Clouds Mountain Gorilla Lodge - Bwindi

Clouds Mountain Gorilla Lodge - Bwindi

Clouds Mountain Gorilla Lodge - Bwindi

 

Meine Reise

Im südlichsten Teil Ugandas – ca. sechs Stunden Autofahrt von Kampala – erstreckt sich der Bwindi-Regenwald über die Flanken des Albert Rifts, dem nördlichsten Teil des ostafrikanischen Grabenbruchs. Das UNESCO Weltnaturerbe erstreckt sich von 1160 m bis 2607 m über Normalnull und wird uns bald zeigen, warum Berggorillas ihren Namen zu Recht tragen. Sechs Gorillafamilien (drei im Norden und jeweils eine im Westen, Süden und Osten des Nationalparks) dürfen pro Tag nur einmal von maximal acht Personen „besucht“ werden. Der reine Aufenthalt bei den Gorillas darf dabei nur exakt eine Stunde betragen, eine – Gott sei Dank - streng limitierte Angelegenheit also!

Als unser „Basislager“ haben wir die Clouds Gorilla Lodge gewählt, die im Westen Bwindis liegt. Obwohl nur 20 km Luftlinie von Buhoma entfernt, dem Zentrum für die meisten Lodges und Camps, müssen wir den ganzen Park umrunden, da der Nationalpark hier direkt bis an die Grenze des Kongo heran reicht und nur zu Fuß zu durchqueren ist. Mühselig lenkt Katempo unseren Jeep auf den engen Schotterpisten von Buhoma aus weitere drei Stunden auf und ab bis zur Lodge. Jedoch ist unser Weg mit unvergesslichen Eindrücken gespickt: Die saftigen Grüntöne der steilen Palmenterrassen, Bananenplantagen und exotischen Flora prägen das Bild der riesigen Berge und Täler, in denen die im Regenwald verstreute Bevölkerung bunte Farbtupfer bildet. Überall findet man kleine Hütten, teilweise abenteuerlich in die steilen Hänge gebaut und Kinder, Frauen und Männer winken uns von überall mit breitem Lächeln zu. Kurz vor der Dämmerung biegt Katempo in die Einfahrt der Clouds Lodge, wo man uns bereits erwartet und – wirklich außergewöhnlich – mit einer Finger- und Nackenmassage am Eingang „begrüßt“. Ich genieße es nach der langen Fahrt in vollen Zügen und bewundere das Mädchen, welches mit ihren 1,60 Metern Körpergröße unerbittlich versucht Ronnys Nacken zu bearbeiten, was durch Ronnys stattliche Körpergröße von zwei Metern etwas Belustigendes hat. In der Lodge prasselt bereits das Kaminfeuer und macht Laune auf einen Sundowner, bevor wir eines der acht Cottages beziehen, die aus Vulkangestein erbaut sind und von denen jedes mit Feuerstelle sowie einem gemütlichen Wohnzimmer ausgestattet ist. Der Blick von der Terrasse erstreckt sich über den botanischen Garten bis nach Rwanda und den Virungas und an klaren Tagen ist sogar die Spitze des Nyiragongo Vulkan im Kongo zu sehen. Wir bekommen sogar einen eigenen Butler zugewiesen mit dem klangvollen Namen „Desmond“. Dieser holt uns zum Dinner mit einer Petroleumlampe ab und er- geht sich auf dem Weg zum Haupthaus in einer ausführlichen Beschreibung des Abendmenüs. Vor dem Essen finden wir uns mit Katempo noch zum Briefing für den nächsten Tag ein, dem „Gorilla tracking“ der Nshongi Familie im südlichen Bwindi. 7.00 Uhr Abfahrt. 45 Minuten Fahrt. 8.00 Uhr Briefing des Uganda Wildlife Authority Guide. 8.30 Uhr Start. Festes Schuhwerk! Hosen in die Socken! Genügend Wasser! Alles klar... Desmond wird sich um alles kümmern, so dass wir unsere Gedanken sammeln können, um uns auf dieses besondere Erlebnis einzustellen. Wir schlafen in den himmlischen Betten hervorragend, sind aber doch – leicht aufgeregt – früh wach. Das Abenteuer beginnt.

Unsere Gruppe besteht nur aus sechs Personen. Zwei Pärchen aus Holland begleiten uns an diesem Tag, der ein besonders langer werden soll. Jeder nimmt sich für seinen Rucksack noch einen Porter, der sich riesig über seinen Tagesjob freut. Wir fahren noch einige Meter bis zu unserem Startplatz, von dem aus es sogleich steil bergan, vorbei an den letzten Hütten und singenden Kindern geht. Durch den Regen ist es sehr rutschig und für unsere niederländischen Freunde stellt diese Steigung bereits ein kleines Problem dar, aber die flinken Porter sind immer wie aus dem Nichts zur Stelle und helfen den Damen über jedes Hindernis. Wir überqueren kristallklare Bäche, durchstreifen exotische Flora auf fast schon künstlerisch modellierten Trackingpfaden. Die erste Nachricht der beiden Tracker, die vor uns ausgesandt wurden, um die Gorillas zu erspähen lautet: „They are moving“. Unser Guide weiß nicht genau wie er es uns beibringen soll, aber nach ein paar blumigen Sätzen wissen wir alle: Es wird nicht einfach.

Fast senkrecht geht es nach oben durch das Dickicht des Regenwaldes bis auf 2.600 Meter. Wären am Ende dieses grünen Tunnels nicht Gorillas in Aussicht, hätten die Holländerinnen bereits hier gemeutert. Wir kämpfen uns im wahrsten Sinne des Wortes nach oben, von einem Pfad zu sprechen wäre maßlos übertrieben und ich habe auch längst aufgehört mir über den Untergrund Gedanken zu machen, auf dem ich laufefester Boden ist es auf jeden Fall nicht. Mein Porter trägt unbeeindruckt meinen Rucksack mit kompletter Fotoausrüstung wie eine Gazelle nach oben und wird für mich immer mehr zum wichtigsten Menschen an diesem Tag. Doch dann: Ein schwarzer Riese durchstreift etwa 100 Meter neben mir den Wald hinab zu einem Bach. Dort tummeln sich bereits mehrere Mitglieder seiner Familie, trinken, sitzen in gemütlich niedergetretenen „Lounges“ oder streifen auf der Suche nach Essbarem umher. Sämtliche Größen sind vertreten, vom gerade ein paar Monate alten Gorillababy, bis zum gewaltigen Silverback. Wir nähern uns unter der Regie unseres Guides immer mehr, manchmal sogar bis auf einige Meter. Die Gorillas sind davon kaum beeindruckt und folgen unbeirrt ihrem Tagesgeschäft. Wo auch immer ich mich zum beobachten und fotografieren befinde ist keine flache normale Stelle und besonders mit großem Objektiv wird es meistens zum Balanceakt auf Ästen, Steinen, Büschen oder Ronnys Füßen. Gerade als ich mich an einem Baum gut postiert habe, kracht es gewaltig hinter mir und noch bevor ich mich richtig umdrehen kann streift „ein schwarzer Koloss“ förmlich an mir vorbei. Es ist der Silverback, der sich demonstrativ am Abhang vor mich setzt und sich gemütlich am Kopf kratzt. Würde ich meine Hand ausstrecken, so könnte ich die seine gewissermaßen zur Begrüßung schütteln. In diesem Augenblick scheint mir jedoch ein fester Stand im Hang oberhalb dieses Giganten weitaus wichtiger, wollte ich nicht auf seinen Schultern landen. Als jedoch durch dessen relaxte Ausstrahlung mein Puls langsam wieder nach unten geht, kann ich fantastische Aufnahmen machen und brauche fast ein Weitwinkel-Objektiv, um meinen „Freund“ komplett einzufangen.

Auch jede noch so ausführliche Beschreibung wird diese Once in a lifetime experience nicht in Worte fassen können und wir sind uns alle einig: Es ist alle Mühen wert. Und diese beginnen wieder mit dem Rückweg nach einer Stunde, die viel zu schnell vorbei ist. Der Rückweg ist anders, ebenfalls wunderschön und ebenfalls anstrengend. Gegen Ende fragen die Holländer dann beinahe im Minutentakt: „How far is it?“ worauf unser Guide auch immer eine nette aufmunternde Antwort weiß – selbst wenn dadurch aus einer Stunde nicht eine halbe wird. Am Ende schaffen wir es alle, nach 7,5 Stunden – dank unserer Porter! Auf der Rückfahrt sind wir immer noch am Verarbeiten des Erlebten, denken aber auch schon an den nächsten Tag, da steht nämlich wieder „Gorilla tracking“ auf dem Plan. Wir sind uns einig, dass die beste Vorbereitung dafür nur eine Ganzkörpermassage sein kann und buchen diese bei Desmond sofort nach der Ankunft. Mitten im tropischen Garten steht der SPA Pavillon, in dem ein wohliges Feuer brennt. Ganze 90 Minuten werden wir durchgeknetet und die Ruhe des Waldes wird nur vom Knistern der Flammen und von den Schreien meines österreichischen Freundes durchdrungen, dessen Masseurin entweder Stahlfinger hat oder ein Tiroler doch Schmerzen kennt...

Als Ergebnis sind wir jedenfalls am nächsten Morgen wieder fit zu unseren schwarzen Freunden gestartet. Diesmal geht es zur Nkuringo Familie, der Startpunkt liegt direkt vor der Lodge. Nicht minder begeisternd ist dieses zweite Tracking, das diesmal aber nicht ganz so lange dauert.

 

Was wir denken

Keine Lodge in Uganda liegt höher als die Clouds Mountain Gorilla Lodge: Auf über 2100 Meter Höhe haben Sie einen fantastischen Blick auf die Virunga-Vulkane in Ruanda. Zugleich bietet die Lodge leichten Zugang zu den Gorilla Tracks im Bwindi Impenetrable Forest National Park.  So kann man die Lodge in drei Worten zusammenfassen: Gorillas, Blick, Anspruch.Das Hauptgebäude der Lodge steht unweit des Nkuringo -Dorfes auf einem kleinen Bergrücken. Dieser Standort sichert der Lodge den wohl besten Blick aller Bwindi Gorilla Lodges überhaupt: Man schaut aus der großen Höhe in die umliegenden Täler und sieht am Südhorizont die unverwechselbare Silhouette der Virunga-Vulkane. Schönes Wetter vorausgesetzt ist es ein Erlebnis für sich, auf der Frühstücksterrasse zu sitzen und den Blick im klaren Schein der Morgensonne bei einer Tasse heißen Kaffees zu genießen. Perfekte Lage und die anspruchsvollste Möglichkeit Gorilla Tracking zu genießen.

 

Unvergesslich

Gorilla Tracking ist als Safari sicher das „once in a lifetime“ Erlebnis schlechthin. Allerdings ist es hier im Bwindi Nationalpark auch sehr Anspruchsvoll. Man kann 3 Stunden unterwegs sein und man kann auch – wie wir – weit über 1 Stunden unterwegs sein. Und das nicht gerade im Flachland. In Bwindi geht es NUR auf und ab. Eine gewisse Fitness ist Voraussetzung, sonst hat man im Extremfall keinen Spaß. Ansonsten ist es eines der letzten großen Abenteuer.

 

Lage

Die Lodge liegt in der Nähe des Dorfes Nkuringo auf über 2000m Höhe auf der Südwestseite des Bwindi Impenetrable Forest National Park (UNESCO Welterbe). Fantastischer Blick auf die Virunga-Vulkane im Westen.

 

Camp Fakten

Das gemauerte Hauptgebäude der Lodge, aufgeteilt in zwei Flügel, steht auf einem Bergrücken und überblickt die umliegenden Täler Richtung West-Südwest. Darum sind auch die Virunga-Vulkane sehr gut - z.B. von der Frühstücksterrasse zu sehen.Jedes der 6 Gästecottage hat ein Doppelbett, eine Lounge mit Kamin, ein Deck mit Blick und einen kleinen privaten Garten. Ebenfalls überall private Bäder mit fließend Kalt- und Warmwasser, Dusche, WC, zwei getrennten Waschtischen für Sie und für Ihn.

 

Safaris & Aktivitäten

Hier geht es um Gorillatracking. Die Lodge selbst liegt sehr nahe an der Nkuringo Station des Nationalparks zum Tracking. Das Tracking selbst wird von den Guides und Trackern des Nationalparks durchgeführt. Dafür sind Permits erforderlich(!) die man direkt oder über einen guten Reiseveranstalter buchen kann. Am Tag dürfen nur 8 Personen eine Gorilla Familie besuchen. Das Abenteuer beginnt um 8:00 Uhr, wer nicht da ist hat seinen Permit verschleudert. Hin zu den Gorillas können für wenig Geld Porter gebucht werden, die Essen und Kameraausrüstung tragen. Das ist auf keinen Fall herablassend, denn die Porter sind auf diesen Job angewiesen und man selbst ist um jedes Kilo froh, das man auf diesen wegen nicht schleppen muss. Außerdem ist man beim Klettern, überqueren von Bächen so mit sich selbst beschäftigt, da sollte man es sich so „leicht“ wie möglich machen. Allerdings bleiben die Porter direkt bei den Gorillas zurück und man muss seine Kameraausrüstung dann selbst tragen. Schwere Objektive sind da nicht zu empfehlen, denn auch während der Beobachtung muss man auch flexibel sein. Wir mussten den Gorillas über einen Bach und durch sehr festes Dickicht folgen. Nach einer Stunde ist der Besuch vorbei und man muss den schwarzen Riesen wider leb wohl sagen.

 

Tiere

Gorillas. Eine sogenannte Gorilla Permit der Uganda Wildlife Authority UWA ist zwingend erforderlich und sollte frühzeitig vorab gebucht werden. Kosten ca. US$ 500.

 

Kinder

Für Kinder unter 15 Jahren nicht erlaubt und wäre auch nicht sinnvoll.

 

www.wildplacesafrica.com/our-lodges-camps/clouds