaris Richtung Nordwest zum etwa 40 Flugminuten entfernt gelegenen Lake Tanganyika. Nun beginnt, worauf ich seit Jahren hinfiebere: ein Besuch der Schimpansen im Mahale Mountains Nationalpark. Zunächst landen wir direkt am Ufer des zweittiefsten Sees der Welt. Ähnlich wie der Lake Victoria dient auch der Lake Tanganyika als Drehscheibe für seine Anrainer-Staaten Tansania, Burundi, Kongo und Zambia. Er birgt das größte Süßwasservorkommen Afrikas, das zweitgrößte weltweit nach dem Baikalsee. Der Tanganyikasee erstreckt sich 673 km in nord-südlicher Richtung bei einer durchschnittlichen Breite von 50 km, die Weltnaturschutzunion IUCN bezeichnet diesen Langzeitsee als artenreichsten Ort der Welt mit einer bemerkenswerten Vielzahl von Fischarten (über 300).

An der Landebahn wartet bereits das Empfangskomitee von Greystoke. Im schicken grünen Dress, mit freundlichem Lächeln und charmanten Sprüchen gehen wir mit Robert und Mwiga an Bord des traditionellen Fischerbootes, welches Geystoke für seine Gäste mit Außenborder-Motor ausgestattet hat. Der Wind lässt Wellen entstehen, die jedem Meer gut zu Gesicht stünden, so wogt das massive Holzboot in einem Auf und Ab an der Küste entlang. Nach der Landebahn sieht man noch einige wenige kleine Hütten und Dörfer, ein paar Minuten später ist man mitten im tropischen Wald der Mahale Mountains – im Niemandsland, ohne Straßen, ohne Menschen. Das Wasser unter dem Bug ist klar wie Mineralwasser im Glas, gibt den Blick bis in mehrere Meter Tiefe auf jede Menge Fische frei. Über eine Stunde dauert unsere Fahrt, bis wir eine kleine lichte Stelle in der grünen Unendlichkeit erblicken, eine zauberhafte Lodge mitten auf einem paradiesischen Sandstrand. Der feine makellos weiße Sand macht den schönsten Maledivenstränden Konkurrenz und man fragt sich, ob man wirklich noch in Afrika ist. So ergeht es hier jedem Neuankömmling. Man verliebt sich sofort in dieses Fleckchen Erde, mit jedem Schritt etwas mehr, der einen im warmen weichen Sand den versteckten Villen näher bringt. Die Pflanzenwelt öffnet sich, man betritt die Villen und will nun endgültig nicht mehr weg. Nun wird meiner Frau und mir erst klar, warum Gwen und Christian sich in Katavi erst ein paar age „akklimatisieren“ mussten! Nach diesem Traum, nach Greystoke, sollte man gar nicht mehr in ein „normales“ Camp wechseln, sondern eigentlich nach Hause fahren. Die Villa ist  völlig offen gehalten, wirkt aber doch wie ein friedlicher Rückzugsort, vom Bett bis zum romantischen Bad wundervoll gestylt sorgt sie für vier unvergessliche Nächte und Tage. Im Vergleich zu anderen Camps ist es in Greystoke überaus wichtig, dass man sich im Camp auch länger aufhalten möchte. Nach dem Frühstück um 07.00 Uhr gibt es zunächst ein erstes Briefing zur aktuellen „Situation“ der Schimpansen. Dann kann es sein, dass man unmittelbar zum Trekking aufbricht, oder noch im Camp verweilt, sollten die Scouts die schwarzen Primaten noch nicht entdeckt haben. Wie lange dann der Weg zu den Schimpansen dauert hängt von vielen Faktoren ab. Jahreszeit (wo sich die Chimps zur Futtersuche befinden), Wetter (bei schlechterem in höheren Lagen) und ähnliches. Folglich kann eine Trekkingtour nur eine Stunde dauern, oder bis zu sechs Stunden, wenn man den ganzen Berg hinauf muss. Manchmal marschieren die gesuchten Freunde auch direkt durchs Camp. Doch nach dem Trekking hat man in Greystoke frei, kann sich am Strand erholen, mit dem Boot auf den See tuckern und Schwimmen oder einfach seine Villa genießen. Keinesfalls sollte man aber den Sundowner in der Greystoke Bar versäumen. Integriert in ein Felsmassiv an der nördlichen Flanke des kleinen Strandabschnitts ist die Bar ein weiteres Highlight. Hier trifft man sich gegen 19.00 Uhr und unterhält sich bei einem coolen Drink und ein paar Snacks mit Robert, Mwiga, Kerrie und Jeff (letztere die beiden Camp Manager). Gesprächsthema sind natürlich Schimpansen. Geschichten von XX, dem Führer der Gruppe, von XX, dem alten Hasen oder XX mit ihrem Jungen xx. Angeregt durch die Gespräche nimmt man schon mal ein zwei Gläser zu viel und muss sich konzentrieren, wenn man langsam die Stufen wieder hinab „taumelt“. Dann peilt man die aus der Ferne einladend leuchtenden Kerzen zum romantischen Dinner an. Was für ein Essen an einem der abgelegensten Orte dieser Welt, was für ein liebevoller Service an einem der schönsten Orte dieser Welt, was für ein Glück, dass ich einer der wenigen an diesem Ort bin. So ist jeder Abend, so denkt man jeden Abend und so versammelt man sich jeden Abend nach dem Abendessen um das Lagerfeuer am Strand, mit einem Gläschen „Amurula“ in der Hand, einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen und einem verträumten Blick in den unfassbar funkelnden Sternenhimmel: What a wonderful world.

Und die Schimpansen? Ja natürlich, wegen denen sind wir ja alle hier und die besuchen wir jeden Vormittag nach dem Frühstück. Wenige Meter hinter der Lodge geht es direkt in den Forest der Mahle Mountains, dem Zuhause unserer großen Schimpansenfamilie. Pünktlich um 08.00 erscheint XX mit seinem breiten Grinsen und verkündet die „breaking news“, wo sich die Chimps gerade befinden und was auf uns an Trekkingstunden zukommt . Dann geht es los. Die Pfade sind verhältnismäßig gut und man kommt recht zügig vorwärts durch das Dickicht dieses so dicht bewachsenen tropischen Waldes.  In unserer Begleitung befinden sich auch zwei Aufseher des Nationalparks, die darauf achten, dass alle Vorschriften zum Schutze der Schimpansen eingehalten werden: entsprechende Verhaltensregeln, auf eine Stunde begrenzte Besuchszeit, Tragen eines Mundschutzes während des Zusammentreffens, um Übertragung von Krankheiten zu verhindern. Doch vor dem Kontakt liegt das Trekkingerlebnis. Es geht über Bäche und Wurzeln, unter tropischen Bäumen und durch Sträucher, begleitet von Vogelgesängen und Schimpforgien verschiedener Waldbewohner, die sich in ihrer Welt gestört fühlen. Die Schimpansen sind dann schon von weitem zu hören. Im Gegensatz zu den leisen Raubkatzen sind die uns so ähnlichen Affen nämlich extreme Krawallmacher. Und so nähern wir uns auf den letzten Metern, aufgeregt, aber gut vorbereitet, mit der Kamera im Anschlag. Ziemlich schnell werden wir von der großen Familie (über 60 Mitglieder) umzingelt, teilweise hoch in den Bäumen, teilweise auf der ersten Astgabelung sitzend, manche direkt am Boden vor einem. Gestört fühlen sich die Schimpansen in keinster Weise. Ein junges Schimpansen-Männchen sitzt keine zwei Meter vor mir auf einem Baum und löffelt mit einem dünnen Zweig Ameisen, die nichts ahnend auf den Zweig marschieren und dann im Affenmagen verschwinden. Eine Technik die Schimpansen sehr gut beherrschen. Auffallend viele der Primaten legen sich direkt vor uns in aufreizend gemütlicher Pose auf den Waldboden (ähnlich wie wir auf eine Couch), schauen uns an, als wollten sie sagen: “Schaut mal, was wir für ein schönes Leben haben. Und was machst Du so?“ Aber es kann auch sein, dass ein älteres Familienmitglied mit seinen Kollegen aufreizend nah an uns vorbeimarschiert und dabei so laut schreit wie nur möglich. Wir glauben zu verstehen, was er sagen will: „Ihr könnt hier stehen und glotzen, aber der Chef hier bin ich!“. Beim Anblick der Schimpansenbabys schmelzen wir schließlich alle dahin. Wenn sie sich von Ast zu Ast schwingen, so dass jeder Reckweltmeister wie ein blutiger Anfänger wirkt. Sich dann wieder ganz eng umschlungen an ihrer Mama festklammern, Grimassen schneiden, Gesten und Verhaltensweisen an den Tag legen, als würden sie uns den Spiegel vorhalten. Jede Sekunde ist jetzt kostbar, zu faszinierend ist die oft gelesene, jetzt so spürbare genetische Übereinstimmung zwischen Beobachtern und Beobachteten – doch wer beobachtet hier wen? Respektvoll ziehen wir uns nach der Stunde zurück, verabschieden uns bis zum nächsten Tag. An drei Tagen in Greystoke haben wir jedes Mal eine tief beeindruckende, nachdenklich machende Zeit mit den Schimpansen verbracht. Einmal hatte uns ein tropischer Regenguss auf dem Weg völlig durchnässt, dennoch trafen wir die ebenfalls geduschten Chimps an, die sich an diesem Tag auffällig ruhig verhielten.  Die Chancen auf einen erfolgreichen Besuch stehen also immer recht gut, auch wenn der Weg bisweilen sehr beschwerlich sein kann. Das Zusammentreffen mit diesen einzigartigen Menschenaffen entlohnt aber für alle Strapazen. Doch nur noch wenige Stellen dieser Erde, wie beispielsweise hier in Greystoke in den Mahale Mountains, ermöglichen derartige Begegnungen. Die durch uns verursachte fortschreitende Zerstörung der Lebensräume bedroht unsere engsten Artverwandten. Dies ist die bittere Erkenntnis, die uns reumütig von dannen ziehen lässt. Wenn man nach diesen Tagen im Paradies seinen Fuß wieder auf das Boot zur Überfahrt in Richtung Airport Mahale Mountains setzt, kann man nur beten und hoffen,  dieses Fleckchen Erde möge für immer so bleiben wie es ist. Wann immer ich seitdem im Autoradio Louis Armstrong oder Israel Kamakawiwo'ole höre, denke ich an diesen Ort, sehe die schwarzen lustigen Kameraden in lässiger Pose genau vor mir am Boden liegen und mir diesen überlegenen Blick zuwerfen: What a wonderful world.

 

Selous Game Resort – Zugabe

Wir sind zurück in Daressalam. 99% aller Safari-Urlauber nehmen nun eine Auszeit an den traumhaften Stränden von Sansibar. Meine Frau und ich haben dagegen andere Pläne, wollen noch mehr Eindrücke sammeln, auf weniger alltäglichen Routen reisen. Daher fliegen wir ca. 90 Minuten in den südlichen Teil Tansanias, in das riesige Selous Game Reserve. Der Durchschnittseuropäer hat noch nie davon gehört, aber das Wildreservat Selous erstreckt sich mit über 50.000 Quadratkilometern über mehrere Regionen Tansanias, entspricht somit in etwa 1/7 der Fläche Deutschlands. Es gehört seit 1982 zum UNESCO-Weltnaturerbe, ist das größte kontrollierte Wildschutzgebiet in Afrika. Bei meinem ersten Besuch 2001 war ich von der Vielfalt des Gebiets bereits angetan. Weite Ebenen, vertrocknete enge Flussbette, mehrere Biome von Dickichten, die vielen Miombo-Wälder (Baumsavannen) mit ihren Akazien oder die grünen Ufer der Flüsse Ruaha und Rufiji mit Unmengen an Flusspferden und Krokodilen. Alles ist hier geboten, bei einer geringen Dichte an Camps in dem riesigen Gebiet. Daran hat sich seitdem nichts geändert. Man darf sich allerdings keinen so dichten Wildbestand wie in der Serengeti oder der Masai Mara vorstellen. Hier bedeutet Safari wirklich Safari, nämlich nach Wildtieren suchen. Gleichzeitig sind diese an Besucher und Jeeps noch lange nicht so gewohnt wie in anderen Parks, bleiben nicht immer wie angewachsen stehen. Giraffen, Elefanten oder Gazellen suchen gerne mal das Weite, wenn man ihnen auf die Pelle rückt. Das Selous Gebiet ist etwas für erfahrene Safari Touristen, die sich an diesen einmaligen Landschaften erfreuen und letztendlich auch gerne auf die Pirsch gehen, besonders wenn es um die Fährte der vom Aussterben bedrohten afrikanischen Wildhunde geht. Das Selous ist eines ihrer letzten Zufluchtsgebiete mit ca. 1.300 Tieren.

Unser erstes Camp ist das Amara direkt am Ruaha Fluss gelegen. Es bietet sinnvollen und geschmackvollen Luxus im Herzen der Selous Wildnis. Perfekt gelingt die Gratwanderung, ein luxuriöses Camp mit der umgebenden Buschlandschaft in Einklang zu bringen, so dass es nicht deplatziert wirkt. Diese erfolgreiche Symbiose macht Amara zu einem hervorragenden Ort, um die Atmosphäre und die Farben, die Selous zu bieten hat, gemütlich zu genießen. Ausgezeichneter Service, großräumige Suiten und einmalige Abgeschiedenheit vereinigen sich zu einem perfekten Refugium für Gäste auf der Suche nach Erholung, Luxus, Abenteuer. Zentrum der Anlage ist ein wundervoller Pool mit Blick auf den nur wenige Meter entfernten Fluss. Von hier aus können Sie Blickkontakt mit den schnaubenden Flusspferden aufnehmen,  und sind doch sicher im eigenen Gewässer.

Selbst gemessen an den hohen Standards der Küche afrikanischer Luxus-Lodges, nimmt das Amara noch eine herausragende Position ein, obwohl mitten in der Wildnis. Bezüglich Romantik von Frühstück, Sundowner oder Abendessen sucht es ebenso seinesgleichen. Candlelight-Dinner am Pool, am Flussufer, oder mitten im Busch unter dem Sternenzelt mit Bar, Barbecue, sogar mit dezent platzierter, eigens aufgestellter Toilette. Das Amara-Team scheut keinen Aufwand, Überraschungen gelingen zu jeder Tages- und Nachtzeit. Doch auch das Safarierlebnis kommt keineswegs zu kurz. Einen Tag lang waren wir ununterbrochen auf der Pirsch, haben gesucht und gesucht – ohne Ergebnis. Abgesehen von ein paar Antilopen –  nichts. Mit einem Mal bleibt unser Guide stehen, bedeutet uns, ebenfalls still zu halten, und flüstert ehrfürchtig „Black Mamba“. Wir sind wie elektrisiert. Tatsächlich schlängelt sich ein Reptil von eindrucksvollen Ausmaßen vor uns über den Weg, allerdings olivfarben. Ihren Namen verdankt die schwarze Mamba nicht der Hautfärbung, sondern der dunklen Innenseite ihres Maules. Dies werden wir später von unserem Guide erfahren, im Augenblick können wir an solche Fragen kaum denken, richtet die Mamba doch gerade ihr vorderes Drittel auf, um uns zu überzeugen, ihr ja nicht zu nahe zu kommen. Sie führt noch einen kleinen Tanz auf, wiegt das aufgestellte Drittel samt Kopf hin und her, bis sie merkt, dass sie uns beeindruckt hat und von uns sicher keine Gefahr ausgeht. Dann schlängelt sie seelenruhig weiter, verschwindet lautlos im Busch. So ist eben Afrika, nichts kann man planen, bestimmen oder vorhersehen, das Unerwartete kommt wenn man nichts erwartet.

Bald schon müssen wir dem Amara den Rücken kehren, den letzten Abschnitt unserer Tansania Rundreise off the beaten tracks antreten, der uns noch einmal in ein Nomad Safari Camp führt. Die Anfahrt nach Sand Rivers Selous ist steinig und anstrengend, die Lage des Camps entschädigt dafür. Das kleine und exklusive Camp liegt überwältigend schön direkt oberhalb des breiten, kraftvoll dahinfließenden Rufiji River. In der Lodge befinden sich acht Cottages, alle großzügig und individuell eingerichtet, alle mit großen Badezimmern. Jedes der Cottages hat eine offene Front und liegt direkt am Flussufer. Mittelpunkt und Highlight der Lodge ist die riesige Veranda mit kuscheligen Sofas und Sesseln und dem kurzweiligen Ausblick auf die Sandbänke, an denen sich rund um die Uhr Flusspferde, Krokodile und Vögel aufhalten. Natürlich kann man auch hier alle Safariaktivitäten in erstklassiger Art und Weise zelebrieren, wie Gamedrives oder Bushwalks. Einzigartig im Sand River sind aber die Bootsfahrten auf dem Rufiji – für mich einer der schönsten Flüsse Afrikas. Fährt man ganz früh am Morgen los, dann bietet sich einem hinter jeder der unzähligen Flussbiegungen des Rufiji River das gleiche Bild: Krokodile haben auf den hohen Sandbänken Platz genommen, liegen mit weit aufgerissenem Maul in der Morgensonne. Nähert sich unser Motorboot, beschließen sie, sich in das für sie sichere Wasser zu begeben. Dann schlittern diese massigen grünen Reptilien die Sandbänke hinunter und platschen mit voller Wucht ins Nass des Rufiji. Immer wieder können wir diese Technik des Sand-Surfens beobachten während sich unser Boot weiter flussaufwärts kämpft, vorbei an tausenden von Hippos bis zur Stieglers Gorge, einer berühmten Schlucht des Rufiji. Der Fluss verengt sich, die Ufer werden steiler und felsiger, die Stromschnellen werden heftiger, bis wir zur Schlucht gelangen, die nach dem Schweizer Forscher Stiegler benannt wurde. Unterhalb der Steilwände säumt das Ufer ein feiner weißer Sandstrand. Ideal um an Land zu gehen und Picknick zu machen. Für uns sind es die letzten Stunden in einer anderen Welt. Kein Handy, kein Internet, kein Stress, kein schlechtes Wetter... keine schlechte Laune. Den Kaffee in der einen Hand, den Muffin in der anderen blicke ich die Felswände hinauf, wo sich ein Seeadler in der Thermik treiben lässt. Er sieht von dort oben auf dieses Häufchen kleiner Touristen mit ihren Fotoapparaten und Ferngläsern, sieht uns als das, was wir sind: ein Mikroorganismus im großen Kosmos. Leider mit der Fähigkeit großen Schaden anzurichten. Ich denke an die Schimpansen in den Mahale Mountains… wann wird man je verstehen?

 

www.nomad-tanzania.com

 

 

 

Fact sheets

 

Über Tansania

Tansania ist ein ostafrikanischer Staat am Indischen Ozean, der südlich des Äquators zwischen 1° und 12° südlicher Breite liegt, mit einer Fläche von ca. 945.000 km² und einer Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 1.200 km, die in etwa der Ausdehnung von Ost nach West entspricht. Tansania hat acht Nachbarstaaten, Kenia und Uganda im Norden, im Süden Sambia, Malawi und Mosambik sowie Ruanda, Burundi und die Demokratische Republik Kongo im Westen. Das tansanische Festland besteht aus einer 16 bis 64 Kilometer breiten Küstenebene mit tropischer Vegetation, der 213 bis 1067 Meter hoch gelegenen Massai-Savanne im Norden und einem Hochplateau im Süden (900–1200 Meter), das bis zum Malawisee reicht. Aufgrund der geologischen Lage in einer tektonischen Bruchzone gibt es in Tansania riesige Krater und Vulkane wie der Mount Rungwe (2960 m), der Mount Meru (4562 m) und der höchste Berg Afrikas, der Kibo (5895 m). Im Nordwesten Tansanias liegt die Serengeti (Massai-Sprache: „weites Areal“, „große Ebene“, „unendliches Land“), einer der bekanntesten Nationalparks Afrikas. 

In Tansania ist das Landschaftsbild sehr abwechslungsreich. Der Großteil des Landes besteht aus Waldgebieten, den sogenannten Miombo-Wäldern. Im Westen Tansanias befindet sich ein Regenwald mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Dazu zählen unter anderem das in Europa als Zierpflanze bekannte afrikanische Veilchen und das afrikanische Springkraut. Ebenso abwechslungsreich wie die Anzahl der Pflanzenarten ist auch die Tierwelt in Tansania. In diesem Land sind etwa 1000 verschiedene Vogelarten und etwa 60.000 unterschiedliche Insekten beheimatet. Zudem sind dort Löwen, Geparden, Leoparden, Gnus, Zebras, Büffel, Antilopen, Kudus und Gazellen in teils sehr großen Herden vertreten sind. Daher lassen sich hier weltweit die größten Tierwanderungen beobachten, bei denen die Herden von Tansania‘ Serengeti in die kenianische Massai-Mara ziehen. 

Tansania ist eines der beliebtesten Reiseländer Afrikas und zugleich ein Land der Superlative: Mit dem Mount Kibo (Kilimandscharo)  und dem Tanganjikasee liegen sowohl der höchste (5.895 m) als auch der tiefste Punkt (-668 m) des Kontinents in Tansania. Tansania ist weltberühmtes durch die Serengeti oder den Ngorongoro-Krater, die beide zum Weltnaturerbe der UNESCO zählen und haben maßgeblich zum Afrika-Bild (und der Afrika-Sehnsucht) der Europäer beigetragen. Der Tarangire National Park wiederum hat sich einen Namen als Reiseziel für Elefantenfans und Birder gemacht. Serengeti , Tarangire und Ngorongoro Krater sind aber nicht die einzigen Safari-Highlights in Tansania, denn auch weniger bekannte Ziele wie der Ruaha National Park oder der Selous (habe ich nun schon 3 mal besucht) treten immer mehr in den Vordergrund und sind Top Destinationen für Safari-Fans, wegen ihrer noch sehr wenigen Besucherzahlen. Dazu gibt es am Tanganjikasee noch die Mahale Mountains mit dem wohl derzeit besten Schimpansen Trekking weltweit (für mich einer Safari-Hotspots auf dieser Welt).

Tansania ist ein Safari-Schwergewicht mit der größten Vielfalt an Tieren und Landschaften, dem einzigartigen Naturschauspiel der Migration und Add-on, wie Abenteuer-Trekking am Kilimandscharo und Luxus und Entspannung an den weißen Sandstränden von Sansibar.

 

Beste Reisezeit

Da das Land direkt südlich des Äquators liegt, sind, was die Temperaturen angeht, keine deutlichen Jahreszeitenwechsel spürbar. Man kann lediglich von einer Trockenzeit (zwischen Mai und Oktober) und zwei Regenzeiten sprechen - der großen (März bis Anfang Juni) und der kleinen (Oktober/November), die allerdings nicht alle Regionen betrifft. Allgemein spricht man von tropischem Klima. Die ganzjährigen Durchschnittstemperaturen liegen tagsüber grundsätzlich selten unter 25°C, übersteigen aber je nach Region oft auch die 35°C – besonders in den Tieflagen. Besonders nachts variieren die Temperaturen saisonbedingt stärker, je höher man kommt: so können Sie auf dem zentralen Hochplateau im Landesinneren, beispielsweise in Arusha (unterhalb des Kilimanjaro) auch mal auf 15°C abfallen. Die Temperaturen sind also nicht die Hauptgründe für bessere, bzw. schlechtere Reisebedingungen in den einzelnen Regionen.

 

Sommerzeit von Dezember bis Februar

Es ist die beste Zeit für die Bergregion und eine gute Zeit für die Safari-Destinationen, denn es herrschen beste Bedingungen für die Tierbeobachtung durch Trockenheit und offene Sicht (wegen niedrigem Gras). Hat zur Folge, dass es die Hochsaison für Safaris ist und damit die teuerste Zeit. 

In den Küstenregionen ist es sehr heiß.

MIGRATION: Die Gnus und Zebras befinden sich im Southern Corridor der Serengeti und bringen dort ihre Jungen zur Welt.

 

Große Regenzeit von März bis Mai

Diese Zeit nicht ideal (und einige Lodges sind geschlossen), allerdings beginnt alles wieder grün zu werden und das ist ein besonderer Anblick (besonders für Fotografen).  Die Savanne wird nun zum satten Weideland, was die Sicht auf die Tiere im hohen Gras allerdings erheblich erschwert (empfiehlt sich für jemand der zum 2ten oder dritten Mal nach Tansania reist). Dafür sind die Preise sind drastisch reduziert.

In den Küstenregionen sind die meisten Lodgen geschlossen.

MIGRATION: Im Mai lässt sich mit viel Glück die spektakuläre Überquerung des Grumeti River durch die Gnus und Zebras beobachten, der Western Corridor ist allerdings kaum zugänglich.

 

Der tropische Winter von Juni bis August

Nun wird es kühler und die für mich beste Zeit für Safaris, besonders in der Serengeti. Ab Juli dürften Schnäppchenjäger auch keine Chance mehr habe auf reduzierte Preise.

Bergtouren, beispielsweise auf den Kilimanjaro oder den Mount Meru sind während der Wintermonate besonders wegen Kälte und teilweise auch Schnee nicht besonders attraktiv.

Perfekte Zeit für Strandurlaub.

MIGRATION: In der Serengeti herrschen nun ideale Bedingungen für die Tierbeobachtung. Die Temperaturen sind angenehm, wenn auch in höheren Lagen nachts kühl. Im Western Corridor lassen sich nun die Gnus und Zebras noch zusammen mit ihrem Nachwuchs bei der Überquerung des Grumeti River beobachten, wo zahlreiche Krokodile auf ihre Beute warten. Im August verwandelt die Sonne den Busch schließlich wieder in ein goldbraunes Meer, die Tiere halten sich maßgeblich an den Wasserlöchern auf und die über eine Million Gnus und Zebras ziehen langsam von der Nord-Serengeti in die benachbarte Masai Mara nach Kenia.

 

Die kleine Regenzeit von März bis Mai

Es wird nun wieder wärmer und die kleinen Regenschauer sind nicht beeinträchtigend. Immer noch eine gute Zeit für Safaris und es lassen sich auch nur sehr schwer Nebensaison Preis erzielen.

Bergtouren sind nun wieder möglich.

Immer noch gut für die Küstenregionen

MIGRATION: Die Gnus und Zebras sind, wenn nicht noch in der Nord-Serengeti, bereits in der Masai Mara in Kenia bei ihrer zweiten spektakulären Flussüberquerung am Mara River angekommen.

 

An-/Abreise

Auf dem Luftweg ist Tansania über einen der vier internationalen Flughäfen, der Julius K Nyerere International Airport in Daressalam (DAR),  der Kilimanjaro International Airport bei Arusha (JRO), der Zanzibar Kisauni International Airport auf Sansibar (ZNZ) und Mwanza International Airport (MWZ) erreichbar. Für Safari Reisende ist nur der Kilimanjaro International Airport bei Arusha (JRO) von Bedeutung. Der wird von KLM oder Türkish Airlines angeflogen.

Ich empfehle eindeutig KLM. Es geht über Amsterdam mit einem entspannten Nachtflug. Die Business Class von KLM hat ziemlich aufgerüstet und ist auf sehr hohem Niveau. Turkish Airlines sind zwei mittel-lange Flüge und eine schlechte Buisnessclass, denn die Distanz von Istanbul nach Kilimanjaro International Airport bei Arusha ist nicht mehr so groß, so dass ein kleineres Flugzeug eingesetzt werden kann, wodurch wieder-um die Business Class sehr bescheiden ausfällt.

 

Sicherheit

Tansania ist nicht so sicher wie Ruanda oder Botswana in den Großstädten. Überfälle und Diebstähle können durchaus vorkommen und deshalb sollte man sich absolut umsichtig verhalten. Also nicht nachts in dunklen Gassen und Straßen spazieren, sondern diese meiden und sich wie in anderen Großstädten an die Regeln halten. Auch der persönliche Guide oder der Hotelportier sprechen meistens schon vorher Empfehlungen aus, was man tun kann und was man sein lassen sollte. Das bezieht sich natürlich auf die Großstädte, im Busch gibt es keinerlei Kriminalität, sondern nur wilde Tiere. Dafür sind die Regeln noch strikter!

 

 

 

 

Places

 

Serengeti-Nationalpark

Das Ngorongoro-Serengeti-Ökosystem gilt zurecht als ein „Stück Garten Eden in Afrika“: es handelt sich um eine der schönsten und tierreichsten Landschaften der Erde. Die Serengeti ist wohl die bekannteste Savanne der Welt und steht wie keine andere Region exemplarisch für die Landschaft von Afrika an sich. Sie erstreckt sich vom Norden Tansanias, östlich vom Viktoriasee, bis in die Masai Mara in Südkenia, von der Gesamtfläche von ca. 30.000 km² entfallen knapp 15.000 auf den Nationalpark. Die Serengeti gilt im allgemein als Savanne, ist aber landschaftlich doch variabel. Während der dem dem Viktoriasee zugewandten Teil und die Ebenen im Südosten baumlose Savanne sind, findet man auf den über 2.100m hohen Lobo Hills im Nordosten Berg- und Hügelketten. Wunderschön sind die sogenannten Kopjes, Felsformationen entstanden in Urzeiten durch vulkanische Aktivitäten unter der Erde, besonders häufig im Norden der Serengeti an der Grenze zu Kenia. Heute bieten sie einer Vielzahl von kleineren, aber auch Löwen ruhen sich gern auf den Felsen aus (eines der gesuchtesten Fotomotive).

Serengeti leitet sich von dem aus der Sprache der Massai stammenden Begriff „Siringitu“ ab: „das endlose Land/die endlose Ebene“. Bis zum Horizont reichende flache Grassteppen im Süden, leicht hügelige, gering bewaldete Ebenen im Norden, die zentrale Savanne annähernd baumlos. Berühmt geworden ist sie hierzulande nicht zuletzt durch den oscarprämierten Dokumentarfilm aus den Sechzigern „Die Serengeti darf nicht sterben“ der beiden Deutschen Michael Grzimek und seinem berühmteren Vater Dr. Bernhard Grzimek. Letzterer war einflussreichster Naturschützer seiner Zeit und erforschte als bedeutender Wissenschaftler die „Great Migration“ in der Serengeti und Masai Mara. Über eine Million Gnus sind jährlich vom selben uralten Rhythmus des Lebenskreislaufes getrieben. Auf drei Wochen wilder Gebietskämpfe und stürmischer Paarung folgt der Kampf ums Überleben, wenn sich bis zu 40 km lange Züge auf der alljährlichen Wanderung nach Norden durch Flüsse kämpfen, an deren Ufern bereits unerbittliche Krokodile und Löwen lauern. Schließlich der nur kurze Zeit dauernde Wiederaufbau der Spezies durch mehr als 8.000 Kälbergeburten täglich, bevor die 1.000 km lange Pilgerschaft erneut beginnt. Begleitet werden die Gnus von mehr als 200.000 Zebras und 300.000 Thomson Gazellen, die sich dem Zug der Gnus nach frischen Weidegründen anschließen. Die wie von unsichtbarer Hand gesteuerte Wanderung dieser unfassbaren Menge an Grasfressern, wie sie in keinem anderen afrikanischen Nationalpark zu finden ist, mit dem immer wiederkehrenden Kampf auf Leben und Tod zwischen Raubtier und Beutetier macht die Great Migration zu einem manchmal grausamen, immer faszinierenden jährlichen Spektakel. Die unsichtbare Hand, welche die Migration bestimmt, ist letztlich das Wetter, weshalb die Wanderung jedes Jahr etwas anders verläuft: unterschiedlicher Beginn, andere Routen, neue Stellen für die gefährlichen Flussüberquerungen. „The Crossing“ nennt sich dieser Thriller und ist für jeden begeisterten Safarianhänger ein lang ersehnter Wunschtraum. Ich war mehrmals in der glücklichen Lage sowohl in Kenia, als auch in Tansania dieses Spektakel erleben zu dürfen. Und ich weiß auch, dass sich der nördliche Teil der Serengeti am Besten dazu eignet, nicht nur das Geschehen an sich zu erleben, sondern auch in etwas kleinerem Kreise – Also nicht mit unzähligen Geländewagen, die sich fast gegenseitig den Abgrund am Flussufer hinunterdrängen.

Die Serengeti ist ein Ökosystem ohne Vergleich – Der Tierreichtum ist einzigartig. Selbst als nicht unbedingter Afrika-Fan sollte man hier einmal gewesen sein. Es ist auch der ideale Einstieg für einen Safari-Beginner und ideal für Kinder, denn die sehen ständig Tiere und müssen nicht stundenlang warten bis die Safaripirsch erfolgreich ist. Außerdem sind Kinder mehr an dem sozialen Leben der Tiere interessiert (besonders Babys) und das ist hier zu sehen wie nirgendwo anders. Natürlich ist die Serengeti mit Lodgen gespickt und sehr überlaufen und man muss sich manchmal ein Löwenrudel mit evielen Jeeps teilen. Daher empfehle ich den nördlichen und wesentlich ruhigeren Teil der Serengeti an der Grenze zu Kenia. Weniger Lodgen, direkt an Mara River und landschaftlich für mich auch der schönste Teil.

Der Reisende in der Serengeti kann immer etwas erleben, ob auf den Spuren der Great Migration neugeborene Gnus und Zebras zu erleben, die spannende Überquerung des Mara River zu sehen oder in einem der Buschcamps zu nächtigen, während Tausende von Gnus direkt am Zelt vorbeiwandern – die Serengeti wird ihrem Ruf als einer der schönsten  und spektakulärsten Naturräume des Planeten gerecht. Und auch abseits der Migration gibt es auf Pirschfahrten, geführten Buschwanderungen oder Ballonfahrten immer etwas zu erleben.

 

Ngorongoro Conservation

Auf der einen Seite stellt er ein einzigartiges Naturwunder dar, auf der anderen Seite sind die vielen Jeeps, die sich den Krater hinabwälzen und sich teilweise um Löwen oder Nashörner aufbauen, nicht nur grenzwertig sondern schon abstoßend. Er gehört natürlich auf die Reiseroute, denn Professor Bernhard Grzimek, der Schützer der Serengeti, dessen Urne hier begraben ist, nannte den Krater das achte Weltwunder. Erst mal zum Ngorongoro Krater selbst: Man bezeichnet ihn nicht umsonst als Garten Eden, hat man hier doch Schädel, Knochen und Fußspuren gefunden, die Millionen von Jahren alt sind. Und solche Gedanken sind unausweichlich beim Blick vom Rand des Ngorongoro-Kraters hinab zur Savanne, wo Tausende Zebras, Gnus und Büffel grasen, zum Akazienwald, zum Flamingosee.. Weltnaturerbe ist das Schutzgebiet schon seit 1979, nun trägt es auch noch den Titel Weltkulturerbe. Na klar, das will jeder sehen, der nach Tansania kommt, also wird dieses Fleckchen Erde überrannt.

Man sollte bereits sehr früh am Morgen den Krater besuchen, wenn noch nicht so viele Jeeps unterwegs sind. Ein Safari Vormittag im Krater reicht dann auch völlig und man sollte andere tolle Aktivitäten einplanen wie ein Aufstieg zum Olmoti Krater oder den Empakaai Krater besuchen, denn hier ist man wiederum völlig alleine und kann mit etwas Glück riesige Flamingo Herden sehen (bei letzterem). Auch sollte man hier in den Highlands ein Massai Dorf besuchen, denn hier ist das übliche touristische Schauspiel weniger angesagt wie wo anders. Man ist einfach nur Gast im Dorf.

 

Tarangire-Nationalpark

Der 1970 aus ehemaligen Jagdrevieren gegründete Tarangire-Nationalpark beherbergt die größte Population wild lebender Tiere außerhalb des Serengeti-Ökosystems. Mit rund 2.600 km² zählt er zu den fünf größten Parks in Tansania. Seinen Namen verdankt der Park dem Tarangire River, der sich von Nord nach Süd durch den gesamten Park schlängelt und nicht das ganze Jahr Wasser führt, zumindest nicht auf seiner gesamten Strecke. Tarangire ist noch sehr ursprünglich. Grosse, saisonale Sumpfgebiete, scheinbar endlose Gras -und Strauchsavannen, Akazienwälder, hügelige Weiten und die beeindruckenden Baobab-Bäume dominieren den Park. Ein Besuch in der Trockenzeit ist aber besonders lohnenswert. Wenn die Bachläufe und Wasserlöcher in den benachbarten Ökosystemen versiegen, dann lockt der Tarangire die Tierherden an. Im Oktober und November tummeln sich unzählige Elefanten, Gnus, Zebras, Thompson-Gazellen, Büffel und andere Tiere dann am Fluss und den benachbarten Wasserlöchern. Ausserdem finden Sie im Tarangire viele weitere Tierarten, wie z.B. Giraffen, Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen, Impalas, Strauße, Wasserböcke, Paviane, Warzenschweine oder Flusspferde. Die Sümpfe des Parks ziehen zudem hunderte von verschiedenen Vogelarten an, der Park ist also auch ein El Dorado für Vogelliebhaber.

Sie lieben Elefanten ? Dann kommen Sie am Tarangire nicht vorbei. Er gilt als der Elefantenpark Tansanias schlechthin, nirgendwo in Ostafrika können Sie die Dickhäuter besser beobachten als hier. Schätzungen gehen von mehr als 3.000 Elefanten aus. Es kann durchaus vorkommen, dass Sie an einem einzigen Tag weit über 100 Elefanten zu sehen bekommen. Die Tiere kommen manchmal ganz dicht an die Fahrzeuge heran, ein fantastisches Erlebnis und tolle Fotos sind garantiert.Der Tarangire ist auch berühmt für seine vielen  Baobabs (Affenbrotbäume), die im Nordost-Sektor des Parks dicht beeinander stehen. Er gehört zu den bekanntesten Bäumen des tropischen Afrika und beeindruckt durch seinen mächtigen Stamm, der bei älteren Exemplaren durchaus 7-10 Meter im Durchmesser erreichen kann. 

Der Tarangire ist nur etwa 4 Stunden von Moshi bzw. 2 Stunden von Arusha entfernt. Er ist damit (auch in Verbindung mit dem Arusha Nationalpark oder dem Lake Manyara Nationalpark) besonders gut für eine kleine Safari nach einer Kilimanjaro-Besteigung geeignet. Oder eben für Kurzentschlossene, die nicht Zeit für eine große Safari in die Serengeti haben.  Auch für Familien mit kleinen Kindern eignet er sich wegen der schnellen Erreichbarkeit besonders gut. ( gut asphaltierten Strecke fast bis zum Gate).  Auch für kostenbewusste Safari-Gäste ist der Park ideal, die Eintrittsgebühren sind um einiges günstiger als in der Serengeti oder im Ngorongoro Krater. Aber der Park ist auch sehr gut besucht und man sollte eine Lodge im wesentlich ruhigeren südlichen Teil buchen.

 

Lake-Manyara-Nationalpark

Der Lake-Manyara-Nationalpark ist ein Nationalpark im Norden Tansanias. Im Westen wird der Park durch hohe Klippen des Großen Afrikanischen Grabenbruchs begrenzt, der Manyara-See nimmt den östlichen Teil ein. Im Süden des Parks liegen die heißen Quellen Maji Moto.Der Lake-Manyara-Nationalpark liegt etwa 120 km westlich der Hauptstadt Arusha in der gleichnamigen Region, in unmittelbarer Nähe des Ortes Mto wa Mbu. Der Park befindet sich auf 960 bis 1828 m Höhe über dem Meeresspiegel. Er umfasst eine Fläche von 330 km², von denen etwa 220 km² durch den Manyara-See bedeckt werden. Wenige Meter nach dem Parkeingang windet sich die Straße durch einen üppigen Wald, in dem Hundertschaften von Pavianen am Wegesrand ungestört faulenzen und Diadem Meerkatzen flink durch uralte Mahagonibäume turnen. Genährt wird diese Vegetationsvielfalt durch Bäche, die aus dem Grund des Steilhangs plätschern, und Wasserfällen, die sich über die Klippen ergießen.

Den Kontrast zur Intimität des Waldes bildet die grasbewachsene Schwemmebene, von der man über den 950 m hoch liegenden, sodahaltigen Lake Manyara weit nach Osten zu den zerklüfteten blauen Vulkangipfeln blicken kann, die sich gewaltig aus der endlosen Massai-Steppe erheben. Große Büffel-, Gnu- und Zebraherden versammeln sich auf diesen grünen Ebenen, ebenso wie die sich anmutig durchs Gras bewegenden Giraffen. Am nördlichen Seeufer stößt man auf zahlreiche Flusspferde, die im See eine Erfrischung vor der brennenden Nachmittagssonne suchen.

Der schmale Akazienwald-Gürtel im Innern der Schwemmebene ist der bevorzugte Aufenthaltsort von baumkletternden Löwen und von Elefanten, die sich trotz ihrer eindrucksvollen Stoßzähne vorsichtig und mühelos durchs Dickicht bewegen. Zu den absoluten Besonderheiten des Parks zählen jedoch vor allem die über 400 Vogelarten, die hier beheimatet sind und die in Scharen über das Wasser schwirren. Vor allem die rosafarbenen Flamingos, die auf ihrer Wanderschaft neben den Pelikanen, Kormoranen und Störchen zu Tausenden am See halt machen, bieten ein atemberaubendes Farbenspiel. Der Nationalpark ist nicht besonders groß und eignet sich für eine Safari zu Lande mit Jeep auf dem Weg von Arusha in die Serengeti oder in Verbindung mit Tarangire für eine „kleine“ und günstige Safari. Für eine Flugsafari würde ich den Lake Manyar nicht unbedingt einbauen (außer man möchte wirklich alles sehen).

 

Kilimanjaro Nationalpark

Der Nationalpark Kilimandscharo befindet sich im Norden Tansanias an der Grenze zu Kenia. Der Nationalpark um den höchsten Berg Afrikas wurde im Jahr 1973 gegründet und vier Jahre später für Besucher eröffnet. Seit 1987 zählt der Kilimandscharo-Nationalpark zum Weltnaturerbe der UNESCO. Der Kilimandscharo Nationalpark liegt auf einer Seehöhe von 1.800 bis 5.895m, ist gut 750km² groß und umfasst das mächtige Kilimandscharo-Massiv mit den Gipfeln Kibo, Mawenzi und Shira sowie deren üppig grüne Bergwald- und Regenwaldflächen. Inmitten seiner Wälder lebt eine Vielzahl an bedrohten Tierarten, 140 Säugetiere und an die 2.500 Pflanzenarten. In den unteren Lagen sind Afrikanische Elefanten, Nagetiere, Leoparden, Buschbabys, Büffel, Stummelaffen und Meerkatzen zu finden. Neben der exotischen Tier- und Pflanzenwelt des Kilimandscharo Nationalparks ist natürlich sein Namensgeber der absolute Star der Region. Sein geheimnisvoll klingender Name kann nicht eins zu eins übersetzt werden. Manche Bedeutungen lauten „Berg der Erhabenheit” oder „Berg der Karawanen”. Der Kilimandscharo ist nicht nur der höchste Berg Tansanias und Afrikas, sondern der höchste freistehende Gipfel der Welt. Zu seinem Fuß befindet man sich auf 900m Seehöhe. Der schlafende Vulkan erhebt sich bis in die Wolken auf fast 6.000m.

6 verschiedene Trekkingrouten führen auf den Kibo, den Gipfel des Kilimandscharo, sowie einige anspruchsvolle Bergsteigerrouten. Am höchsten Punkt, dem Uhuru Point, oder am Kraterrand, dem Gilman’s Point, lohnt es sich zu verweilen, denn plötzlich liegt einem ganz Afrika zu Füßen. 

 

Ruaha Nationalpark

Der Name des Parks leitet sich vom Fluss Ruaha ab, der die südöstliche Parkbegrenzung bildet und entlang dessen die besten Straßen durch das Reservat verlaufen. Die Flora des Parks ist besonders schützenswert, denn im Ruaha-Nationalpark wachsen um die 1.400 Pflanzenarten. Zudem findet sich hier eine schier unendliche Anzahl an Baobab Bäumen (afrikanischer Affenbrotbaum). Überall säumen diese kunstvoll wachsenden Bäume die Landschaft. Jeder ist für sich ein Unikat, ein Kunstwerk und man kommt sich vor wie in einer gewaltigen Baobab Kunstausstellung. Alleine dafür hat sich der Besuch in diesem Park gelohnt. Aber auch die Safari hier ist bemerkenswert. Meistens geht es entlang der Flussläufe in beeindruckender Landschaft und man bekommt Elefanten und Löwen gut zu sehen, denn hier befinden sich die größten Elefanten- und Löwenpopulationen der Welt. Die vielen kleineren und größeren Seitenarme des Great Ruaha River überschwemmen in den Regenmonaten von Dezember bis Mai viele Gebiete, um danach für die restlichen sechs Monate unter ihrem Flussbett zu schlummern. Für diese so genannten „Sand-Flüsse“ (sand rivers) ist der Ruaha bekannt. Sie scheinen ausgetrocknet zu sein, doch zwischen hartem Granitstein im Unterboden und der Sandschicht oben verbergen sich unterirdische Rinnsale, die während der Trockenzeit vielen Tieren als Tränke dienen. Am Mwagusi und Mdonya Sand River kann man oft Elefanten beobachten, wie sie mit ihrem Rüssel in Wasserlöcher bohren. Die bemerkenswerte Schönheit von Ruaha liegt besonders in der Landschaft und der Vielfalt der Flora. Etwas für den schon Safari Experten, der immer wieder Neues entdecken möchte. Zum Highlight gehört vor allem die Ruhe des Parks. Denn mit dem Fahrzeug ist der Park nur sehr schwer zu erreichen und damit wenig besucht und man genießt die Safari für sich alleine.

 

Mahale Mountains Nationalpark

Tief im Herzen Afrikas liegt ein Ort von azurblauem Wasser, weißen, sandigen Buchten und einer Kette dramatischer Gipfel, die sich mit einer Höhe von über 2.000 m aus einem üppigen Dschungelwald emporheben. Einer der wohl schönsten Flecken auf dieser Erde (für mich auf jeden Fall). Unglaublich schöne Landschaft und die einzige Greystoke Lodge  im Mahle Nationalpark ist nur mit ultimativen Worten zu beschreiben. Das Erlebnis im Mahale Nationalpark ist nicht mit einer traditionellen Safari zu vergleichen, vielmehr involviert eine Safari in Mahale viel Schimpansen- Trekking und Primaten Sichtungen. Alleine das Trekking. Die saftige Vegetation, entlang; die mit Laub übersäten Wanderwege, über die Flüsse und hinter den versteckten Wasserfällen. Nach einem Morgen, an dem man durch das dicke Laub und bewaldeten Berghänge gewandert ist, ist ein wohlverdientes Bad im kristallklaren See und Sonnenbaden am Strand, der wohl beste Weg den Nachmittag zu verbringen. Ich habe einige Schimpasen Trekking Touren in Uganda und Ruanda gemacht, aber hier ist es von einer einzigartigen Qualität. Der Dschungelwald ist hier nicht ganz so dicht und man kommt den Schimpansen deutlich näher als sonst. Außerdem trifft man sich nicht irgendwo an einer Station mit Park Rangern und muss erst mal alle Formalitäten abhandeln bis es los geht. Hier sitz man direkt im Sand am Ufer des Sees zu Frühstücken und punkt 8:00 tauchen die Guides der Lodge (!) auf und keine 10 Meter hinter dem Hauptgebäude geht es direkt in den Dschungelwald. Besser geht es nicht.

Natürlich ist es aufwendig und damit auch teuer nach Greystoke zu kommen. Ein relativ weiter Flug von der Serengeti über Katavi und dann noch eine Bootsfahrt von einer Stunde sind dafür nötig. Trotz großem Aufwand und einem nicht unerheblichen Betrag ist es Mühe und jeden Euro mehr als wert.

 

Katavi-Nationalpark

Abgelegen, ursprünglich und unbändig erstreckt sich der Katavi-Nationalpark im südwestlichen Tansania. Katavi ist geprägt von wildreichen Ebenen, die sich dem Besucher hinter Waldstücken eröffnen und sich in der Regenzeit mit Wasser füllen. Lediglich 200 Besucher zieht es jährlich in den Katavi Nationalpark. Reisende erleben im Katavi Nationalpark daher die Faszination der Wildnis einer unberührten Landschaft mit seiner reichen Tier- und Pflanzenwelt für sich komplett alleine. Der Katuma-Fluss, mit seinen zahlreichen Schwemmebenen, ist ganzjährig der Anziehungspunkt für Tierbeobachter. Während der Regenzeit, wenn der Fluss mit den Seen „Katavi“ und „Chada“ verschmilzt, lockt er nicht nur unzählige Wasservögel. In der üppigen, sumpfigen Pracht tummeln sich auch mehrere hundert Flusspferde und Krokodile. Später im Jahr, wenn das Wasser während der Trockenzeit immer weiter zurückweicht und die einst üppige Flusslandschaft zu einem seichten Rinnsal schrumpft, pilgern mehrere tausend Tiere an die nun einzige Trinkwasserquelle weit und breit. Es beginnt eine Zeit, in der sich Elefanten- und Büffelherden neben zahlreichen Giraffen, Zebras, Impalas und Riedböcke drängeln, um etwas vom immer knapper werdenden Wasser zu bekommen. Aber nicht nur Durstige kommen zu dieser Zeit an die Ufer des Flusses, in einiger Entfernung lauern in dieser Zeit zunehmend Löwen und Tüpfelhyänen auf leichte Beute.

Das spektakulärste Tiererlebnis Katavis bleibt, trotz all dieser faszinierenden Artenvielfalt, die Ansammlung von Flusspferden. Nirgendwo sonst kommen gegen Ende der Trockenzeit so viele Tiere auf einmal zusammen und drängeln sich unter lautem Getöse in den sumpfigen Flusstümpeln. Je mehr Flusspferde sich an einem Ort versammeln, desto auffälliger wird die Rivalität zwischen den männlichen Tieren. Hitzige Revierkämpfe werden alltäglich ausgetragen. Dem unterlegenen Bullen bleibt nichts anderes übrig, als seinen Platz zu räumen und sich auf die offene Ebene zurückzuziehen. Die Regenzeit reicht von November bis April mit dem Höhepunkt im März und Mai. Während der Regenzeit sind die meisten Camps und Lodges geschlossen.

Auch Katavi ist schwer zu erreichen und liegt auf dem Flugweg zu den Mahale Mountains. Katavi bucht man im Kombination mit Mahale Mountains (bietet Nomad Safaris an ). Eine tolle Safari für erfahrene Afrikareisende, die schon alles gesehen haben.  Beides sind noch unberührte Juwele.

 

Selous Game Reserve

Der Durchschnittseuropäer hat noch nie davon gehört, aber das Wildreservat Selous erstreckt sich mit über 50.000 Quadratkilometern über mehrere Regionen Tansanias, entspricht somit in etwa einem Siebtel der Fläche Deutschlands. Es gehört seit 1982 zum UNESCO-Weltnaturerbe, ist das größte kontrollierte Wildschutzgebiet in Afrika. Bei meinem ersten Besuch 2001 war ich von der Vielfalt des Gebiets bereits angetan. Weite Ebenen, vertrocknete enge Flussbette, mehrere Biome von Dickichten, die vielen Miombo-Wälder (Baumsavannen) mit ihren Akazien oder die grünen Ufer der Flüsse Ruaha und Rufiji mit Unmengen an Flusspferden und Krokodilen. Alles ist hier geboten, bei einer geringen Dichte an Camps in dem riesigen Gebiet. Daran hat sich seitdem nichts geändert. Man darf sich allerdings keinen so dichten Wildbestand wie in der Serengeti oder der Masai Mara vorstellen. Hier bedeutet Safari wirklich Safari, nämlich nach Wildtieren suchen. Gleichzeitig sind diese an Besucher und Jeeps noch lange nicht so gewohnt wie in anderen Parks, bleiben nicht immer wie angewachsen stehen. Giraffen, Elefanten oder Gazellen suchen gerne mal das Weite, wenn man ihnen auf die Pelle rückt. Das Selous Gebiet ist etwas für erfahrene Safari Touristen, die sich an diesen einmaligen Landschaften erfreuen und letztendlich auch gerne auf die Pirsch gehen, besonders wenn es um die Fährte der vom Aussterben bedrohten afrikanischen Wildhunde geht. Das Selous ist eines ihrer letzten Zufluchtsgebiete mit ca. 1.300 Tieren. Zudem verleihen eine Reihe von Seen – wie Tagalala, Manze, Nzerekea, Siwando und Mzizimia, die durch Wasserstraßen miteinander verbunden sind, dem Gebiet die Anmutung des Okavango-Deltas von Botswana.

Highlight ist die traumhafte und vielfältige Landschaft mit tollen Seen und Flüssen. Tierbeobachtung wird hier zur echten Safari, denn man muss schon wirklich auf die Pirsch gehen für gute Tierbeobachtungen. Aber wenn man Erfolg hat ist der umso süßer: Denn Selous ist kein Nationalpark, und obwohl es bestimmte Regeln gibt darf der Guide mit Jeep mehr als in den meisten Nationalparks. So darf er auch mal querfeldein fahren, um die zahlreichen Löwenrudel im Reservat aus der Nähe zu betrachten. Und wegen der wenigen Besucher und der gigantischen Größe des Parks hat man jedes Abenteuer ganz für sich alleine. Erreichen tut man das Game Reserve mit ca. 2 Flugstunden von Daressalam aus realtiv einfach.

 

 

 

 

Food

 

Niemand fährt nach Afrika um kulinsrische Glückseligkeit zu erlangen (außer in Südafrika). In der Küche des Landesinneren Tansanias kommen meist Maisbrei („Ugali“), Kochbananen, Bohnen und Spinat auf den Tisch. Als essentieller Bestandteil der tansanischen Küche, dient Ugali als Beilage zu Fleisch und Eintöpfen. Die meisten Speisen der tansanischen Küche sind reichhaltig und fettig, denn oft geht es beim Essen vor allem darum, satt zu werden. Bananen werden in Tansania in vielen verschieden Varianten zubereitet: geröstet, frittiert, angebraten, gegrillt oder als Brei. Auch in Eintöpfen finden Sie in Kombination mit Fleisch Anwendung.

„Mchicha“ ist ein Gemüseeintopf, der zusätzlich Fleisch oder Fisch enthält. Beim Fleisch handelt es sich meist um Rind, Lamm, Ziege oder Hähnchen. Schwein ist aufgrund der vielen Moslems, die in Tansania leben, oft nicht erhältlich. „Chips Mayai“ ist ebenfalls eine absolute Spezialität in Tansania! Eine Art Omlette mit Kartoffeln oder Pommes, das mit scharfer Pili-Pili-Soße verzehrt wird. Die Küche an der Küste Tansanias oder auf Sansibar ist von orientalischen Einflüssen geprägt. Hier treffen indische Chapati, arabische Gewürze und tropische Kokosnüsse aufeinander. Eine reiche Auswahl an Fisch und anderen Meerestieren dominiert die Küche der Swahili Coast.

Alle exklusiven Lodgen bieten eine hervorragende nationale und internationale Küche. Vor allem das Barbecue mit Kerzenlicht Flair ist immer ein tolles Erlebnis. Und wenn die Camps Buschdinner veranstalten schmeckt bei ultimativer Romantik und leuchtendem Sternehimmel das Essen doppelt so gut. 

 

 

 

Booking

 

Abendsonne Afrika ist einer der größten Spezialveranstalter für Reisen ins südliche und östliche Afrika. Bestandteil der Firmenphilosophie ist Nachhaltigkeit, die auch gelebt wird, und somit beteiligt sich Abendsonne Afrika tatkräftig und finanziell an Naturschutz und sozialen Projekten in Afrika. 

Reisen Sie mit Abendsonne Afrika zu den Berg-gorillas nach Uganda/Ruanda und erleben Sie eine Safari mit Gorillatracking in einem der wunderschönen Nationalparks! 

 

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