Dubai

 

City of Highlights

Dubai kann einen neidisch machen. Die Stadt hat nun seit vielen Jahren die Dinge im Überfluss, die man bei uns häufig vermisst: Sonne und Aufbruchstimmung. Wer sich also danach sehnt, der ist nach wie vor in Dubai an der richtigen Stelle. Auch wer glaubt, Dubai schon zu kennen, der kann es doch jährlich neu erleben, so hoch ist das Tempo, mit dem die Metropole des Arabiens von Übermorgen wächst. Es ist noch nicht lange her, dass uns das aufregend gestaltete Luxushotel Burj al Arab mitten im Meer in Staunen versetzte, nur um kurz darauf von weiteren spektakulären und Aufsehen erregenden Projekten abgelöst zu werden: den gigantischen Ausmaßen der künstlich aufgeschütteten Palm Islands und der parallel emporwachsenden Downtown mit dem alles überragenden Burj Khalifa. Dicht gefolgt von der Dubai Marina, deren Skyline die meisten Großstädte dieser Welt erblassen lässt. Und noch ist kein Ende in Sicht. Die Visionen von Sheik Raschid al Maktum, Herrscher des Emirats Dubai und Premierminister mögen von Manchen einmal als Luftschlösser belächelt worden sein, sind jedoch binnen kurzer Zeit kaum fassbare Realität geworden. Von null auf gigantisch in nur wenigen Jahrzehnten. Während „gigantisch“ sicher das Adjektiv ist, das zu 99% treffend mit Dubai in Verbindung gebracht wird, so war mein Augenmerk bei all den Dubai-Besuchen jedoch nicht nur auf das Riesige, Gigantische, Unvorstellbare gerichtet, da dies selbstverständlich nicht von vorneherein positiv ist. Doch man kann nicht abstreiten, dass Sheik Raschid al Maktum und seine Planer mit fast allen Bauwerken fast schon Kunstwerke erschaffen haben. Bestes Beispiel ist der Burj Khalifa. Meist nur als mit Abstand höchstes Bauwerk der Welt gehandelt, machen mich beim Besuch jedoch seine elegante Form, edlen Materialien und Perfektion bis ins kleinste Detail sprachlos. Und das gilt nicht nur für Dubais 828 Meter hohes Wahrzeichen. Kein Hochhaus in Dubai ist lieblos einfach nach oben gezogen.  Auf einer Taxifahrt von Downtown bis zur Dubai Marina fällt es schwer, den mannigfaltigen Eindrücken an moderner Architektur zu folgen: Auf der rechten Seite eine ungewöhnliche Gebäude-Verglasung, links eine noch nie gesehene Formensprache, daneben eine faszinierende Bogenfassade und schon hat man auf der anderen Seite das Farbenspiel eines Zwillinggebäudes verpasst. Dubai ist das Paradies für Architekten. Anstatt sich mit Vorschriften herumzuärgern werden architektonische Träume realisiert. Mag es auch viel durchaus berechtigte Kritik an dieser Art der Stadtplanung geben, sie zieht mich ohne Zweifel in ihren Bann.

Natürlich gibt es an der Nordküste der Vereinigten Arabischen Emirate auch Strände mit tiefblauem Wasser im Überfluss. Aber das heutige Dubai steht doch vor allem für Eines: Leichtigkeit, Lebensart und... Fun. Dubai ist gut für 1001 Geschichten in Bezug auf Flirten, Essen und Trinken – man beachte die Reihenfolge! Die Clubs der Stadt bieten jedem Geschmack so ziemlich Alles, Neues sowieso. Doch vor dem Clubbing steht einem der Sinn zunächst vielleicht nach Carpaccio… oder vielleicht Pekingente? Mit einem großen Stück Sachertorte zum Nachtisch? Und zwar, so erscheint es einem, direkt in Rom, Peking und Wien! Denn jedes der besuchten Restaurants bietet neben exzellentem Essen auch authentisches Flair, legt man in Dubai doch großen Wert auf perfektes Ambiente mit Stil. Wohl informiert macht man sich auf und erkundet das unglaubliche Angebot an Restaurants des Wüstenemirats in den vielen Hotels, dem Hotspot von Downtown Dubai oder an den vielen langen Promenaden der Dubai Marina.

Zwischen den kulinarischen Highlights bleibt jede Menge Zeit zum Sonnenbaden oder für ein Feuerwerk an Freizeitaktivitäten, hat man doch das in den Himmel gemeißelte Blau quasi gebucht. Ryder Cup-taugliche Golfplätze mitten in der Wüste lassen Golferherzen höher schlagen, Shopping Fans können in den zahlreichen Einkaufszentren der Stadt viel Geld ausgeben – „Do buy“ lautet das Motto. Einen Hauch des ursprünglichen Dubais kann man auf den quirligen Altstadt-Märkten oder auf einer Safari in die überwältigende Wüstenlandschaft vor den Toren der Metropole spüren. Ein Wort kommt jedoch nie in den Sinn: Langeweile. Die wird auch bei Dubais gewaltigen Baufirmen noch lange nicht aufkommen. Die Devise bleibt weiterhin: höher, größer, Dubai. Dubai jagt einem Rekord nach dem anderen hinterher, ist schon jetzt eine Stadt der Superlative. Aktuelle Projekte sind beispielsweise der neue „Al Maktoum International Airport“, zehnmal so groß wie der heutige Dubai International Airport soll er der größte Flughafen der Welt werden. Fertigstellung ist für das Jahr 2040 geplant. Oder die geplante „Mall of the World“. Das bereits bestehende größte Shoppingcenter der Welt in Dubai soll noch getoppt werden, mit einer stadtähnlichen Mall auf rund 750.000 Quadratmetern. Kilometerlange Promenaden, der weltweit größte überdachte Vergnügungspark und Verkehrsstraßen werden sich in diesem Komplex vereinen. Außerdem wird nach „The Palm Jumeirah“ nun am Megaprojekt „The World“ gebaut. Etwa 300 künstliche Inseln wurden bereits im Persischen Golf in Form einer Weltkarte aufgeschüttet. Auf den Inseln gibt es unter anderem Luxusvillen, Golfareale und Yachthäfen. Dubai ist und bleibt das moderne Märchen aus 1001 Nacht. Nur der fliegende Teppich fehlt noch, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob man das in Dubai nicht auch bald hinbekommt. Also plane ich bei Wasserpfeife, Kaffee oder Tee meinen nächsten Dubai Besuch. Vielleicht schon in 6 Monaten, ich will auf keinen Fall etwas verpassen.