Jersey, Guernsey & Herm - Island Hopping im Ärmelkanal

Jersey, Guernsey & Herm - Island Hopping im Ärmelkanal

Jersey, Guernsey & Herm - Island Hopping im Ärmelkanal

 

Island Hopping im Ärmelkanal

 

Mildes Klima, verschlungene Pfade, Klippen, weite Sandstrände und einsame Buchten, dazu lebhafte Orte und eine französisch inspirierte Küche. Auf wenigen Quadratkilometern lässt sich auf den Kanalinseln eine ungeheure Vielfalt erleben.

Sehnsüchtig werden sie jedes Frühjahr erwartet, die Royals. Obwohl sie nicht Kate, William oder Harry heißen. Sondern schlicht Jersey Royals. Kleine Kartöffelchen, die köstlich schmecken, vor allem wenn sie mit frischer Minze gekocht und in leicht salziger Butter gewendet werden. Das Geheimnis der Jersey Royals? Sie gedeihen auf mineralreichem Boden im milden Golfstrom-Klima der Kanal-insel, vornehmlich an Hängen, die die Frühjahrssonne speichern. Und sie werden mit Algen gedüngt, was ihnen den besonderen Geschmack verleiht. Es ist jedes Jahr ein regelrechter Hype um die Ernte der Kartoffeln, die als erste auf den Londoner Feinschmeckermärkten landen, berichten Didier und Christine Hellio von der Vinchelez Farm. Stolz präsentieren sie ihre Scheune, in denen die handverlesenen Saatkartoffeln auf Holzrosten gelagert auf ihren Einsatz im nächsten Frühjahr warten. Vieles ist Handarbeit, sagt Didier, vor allem an den steilen Hängen, wo am frühesten geerntet werden kann. Belohnt wird die Mühe mit Höchstpreisen, die die allererste Ernte auf den Märkten erzielt. Die Royals sind nicht das einzige Kuriosum auf den Kanalinseln, die näher an Frankreich als am Vereinigten Königreich liegen und einen politischen Sonderstatus genießen. Sie sind direkt der britischen Krone unterstellt, sind nicht Mitglied der EU und haben eine eigene Währung, das Jersey Pound beziehungsweise das Guernsey Pound, die genauso viel wert sind wie das Britische Pfund Sterling, aber außerhalb Jerseys und Guernseys nicht gelten. Die Straßen tragen klangvolle französische Namen, wie Larue du Froid Vent oder Clos du Paradis, die hübsche Dorfschule hat zwei getrennte Eingänge, die mit Filles und Garcons überschrieben sind, manche der älteren  Bewohner sprechen Patois, einen französisch-englischen Dialekt. Überbleibsel der wechselvollen Geschichte der Inseln, die im Laufe ihrer Geschichte immer Spielball zwischen Großbritannien und Frankreich waren. Französische Einflüsse machen sich für Besucher auf besonders angenehme Weise bemerkbar: in einer abwechslungsreichen, französisch inspirierten Küche, bei der Fisch und Meeresfrüchte eine Hauptrolle spielen. Einen eher heiklen Ruf genießen die Inseln als Steuerparadiese, was sich im unübersehbaren, aber nie protzigen Reichtum der Privathäuser und Manors zeigt. Wunderbar restaurierte Anwesen, im typischen rosa und grauen Granit mit gepflegten Gärten, in denen es das ganze Jahr über blüht, exotische Pflanzen und Palmen gedeihen, dem milden Klima des Golfstroms sei Dank.